Bunt, nicht braun

30. Oktober 2010
11:00 Uhr
Velbert, 42553 Velbert
Volles Haus im „Graf Hardenberg“: Michele Dattaro (stehend) freute sich, dass so viele Bürger zum Bündnistreffen gekommen waren.Foto: Schroeder | Foto: Schroeder
  • Volles Haus im „Graf Hardenberg“: Michele Dattaro (stehend) freute sich, dass so viele Bürger zum Bündnistreffen gekommen waren.Foto: Schroeder
  • Foto: Schroeder
  • hochgeladen von Janina aus dem Siepen

„Als ich von der NPD-Demo gehört habe, wusste ich, dass wir uns gegen nationale Propaganda wehren und zeigen müssen, dass wir eine offene Stadt sind, die Multikulturalität anerkennt. Es ist toll zu sehen, dass sich kurzerhand so viele Bürger eingefunden haben, die meine Meinung teilen“, sagte Michele Dattaro von der IG Metall.
Doch so einig sich die Beteiligten in der politischen und sozialen Haltung waren, so hitzig lief die Diskussion über mögliche Vorgehensweisen ab: Wie sollte der Leitspruch lauten? Sei ein großer Demo-Zug nicht sinnvoller als mehrere kleine? Wie viele Kundgebungen würde es geben und wo sollen diese stattfinden?
Einigen konnten sich die Beteiligten schließlich auf das Motto „Velberter Bündnis - Hand in Hand gegen Rassismus“ und man erarbeitete Wunschvorstellungen, die allerdings noch mit der Kreispolizeibehörde abgeklärt werden müssen.
So machte der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Werner den Vorschlag, zwei Wege anzumelden: Motorisierte Anreisende würden gebeten, ihre Fahrzeuge im Parkhaus der Sparkasse abzustellen und sich von da aus auf den Weg zum Brunnen in der Nevigeser Innenstadt zu machen, der als Anlaufstelle dienen solle. Dort könne um 11 Uhr eine große, gemeinsame Kundgebung stattfinden.
Als Hauptredner bei der Kundgebung am Nevigeser Brunnen wurden Andreas Meyer-Lauber, Landesbezirksvorsitzender des DGB, und Velberts Bürgermeister Stefan Freitag vorgeschlagen. Weitere kurze Reden von Nevigeser Bürgern seien erwünscht, würden aber flexibel gehalten.
Ein zweiter Demonstrationszug könne vom Rosenhügel bis zum Brunnen führen und diene damit jenen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Einige Bürger wiesen darauf hin, nicht die Bahn zu nutzen, da die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass NPD-Anhänger aus ganz Nordrhein-Westfalen mit dem Zug anreisen.
Trillerpfeifen und andere Protestmittel seien willkommen, ebenso wie bunte Kleidung, da man auch optisch zeigen wolle, dass Velbert „bunt und nicht braun“ sei.
„Wir sind nicht auf Gewalt aus, aber wir wollen euch nicht hier haben“, sei die Botschaft, die die Protestaktion bewirken übermitteln solle, so der Velberter Jungsozialist und Mitorganisator Jan Lichtwitz.
An Engagement fehlte es an diesem Abend nicht: Um Musik kümmert sich eine Bürgerin, die bei der Musik- und Kunstschule Velbert tätig ist, andere Freiwillige übernehmen Aufgaben als Verteiler von Flyern an Kirchen, Gewerkschaften und Schulen. „Flugblätter können am Montagmittag bei der IG Metall in Velbert abgeholt werden, bis dahin sind alle Genehmigungen vorhanden“, so Michele Dattaro.
„Und selbst wenn die Nazis für ihre Demo keine Genehmigung erhalten, werden wir mit den etwa 1.000 geschätzten Beteiligten unser Friedensfest vor Ort feiern“, freute sich Dattaro.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.