VfL Bochum: Gewalttätige Fans rotteten sich zusammen

In einer gemeinsamen Aktion haben gewaltbereite Anhänger des FC Bayern München und des VfL Bochum nach einer Zusammenrottung versucht, beim Spiel der 1. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Schalke 04 und den Bayern (1:3) am vergangenen Samstag den Kassenbereich Nord des Gelsenkirchener Stadions zu stürmen.

Die Polizei berichtete von einem „extrem gewalttätigen Übergriff“. Nach polizeilichen Erkenntnissen sind zahlreiche Personen dabei teilweise erheblich verletzt worden. Nur durch ein schnelles und konsequentes Einschreiten der Polizeikräfte konnte Schlimmeres verhindert werden.
Rund 170 gewaltbereite Anhänger des FC Bayern München und des VfL Bochum wurden zunächst festgehalten. Nach Feststellung ihrer Personalien erhielten sie im Anschluss daran einen Platzverweis für das Stadtgebiet Gelsenkirchen. Ihr Verhalten wird des Weiteren einer strafrechtlichen Prüfung unterzogen.

Stellungnahme des VfL Bochum

Der VfL reagierte auf die Vorkommnisse mit einer Stellungnahme. Man habe mit großer Betroffenheit die Vorfälle rund um das Heimspiel des FC Schalke 04 gegen den FC Bayern München zur Kenntnis genommen, bei denen auch Täter involviert gewesen sein sollen, die angeblich VfL-Anhänger sind. "Im Namen der Vorstände Wilken Engelbracht und Christian Hochstätter distanziert sich der VfL Bochum zu jeder Zeit zu jeder Form von Gewalt, die im Sport und dessen Umfeld nicht zu tolerieren ist.
Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar ist, ob und wie viele Personen, die angeblich VfL-Fans sein sollen, an den Vorfällen am Samstag rund um das Spiel beteiligt waren, verurteilt der VfL das Verhalten dieser so genannten Anhänger aufs Schärfste. Gerade vor dem Hintergrund der terroristischen Akte in der vergangenen Woche sind solche Vorfälle schlicht unfassbar.
Der VfL Bochum wünscht den Opfern und Geschädigten dieser Attacke auf diesem Weg gute und möglichst rasche Genesung. Der Verein wird in enger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden und der Polizei alles unternehmen, um bei der Identifizierung der Täter behilflich zu sein. Dieses Verfahren ist bereits angelaufen, die entsprechenden Stellen im Verein und auf Seiten der Polizei sind in engem Austausch.
Sollte sich dadurch herausstellen, dass so genannte VfL-Fans – unserer Meinung nach sind es keine, denn sie schaden dem Verein und seinem Ansehen massiv – unter den Tätern waren, wird der VfL Bochum unverzüglich rechtliche Schritte einleiten und entsprechende Maßnahmen ergreifen."

Der Kommentar

Deutschland fühlt mit den Opfern der Terroranschläge von Paris. Es werden Diskussionen geführt, ob bei Besuchen von Orten mit größeren Menschenansammlungen die Sicherheit gewährleistet werden kann. Viele bewegt dies in diesen Tagen, manche haben etwas ganz anderes im Sinn. Am frühen Samstagabend rotteten sich Menschen, die von der Polizei als Anhänger der Fußballvereine VfL Bochum und Bayern München identifiziert wurden, in Gelsenkirchen zusammen, um einen Kassenbereich des Schalker Stadions zu stürmen. Von einem „extrem gewalttätigen Übergriff“ ist im Polizeibericht die Rede. Mir drängen sich Fragen nach dem „Warum“ auf.
Es ist ja grundsätzlich zur Gänze unverständlich warum sich die Rivalität auf den Rängen nicht auf Gesänge reduzieren kann. Die Motivation der Krawallmacher in den Farben des VfL und der Bayern, gemeinsam einen Gewaltakt am Schalker Stadion zu vollziehen, ist ohnehin nicht nachvollziehbar. Nach Paris angezettelt, bleibt mir nur noch die Feststellung: „Dem Menschen ist wirklich alles zuzutrauen – leider in jeglicher Hinsicht“. Und tatsächlich nur ganz nebenbei, doch ganz grundsätzlich, stellt sich mir auch bezüglich der Fanfreundschaft des VfL mit dem FCB diese Frage: „Warum?“

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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