Oer-Erkenschwicker Original

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Paul Walkzuch kann man zur Recht als Original bezeichnen. Durch seine Liebe zu alten Automobilen macht der Oer-Erkenschwicker nicht nur in seiner Heimatstadt von sich reden. Kein Wunder, dass zu seinem 80. Geburtstag eine Armada von 80 Oldtimern aus ganz Deutschland erwartet wurde. Dabei verwandelte sich der Platz rund um sein Haus zum Schauplatz der Automobilkunst.
Da stand ein Dreirad-Tempo aus dem Jahre 1936 dicht an dicht neben alten Trabis, Mercedes-, Opel- und Ford-Karossen. Paul Walkzuchs Vorliebe gehört jedoch seit 40 Jahren vor allem der Marke Mercedes. Sein derzeitiger Favorit ist sein dunkelgrüner Mercedes 200 D, Typ 110.
Noch heute erinnert sich der rüstige Senior an sein erstes eigenes Auto: „Das war ein Adler Triumpf Baujahr 1939.“ Den kaufte er sich, kurz nachdem er den Führerschein in der Tasche hatte. „Früher war ich ein Pferdenarr. Aber gleich mit 18 Jahren machte ich meinen Führerschein Klasse I und II, der kostete damals 150 DM. Danach erwachte in mir der Autofimmel“, erzählt der gebürtige Dattelner. Damals verdiente der Arbeiter 4,90 DM pro Stunde. Das waren monatlich 380 DM. Nach dem Krieg verdingte er sich als Holz- und Straßenarbeiter. Später arbeite er 30 Jahre lang als Maschinist bei der Vestischen Straßenbahn. Mit 62 Jahren ging er in Rente.
„Hätte ich damals schon dieses Haus hier gehabt, hätte ich es mit 18 alten Vehikeln zu einem Oldtimer-Museum gemacht“, sinniert der 80-jährige Autofreak. Denn auch seine Frau Ingrid (76), mit der er schon 58 Jahre verheiratet ist, sowie seine beiden Kinder und sein Enkel Markus (14) hat der Oldtimer-Fan mit seinem Hobby infiziert. Enkel Markus nennt bereits über 50 Modellautos sein eigen.
Irgendwann verkaufte Paul Walkzuch seine Lieblinge jedoch; seither fährt er immer nur einen Oldtimer. „Das war in den letzten 40 Jahren immer nur die Marke Mercedes.“ Fast sein ganzes Leben lang und auch heute noch tuckelt „Opa Paul“ von einer Oldtimerbörse zur anderen. So ergaben sich viele Freundschaften unter Gleichgesinnten, die sich auch heute noch regelmäßig auf seinem Hof treffen und gegenseitig mit ihrem technischen Know-How unterstützen.
Immer mit dabei ist auch Rainer Berkenhoff. Der leidenschaftliche Sammler von alten Trabis und Radios knüpfte den Kontakt zu Martin Storbeck aus Berlin. Mit seiner fachmännischen Unterstützung kaufte sich der 48-Jährige seinen ersten Oldtimer - einen Opel Rekord Olympia Baujahr 1956 - und ließ ihn in Oer-Erkenschwick von Rainer Berkenhoff und Freunden tüvfertig machen. Oft dabei war natürlich auch Paul Walkzuch. So kam es, dass Martin Storbeck nicht nur seinen ersten „alten Schlitten“, sondern auch viele Oldtimer-Freunde fand. Diese Freundschaft bewegt den Berliner bis heute dazu, Oer-Erkenschwick regelmäßig zu besuchen und hier sogar Urlaube zu verbringen.
So gesehen trägt Paul Walkzuch nicht nur zur Freundschaften zwischen Oldtimer-Fans, sondern auch zur Touristikförderung der Stimbergstadt bei. „Opa Paul“ ist und bleibt eben ein echtes Oer-Erkenschicker Original.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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