Dada in Bedburg

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Vor Drewermanns Vortrag boten Künstler und Künstlerinnen des aktuellen ArToll-Winterlabors eine Aufführung mit Texten aus der Dada-Bewegung dar. Nach den fast hundert Jahren die vergangen sind, seit die wirkliche Revolution des Dada anfing die Bourgeoisie zu verärgern, so dass es damals zu mancher Prügelei zwischen Künstlern und Publikum kam, sind wir Heutigen nicht mehr so schnell aus dem Häuschen zu bringen, man nörgelt nur über die moderne Kunst.

Meine Taufe mit Dada empfing ich in der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, jenes Museum wo so viele schöne, gemütliche Gemälde von Hans Thoma hängen. Bei einem Vortrag über Kurt Schwitters zeigte ein Kunsthistoriker ein Gemälde, besprach es, ging ein auf die Verwandtschaft mit der Schwitterschen Dichtung, wollte dem Publikum einige Details besser zeigen, holte das Kunstwerk, eine Collage, von der Staffel und ließ es prompt fallen. Ein Schrei ging durch die Menge, Bestürzung, der Rahmen kaputt, Teile der Collage überall verstreut.

Es stellte sich doch heraus, dass der Referent ein kleines Theaterstück aufgeführt hatte und das Objekt ein Replikat war. Er fügte und leimte rasch alles windschief zusammen, und referierte währenddessen über Dada. Willkürliches Zusammenfügen war damals, in der Zwischenkriegszeit unerhört. Aber die aufrührenden Sachen hängen jetzt, neben Picasso, in Museen und es braucht einen aufgeweckten Kurator um dem Publikum einen Denkanstoß zu geben.
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Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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