Neuer 81 Tonnen-Trafo sichert Energiebedarf der Bochumer Innenstadt

Der Umspanner auf dem Tieflader. | Foto: Stadtwerke
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Der Leistungsbedarf der Bochumer Innenstadt veranlasste die Netzgesellschaft der Stadtwerke Bochum Gruppe einen neuen Umspanner für das Umspannwerk in der Katharinastraße anzuschaffen. „Mit dem neuen Transformator optimieren wir langfristig die Leistungsinfrastruktur für den Bochumer Innenstadtbereich“, erklärt Holger Rost, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum Netz GmbH. Bis zu 15.000 Bochumer Haushalte sowie eine Reihe von Gewerbebetriebe werden vom Umspannwerk an der Katharinastraße mit Strom versorgt.

Das tonnenschwere Herzstück des Umspannwerks zu transportieren und zentimetergenau an seinen Bestimmungsort zu verfrachten war eine logistische Meisterleistung. Von der Geburtsstätte des Transformatorenwerks in Mönchengladbach aus, machte sich am Abend des 29. April der Schwertransporter auf den Weg nach Bochum. Auf der Ladefläche den neuen Umspanner der 50 Megawatt-Klasse.

Die 80 Kilometer bis in die Bochumer Innenstadt legte die rund 81 Tonnen schwere Fracht auf dem Tieflader in knapp vier Stunden zurück. Polizeikonvoi und Begleitfahrzeuge sicherten die überdimensionale Ladung und sorgten mit Straßensperrungen für freies Geleit. Um die Verkehrseinschränkungen möglichst gering zu halten, erreichte der 37 Meter lange Tieflader seinen Zielort am Umspannwerk der Stadtwerke Bochum Netz GmbH in der Katharinastraße gegen zwei Uhr in der Nacht.

Die letzten zweihundert Meter setzte der Schwertransporter mit seinen 13 Achsen rückwärts die Maximilian-Kolbe-Straße aus Richtung Springer Platz hoch. Dank mitlenkender Hinterachsen des Aufliegers und jahrelanger Erfahrung der Spediteure, war die Einfahrt auf das Gelände des Umspannwerks überhaupt möglich.

Die Strecke vom Tieflader in das Umspannwerk legte der Transformator auf Schienen zurück. Auf einer Gleiskonstruktion wurde der Transformator mit Hilfe von zwei Seilwinden vom Tieflader in das Umspannwerk eingebracht. Die zweistündige Verladeprozedur verlief exakt nach Plan.

In den kommenden Tagen wird der neue Umspanner an die 110kV-Anlage angeschlossen und die Schutz-, Regel- und Steuerungstechnik in Betrieb genommen. Dank der redundanten Versorgungstechnik haben die Bochumer Bürger von all dem nichts mitbekommen. „Die Bochumer Stromversorgung ist mit vielen Sicherheitsmechanismen ausgestattet. Fällt ein Trafo aus oder muss instandgesetzt werden, kann ein anderer Umspanner die Versorgung übernehmen oder der Strom von einem anderen Umspannwerk umgeleitet werden“, erklärt Holger Rost.

Transformatoren, Umspanner oder „Trafos“, wie die Kolosse auch umgangssprachlich genannt werden, erfüllen wichtige Aufgaben im Versorgungssystem der Stadtwerke Bochum. Strom aus den Übertragungsnetzen kommt mit einer sehr hohen Spannung in den 13 Bochumer Umspannwerken an. Die Umspanner reduzieren die Spannung von 110.000 Volt auf 10.000 Volt. Auf dieser Spannungsebene wird die Energie in die knapp 3.500 Kilometer lange Ortsnetzversorgung von Bochum eingespeist und erreicht über rund 1.100 kleinere Ortsnetzstationen, die die Spannung bis auf 400 Volt transformieren, jeden der 195.000 Bochumer Haushalte.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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