Majestätisch steht er da in seiner ganze Pracht.

Ein Pfau schlägt Rad | Foto: Marita Gerwin
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Der Pfau schlägt sein legendäres Rad, um seiner Angebeteten zu imponieren.

Wird sie ihn erhören?

Bei unserer Radtour durch die Soester Börde entdecken wir auf einem Bauernhof einen Pfau in seiner ganzen Schönheit. Schon von weitem höre ich, seine Balzrufe. Er versucht seiner Partnerin zu imponieren. Mir schlägt das Herz bis zum Hals. So aufgeregt bin ich. Solch ein Prachtexemplar habe ich noch niemals zuvor in Natura gesehen. Es stört ihn überhaupt nicht, dass wir mit der Kamera vor ihm stehen. Seine Augen sind nur auf seine Partnerin gerichtet. Wird sie ihn erhören? Ich befürchte "nein". Wie er sich auch müht, sie geht ihren Weg. Wendet sich von ihm ab und läuft davon. Immer und immer wieder demonstriert er sein wundervolles Federkleid. Stolziert wie ein Gockel, mal nach rechts und mal nach links. Neigt seinen Kopf zu Seite. Neckisch, sieht es aus. Zeigt seinen Rücken. Ich finde, auch dieser kann entzücken. Dreht und wendet sich, als stehe er vor einem Spiegel. Der stolze Herr. Doch sein Flehen wird nicht erhört.

Nur ein freilaufender, schneeweißer Hahn kommt herbeigerannt. "Dich hatte ich nicht gerufen", scheint der Pfau zu denken. Etwas enttäuscht schleicht sich der Hahn von dannen. Das Rad wirkt prächtiger denn je. Doch, vergebens. Noch zwei, drei Mal startet er seinen Balzruf und zeigt sich von seiner "Schokoladen-Seite". Traumhaft sieht er aus. Dann gibt er endgültig auf.

Gaaanz langsam, wie im Zeitlupentempo schließt er sein Rad. Seine Pfauenfedern erinnern mich an einen Braut-Schleier, den er hinter sich herzieht, um sich wieder den Alltagsdingen zu widmen. Er tippelt zurück in den Hühnerhof, pickt hier ein Korn, dort ein Korn und verschwindet ganz gemächlich auf der Wiese hinter dem Hof. Majestätisch, sein Auftritt. 17 Jahre ist er alt. Für einen Pfau ein stattliches Alter. Nichts von seinem Charme und Charisma hat verloren. Im Gegenteil, oder?

Ich fühle mich beglückt, diesen Moment erlebt haben zu dürfen.

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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