Appell an die europäische Solidarität - Experten aus Politik, Verbandswesen und Kirche diskutierten über die Zukunft Europas

Aufgelockert - der Europakrise mit Solidarität trotzen | Foto: Hüseyin Koç
  • Aufgelockert - der Europakrise mit Solidarität trotzen
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Im voll besetzten Lesesaal des Hauses der Geschichte des Ruhrgebiets diskutierten am 12. September 2011 zahlreiche Besucher mit Politikern und Verbandsvertretern über Europa. In der Veranstaltung, zu der der Kreisverband Bochum der Europa-Union gemeinsam mit dem Institut für soziale Bewegungen an der RUB eingeladen hatten, thematisierte das Publikum engagiert die wirtschaftliche und politische Zukunft der EU, die Währungsturbulenzen des Euro und die Frage, wie es um den inneren Zusammenhalt Europas bestellt ist. Immer wieder brachten Diskussionsteilnehmende ihre berechtigte Sorge um die Stabilität und den Zusammenhalt der Europäischen Union zum Ausdruck.

HOHE ERWARTUNGEN AN BILDUNG UND ARBEIT
Die Diskussion machte deutlich, dass die EU mit vielen, teils hohen Erwartungen – vor allem im Bereich Bildung und Arbeit – konfrontiert ist. Teilweise wird sie mit Ansprüchen auch überfrachtet. Immer wieder jedoch erinnerte der Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, Guntram Schneider, an die gemeinsame Solidarität der Länder untereinander. Er machte dazu deutlich, dass Deutschland als starker Industriestaat exportabhängig sei und in der Vergangenheit oft ein gefragter Wirtschaftspartner der derzeitigen Krisenländer war. Darüber hinaus, so der Minister, spiele die ökologische Entwicklung Deutschlands eine wichtige Vorreiterrolle in der EU.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, Axel Schäfer, stellte dem gegenüber die Binnenaspekte der EU in den Vordergrund und kritisierte die allzu populistische Griechenlandschelte in einigen Medien.
Arno Lohmann, evangelischer Pfarrer und Leiter der Evangelischen Stadtakademie in Bochum, überzeugte mit dem Hinweis, dass auch bei einem Beitritt der Türkei zur EU es zu keinen kulturellen Verwerfungen käme, während Heinrich Hoffschulte bewegt seine persönlichen Erfahrungen deutsch-französischer Kooperation schilderte, die binnen kurzer Zeit aus Erbfeinden eng verflochtene Partner machte.

Obwohl nicht alle Zweifel ausgeräumt werden konnten, konnten die Experten viele Fragen des Publikums beantworten und zur Versachlichung der lebendigen Debatte beitragen.

Autor:

Thea Struchtemeier aus Bochum

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