Ein Lied für Lettland: Jöran Steinhauer will zum ESC nach Kopenhagen

Der Bochumer Jöran Steinhauer will für Lettland zum ESC nach Kopenhagen. | Foto: Ricards Briska Photography
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Er ist ein „Bochumer Junge“, mitten im Revier aufgewachsen, hat am Ostring sein Abitur gemacht und danach seine Liebe zu Lettland entdeckt. Eben für dieses Land will Jöran Steinhauer in diesem Jahr für den Eurovision Song Contest antreten und hofft, dass er das Publikum gemeinsam mit seiner Band „Aarzemnieki“ und dem Song „Cake to bake“ bei der nationalen Endausscheidung am Samstag, 22. Februar, ab 20 Uhr für sich gewinnen kann – Unterstützung aus seiner Heimatstadt ist dabei höchst willkommen.

Denn voten kann jeder, der über einen Facebook- oder Twitter-Account verfügt. „Für uns wäre das ein modernes Märchen“, hofft Jöran Steinhauer auf die Erfüllung eines großen Traumes. Dass er 2000 erstmals von Lettland gehört hat, als er vor dem Fernseher den ESC verfolgte und sich von der Band Brainstorm, die damals vor Stefan Raab Dritter wurde, gleich zwei CDs gekauft hatte, wirkt dabei doch wie ein Wink des Schicksals...

Von Bochum nach Lettland

Es ist schon eine etwas verrückte wie unglaubliche Geschichte: Da entdeckt ein junger Zivildienstleistender aus Bochum seine Liebe zu Lettland, landet mit einem Abschiedslied für die lettische Währung „Lats“ im vergangenen Jahr via Youtube über Nacht einen landesweiten Hit und darf jetzt davon träumen, für die Republik im Zentrum des Baltikums beim Eurovision Song Contest im Mai in Kopenhagen anzutreten.
Direkt nach dem Abitur zieht es Jöran Steinhauer nach Lettland, wo er in einer evangelischen Kirchengemeinde in den tiefsten Vorort-Slums einen einjährigen Friedensdienst absolviert – und verliebt sich in Land und Leute.
Und schon damals reift in dem Musiker der Wunsch, sein Traumland beim ESC vertreten zu dürfen. 2008 unternimmt er den ersten, allerdings erfolglosen Versuch, sich zu qualifizierten. Im vergangenen Jahr trifft der 27-Jährige dann mit seinem Abschiedslied „Paldies Latinam“ – „Danke kleiner Lats“ den Nerv der Letten. Der Song, den er anlässlich der Umstellung auf den Euro geschrieben hat, wird zu einem Internet-Hit. Er läuft nicht nur in der Silvesternacht in vielen Kneipen und auf privaten Feiern und hat mittlerweile Kultstatus erlangt. „Das Lied kennt hier mittlerweile jedes Kind und hat fast schon Volkslied-Charakter“, ist Jöran Steinhauer immer noch „geflasht“ von dem Erfolg.
Sein Popularitätsstatus wächst in ungeahntem Maße und „ich habe mich spontan zurück in das Land aufgemacht, in dem ich Jahre zuvor meinen Zivildienst geleistet habe und habe hier seitdem viele verrückte Sachen erlebt“, erzählt Jöran Steinhauer, der im vergangenen September nach Riga übergesiedelt ist.

Dönninghaus im lettischen Fernsehen

Er gewinnt „Das perfekte Dinner“, feiert seine Video-Premiere am Nationalfeiertag im Anschluss an die Rede des Staatspräsidenten, wird Cover-Boy in der Yellow Press, trifft sein Kindheitsidol Rolf Zuckowski und sein persönliches Highlight: „Ich durfte im lettischen Fernseher sogar von unserer Dönninghaus-Currywurst erzählen - der besten Currywurst der Welt!“
Jetzt hofft er, seine frisch gewonnene Popularität nutzen zu könne, um sich im zweiten Anlauf, den großen Traum zu erfüllen, Lettland beim Eurovision Song Contest zu vertreten. Dabei setzt er auch auf Hilfe aus Deutschland. Über die verschiedenen Internetplattformen wirbt er für sich, seine Band und den Song „Cake to bake“.

Voten auf Facebook oder Twitter

„Es wäre toll, wenn unsere Facebook-Seite von so vielen deutschsprachigen Freunden wie möglich geteilt wird und jeder weitere Freunde einlädt. Jeder mit einem Facebook oder einem Twitter Account kann mitmachen und uns maßgeblich unterstützen“, ruft der Musiker zu zahlreicher Teilnahme auf.
Unter dem Slogan „Ein Kuchen für Lettland“ werben Jöran Steinhauer und seine Band auf ihrer Facebook-Seite, auf der am Samstag auch der Link zur Live-Übertragung zu finden ist, die ab 20 Uhr im lettischen TV über Stream im Internet zu sehen ist.
Erwarten dürfen die Zuschauer einen ganz ursprünglichen Auftritt, ohne Glamour und große Showeffekte. „Uns ist es wichtig, die Reinheit des Songs und der Musik zu zeigen, die wir spielen“, so der Bochumer. „Es gibt zwar eine paar kleine Show-Elemente, aber wir lieben es, die einfache Freude zu vermitteln, die wir haben, wenn wir „Cake to Bake“ präsentieren.
Unterstützung erfährt der 27-Jährige ganz sicher von seiner Familie, die dem Samstagabend gespannt entgegenfiebert. „Wir hoffen sehr, dass er es schafft. Damit würde sich ein wirklich großer Traum für ihn erfüllen“, so Vater Johannes Steinhauer. „Zumal er das alles ohne Management organisiert.“

Unter diesem Link wird man am Samstagabend, 22. Februar, ungefähr ab neun Uhr deutscher Zeit abstimmen können: LTV TV

Hier gibt es weitere Infos für alle, die wissen wollen, wie der Samstagabend abläuft: Cake for Latvia

Mehr über die Band erfährt man unter: Aarzemnieki

Mehr zum Thema:
Drei Fragen an Jöran Steinhauer

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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