Neues Solar-Sportcoupé aus Bochum

Das Solarcar SunRiser ist bereit für das Rennen unter der Sonne Australiens und mit seiner TÜV-Zulassung sogar für den Alltagsgebrauch. Das 360 Kilogramm leichte Sportcoupé ist das Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen ThyssenKrupp Steel Europe und der Hochschule Bochum. An der Beifahrertür:  Prof. Hans Ferkel (Leiter Technologie- und Innovationsbereich, links) und Vertriebs- und Innovationsvorstand Dr. Heribert R. Fischer).
  • Das Solarcar SunRiser ist bereit für das Rennen unter der Sonne Australiens und mit seiner TÜV-Zulassung sogar für den Alltagsgebrauch. Das 360 Kilogramm leichte Sportcoupé ist das Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen ThyssenKrupp Steel Europe und der Hochschule Bochum. An der Beifahrertür: Prof. Hans Ferkel (Leiter Technologie- und Innovationsbereich, links) und Vertriebs- und Innovationsvorstand Dr. Heribert R. Fischer).
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Die Hochschule Bochum und ThyssenKrupp Steel Europe präsentierten jetzt das spektakuläre Ergebnis ihrer Forschungskooperation: Im Rahmen eines feierlichen Roll-Outs gelangte der „ThyssenKrupp SunRiser“ ans Licht der Öffentlichkeit.

Es ist bereits das siebte Solarcar aus der Bochumer Sonnenwagenschmiede. Die Gesichter der 40 Studierenden und Ingenieurwissenschaftler strahlten sichtbar vor Stolz. Zusammen mit dem Forschungskooperationspartner ThyssenKrupp Steel Europe haben sie ein Fahrzeug konstruiert, das mit einigen Innovationen aufwarten kann.
Multimaterialität heißt das Schlagwort, das diverse Neuerungen inspiriert hat, die mit Hilfe von ThyssenKrupp realisiert wurden. Neben dem für Solarcars üblichen Werkstoff Kohlefaser kommen zum Beispiel hochfester Complexphasen-Stahl für den Überrollbügel oder Magnesium im Cockpitquerträger und im Mitteltunnel zum Einsatz, um Alternativen zum wenig nachhaltigen Carbon zu testen. „Für uns ist dies eine gute Gelegenheit, einige unserer neuen Leichtbaukonzepte für den Automobilbau hier im SunRiser erfolgreich einzubringen“, erläutert Innovationsvorstand Dr. Heribert Fischer von ThyssenKrupp Steel Europe.

Effiziente Energienutzung

Besonderen Wert legt das Bochumer Team zudem auf ein ansprechendes Innenraum-Design. Echtholzfurnier sorgt für ein edles Ambiente, Lenkstockhebel und Handbremsgriff, bisher in Solarcars eher unüblich, zeigen den Anspruch an die Alltagstauglichkeit. Die Straßenzulassung beweist, dass auch der dafür nötige Sicherheitsstandard erreicht wird.
Drei Quadratmeter Hochleistungssolarzellen sind auf dem Dach verbaut, die bei perfekter Sonneneinstrahlung 870 Watt elektrische Leistung bringen sollen. Diese Energie wird auf selbst entwickelte und in den Hinterrädern eingebaute Radnabenmotoren übertragen. E
ine Batterie mit 60 Kilogramm Zellgewicht speichert beim Fahren nicht verbrauchte, überschüssige Energie. Insgesamt 360 Kilogramm bringt der sportliche Flitzer auf die Waage. Abstandswarner, Zentralverriegelung, zentrales Infodisplay, Sitzheizung – die Ausstattungsliste lässt kaum Wünsche offen.
Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde erreicht der Bochumer Renner zwar nicht die Werte herkömmlicher Sportwagen, für die Weltmeisterschaft der Solarcars im Herbst in Australien zählt aber mehr die Effizienz auf der 3 000 Kilometer langen Strecke. Hier kann der „SunRiser“ glänzen. Sein Vorgänger wurde Vize-Weltmeister bei der letzten WM, die Latte liegt also hoch für das einzige Team aus Deutschland, das fest entschlossen ist, mit dem brandneuen Rennwagen um die vorderen Plätze mitzufahren.

Hochschule baut seit 15 Jahren Sonnenwagen

Die Hochschule Bochum konstruiert und baut als einzige Hochschule in Deutschland seit 15 Jahren von Solarenergie angetriebene Elektrofahrzeuge. Einer der Sonnenwagen hat 2012 die Welt nur mit Sonnenenergie umrundet und hält den Guinness-Rekord für die längste solarautark gefahrene Strecke mit 29.753 Kilometern.
Die Weltmeisterschaft der Solarcars findet alle zwei Jahre in Australien statt und führt als Wettbewerb auf öffentlichen Straßen von Norden nach Süden durch den Kontinent.
Der „ThyssenKrupp SunRiser“ wird in der nach einem Bochumer Fahrzeug benannten Cruiser-Klasse starten, in der Alltagstauglichkeit, eine Straßenzulassung im Ursprungsland und mindestens zwei Sitzplätze vom Reglement verlangt werden. Neben der Energie, die auch während der Fahrt aus den auf der Oberfläche montierten Solarzellen gewonnen wird, darf in dieser Klasse das maximal 60 Kilogramm schwere Batteriepaket einmal im Wettbewerb nach 1 500 Kilometern aus dem Netz wieder aufgeladen werden. Spitzengeschwindigkeiten von über 120 Stundenkilometer werden erreicht.
Der Wettbewerb startet am 18. Oktober, sechs Tage später werden die Teilnehmer im Ziel in Adelaide erwartet.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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