Mein Stadtteil und ich (10): Deininghausen ist am grünsten

Hans-Jürgen Noll auf dem Bärenplatz.
  • Hans-Jürgen Noll auf dem Bärenplatz.
  • hochgeladen von Vera Demuth

„Damals war die Welt noch in Ordnung“, sagt Hans-Jürgen Noll, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Deininghausen, über die Zeit, als er 1976 nach Deininghausen zog. Was ihm immer noch gut an dem Stadtteil gefällt und wo er Verbesserungsmöglichkeiten sieht, erzählt er im zehnten Teil unserer Serie „Mein Stadtteil und ich“.

„Damals war es hier von der Wohnqualität sehr gut“, erinnert sich der 58-Jährige. Post, Friseur, Sparkasse, Metzger und Tengelmann, beziehungsweise später Plus, habe es gegeben, zählt er auf. Von dem ehemals guten Nahversorgungsangebot seien nur ein kleiner Laden und ein Geldautomat am heutigen Bärenplatz übriggeblieben.
Zwar habe man jahrelang dafür gekämpft, dass an der Kreuzung Oststraße/Dresdener Straße ein Supermarkt entstehe, „aber das ist gestorben“, so Noll. Stattdessen hofft er nun, dass möglichst bald im Bauausschusses die Zusage für den Bau eines Supermarkts an der Pallasstraße getroffen wird. Das sei wichtig für die Grundversorgung sowohl in Dorf Rauxel als auch in Deininghausen. „Bis dahin sind es 900 Meter, eine Haltestelle mit dem Bus“, erklärt Noll. „Dann muss man wenigstens nicht in die Innenstadt. Besser ein Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“
Als dringlich betrachtet der 58-Jährige es außerdem, dass sich die Wohnungsgesellschaften mehr engagieren. „Man sollte sie daran erinnern, etwas zu investieren und nicht nur abzukassieren.“ Denn der Wohnungsbestand rund um den Bärenplatz stammt aus der Zeit, als Deininghausen 1966/67 auf der „grünen Wiese“ errichtet wurde. „Da müssten Bäder, Fassaden, Dächer gemacht werden“, weiß Noll aus Gesprächen mit Bewohnern.
Die Lage auf der „grünen Wiese“ lässt ihn dagegen ins Schwärmen geraten. Bis heute sei der Stadtteil ein wunderbares Paradies für Kinder, meint Noll, denn „wo ist es noch grüner als in Deininghausen?“ So sei das Wohngebiet auf drei Seiten von Wald und Höfen umgeben. Lobend erwähnt er auch das Wildgehege, das von vielen Gruppen und Schulklassen besucht werde, sowie das Grutholz an sich, das sich für Spaziergänge anböte. „Außerdem haben wir uns vom SPD-Ortsverein dafür eingesetzt, dass der Bolzplatz neben dem Wildgehege Ende 2013 begradigt wurde. Jetzt muss man nicht mehr auf und ab spielen“, freut er sich.
Bis Ende 2012 wurde Deininghausen einige Jahre lang durch das Projekt „Soziale Stadt NRW“ gefördert. Was ist davon geblieben? „Manfred Herold“, lautet Nolls Antwort. Zwar wurde der Schulhof der mittlerweile geschlossenen Grundschule kinderfreundlicher gestaltet, die Begegnungsstätte „Dein Treffpunkt“ eingerichtet (die nach Nolls Meinung noch mehr genutzt werden könnte, zum Beispiel für Familienfeiern), der Bärenplatz umgestaltet und das D-Pylon von Jan Bormann errichtet, „aber ich sehe keine nachhaltige Wirkung“, sagt Noll. Stattdessen sorgt er sich, was aus Deininghausen wird, wenn Manfred Herold in Rente geht. „Als Stadtteilmanager ist er Ansprechpartner für viele hier. Es müsste einen Nachfolger für ihn geben.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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