Kostenloses WLAN in der Altstadt geplant?

Noch ist kein kostenloser Internetempfang per WLAN auf dem Altstadtmarkt möglich. Aber der Cityring Altstadt prüft, ob es sich rentieren könnte, ein WLAN-Netz in der Altstadt einzurichten. Die Stadtverwaltung hat dagegen zurzeit keine konkreten Pläne. | Foto: Thiele
  • Noch ist kein kostenloser Internetempfang per WLAN auf dem Altstadtmarkt möglich. Aber der Cityring Altstadt prüft, ob es sich rentieren könnte, ein WLAN-Netz in der Altstadt einzurichten. Die Stadtverwaltung hat dagegen zurzeit keine konkreten Pläne.
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Gevelsberg hat es, und Arnsberg gehört ebenfalls zu den wenigen Städten in NRW, die in ihrer Innenstadt ein kostenloses WLAN-Netz eingerichtet haben. Nun plant auch Castrop-Rauxels Nachbarstadt Bochum, ein solches Netz zu installieren. Und wie sieht es in der Europastadt aus?

Als sehr interessant bezeichnet Florian Schlüter, Vorstandsmitglied des Cityrings Altstadt, die Idee eines kostenlosen WLAN-Netzes in der Altstadt. „Aber es gilt zu hinterfragen, ob die Finanzierbarkeit in Relation zum Nutzen steht.“ Zurzeit würden sowohl Gespräche innerhalb des Cityrings als auch mit möglichen Partnern geführt, die einen Teil der Finanzierung übernehmen würden.
Noch seien die Kosten nicht gesichert, aber der Cityring gehe von einer Summe aus, die mindestens im mittleren fünfstelligen Bereich liege, so Schlüter. „Die Anfangsinvestitionen sind nicht so gering, wie man sich das vorstellt.“ Denn es reiche nicht, je einen Mast am Lambertusplatz und am Busbahnhof aufzustellen. „Dann muss man sich jedes Mal wieder neu einwählen“, erläutert Schlüter. Stattdessen müsse es ein flächendeckendes WLAN-Netz in der gesamten Altstadt sein.
Um sich ein Bild zu verschaffen, wie dies umgesetzt werden könnte, will der Cityring demnächst nach Gelsenkirchen-Buer fahren. „Dort wird ein Netz implementiert, und wir gucken uns das Ganze in der Praxis an“, so Schlüter.
Durch ein kostenloses WLAN-Netz verspreche sich der Cityring „eine Attraktivierung der Altstadt und nicht zuletzt einen Nutzen für den Einzelhandel“. Denn durch solch ein Angebot stiegen die Aufenthaltsdauer und die -qualität.
Bis zum Sommer will der Cityring eine Entscheidung fällen und sich vorab weiter informieren. Denn neben den Kosten gelte es zu bedenken, dass viele Smartphone-Besitzer mittlerweile eine Flatrate hätten. „Das ist ein Ersatz für WLAN, und es stellt sich die Frage, ob WLAN dann überhaupt noch so genutzt wird.“ Falls das Votum jedoch positiv ausfalle, werde man das Netz schnell umsetzen, so Schlüter.

Keine konkreten Pläne der Stadtverwaltung

Von städtischer Seite gibt es zurzeit keine konkreten Pläne, ein kostenloses WLAN-Netz in der Altstadt einzurichten. Der Wunsch sei zwar da, „weil es super für die Bürger wäre“, so Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann, aber es bestünde das Risiko der Haftungsfrage. Denn wenn jemand eine verbotene Webseite aufrufe, sei gesetzlich nicht klar geregelt, wer für die Gesetzesübertretung haften müsse. „Im Zweifel wird der Anbieter des Netzes und nicht der Nutzer haftbar gemacht“, so Hilleringmann. Es stehe eine Novelle des Telemediengesetzes in Aussicht, aber zurzeit sei das Risiko zu groß. „Alle Städte, die jetzt ein WLAN-Netz anbieten, sind auch nicht auf der sicheren Seite.“
Zudem verweist Hilleringmann darauf, dass sich die Stadt im Nothaushalt befinde. Es sei möglich, ein öffentliches, unverschlüsseltes Netz über Firmen, die Werbung schalten, zu finanzieren. „Dabei ist aber der Datenschutz nicht garantiert.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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