"Tage der offenen Tür": Madonna aus Hospiz-Kapelle gestohlen

Es waren zwei erfolgreiche Tage der offenen Tür im Hospiz St. Hildegard: Am letzten Samstag und Sonntag (16./17. März) kamen rund 850 Besucher in die Einrichtung an der Königsallee, um auf dem Flohmarkt nach alten Schätzen zu suchen und sich bei Kaffee und Kuchen verwöhnen zu lassen. Allerdings wurde die gute Stimmung dadurch getrübt, dass eine Madonnenstatue aus der angrenzenden Caritas-Kapelle verschwunden ist.

„Am Samstagabend haben wir plötzlich festgestellt, dass die Muttergottes aus der Kapelle nicht mehr da ist“, berichtet Brigitte Nies, die als Ehrenamtliche im Hospiz auch für die Kapelle zuständig ist. Die hölzerne Statue habe keinen nennenswerten materiellen Wert. „Aber ideell ist sie für uns von großer Bedeutung, weil ein ehemaliger Mitarbeiter uns die Madonna mit dem schon großen Jesuskind auf dem Arm vor vielen Jahren gestiftet hat", ist die 78-Jährige über das Verschwinden der Statue schockiert.

Es kommt immer wieder vor, dass beim Tag der offenen Tür des Hospizes an den Basar- und Flohmarktständen etwas verschwindet. Beim Kassensturz am Abend findet sich auch regelmäßig Fremdwährung ein, die die ehrenamtlichen Helfer bei dem starken Publikumsandrang nicht von echten Euros unterscheiden konnten. Hospizleiter Johannes Kevenhörster sieht das soweit gelassen: „Bei dem guten Zweck, um den es bei dieser Veranstaltung zweimal im Jahr geht, sind solche Vorfällte schon irritierend, aber auch zu verschmerzen. Die große Masse der Besucher ist sehr großzügig und unterstützt engagiert unsere Arbeit mit schwerstkranken Menschen."

Den Diebstahl der Muttergottes will Johannes Kevenhörster aber nicht einfach hinnehmen. Stattdessen fordert er den- oder diejenigen, die die Statue gestohlen haben, auf, sie dem Hospiz zurückzugeben. Gerne auch anonym. Kevenhörster betont: "Es geht uns nicht um den materiellen Wert, sondern um die Bedeutung, die die Statue für uns und die Caritas in Bochum besitzt.“

Hintergrund: Das Hospiz St. Hildegard
Unter dem Motto „Leben bis zuletzt“ können im stationären Hospiz St. Hildegard bis zu elf schwerstkranke und sterbende Menschen ihre letzten Tage oder Wochen verbringen. Neben der achtsamen und professionellen Palliativpflege und der psychosozialen Betreuung der Gäste stehen auch die Angehörigen mit ihren Fragen und Sorgen im Fokus. 25 berufliche und etwa 50 ehrenamtliche Kräfte arbeiten in einem multiprofessionellen Team zusammen. Je eine Seelsorgerin der evangelischen und der katholischen Kirche sind im Hospiz tätig. Die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen im Hospiz St. Hildegard erfolgt für jede Person, unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Bekenntnis oder sozialen Status.

Träger der Arbeit in der gemeinnützigen Caritas-Hospiz Trägergesellschaft gGmbH ist mehrheitlich der Caritasverband für Bochum und Wattenscheid.

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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