Solarenergie: Jörg und Heike Bachner machen sich mit Speicher von der Sonne unabhängig

Überschaubar ist der Platz, den ein Batteriespeicher für eine Photovoltaikanlage, wie Jörg Bachner ihn auf seinem Dachboden demonstriert, benötigt.
  • Überschaubar ist der Platz, den ein Batteriespeicher für eine Photovoltaikanlage, wie Jörg Bachner ihn auf seinem Dachboden demonstriert, benötigt.
  • hochgeladen von Vera Demuth

Wenn Heike Bachner die Waschmaschine laufen lassen möchte, schaut sie vorher auf einer Handy-App nach, wann ein guter Zeitpunkt dafür ist. Ihr Mann Jörg und sie sind nämlich Vorreiter in Castrop-Rauxel und besitzen eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher. Damit ist es möglich, auch nach Sonnenuntergang noch Solarstrom zu nutzen.

Seit dem vergangenen Juli ist die PV-Anlage der Obercastroper Jörg und Heike Bachner auf ihrem Dach in Betrieb. Der zusätzliche Speicher auf dem Dachboden hat eine Überwachung, die ans Internet angeschlossen ist und Wetterdaten abfragt. Per Handy-App ist es möglich, zu erkennen, wann besonders viel Solarstrom erzeugt wird. Dieser Zeitraum bietet sich dann an, zum Beispiel die Waschmaschine laufen zu lassen.
Grundsätzlich liegt der Vorteil solch eines Heimspeichers darin, dass man den Anteil des Eigenverbrauchs am erzeugten Solarstrom erhöhen kann, da man Geräte per Batteriespeicher betreiben kann, nachdem die Sonne untergegangen ist. "Normalerweise kann ich den Solarstrom nur so lange verwenden, wie die Sonne scheint. Zum Beispiel von 6 bis 19 Uhr. Danach müsste ich auf Strom umschalten. Aber mit einem Speicher kann ich die Solarenergie bis 23.30 Uhr nutzen", verdeutlicht Jörg Bachner anhand einer selbst erstellten Grafik aus dem April. "Zurzeit reicht es sogar bis zwei, drei Uhr nachts", ergänzt Heike Bachner.

Einspeisung ins Netz

Den Überschuss seines erzeugten Solarstroms verkauft das Ehepaar an Westnetz. "Für 12,4 Cent pro Kilowattstunde", so Jörg Bachner. Und pro Kilowattstunde Strom, die sie nicht von ihrem Stromlieferanten beziehen, sparen die Bachners 28 Cent. "Eine PV-Anlage lohnt sich nur noch mit Speicher", ist Bachner, der von Haus aus Elektromeister ist, daher angesichts der deutlich gesunkenen Einspeisevergütung überzeugt. Nach der Wirtschaftlichkeitsberechnung, die er angestellt hat, wird sich seine PV-Anlage inklusive Batteriespeicher nach zwölf Jahren amortisiert haben.
Solch eine Berechnung sei ein ganz wichtiger Punkt, sagt Jörg Bachner und empfiehlt allen Privatleuten, die ebenfalls an einer Solaranlage mit Speicher interessiert sind, sich beraten zu lassen.

Tipps der Verbraucherzentrale

Aktuell möchte die Verbraucherzentrale NRW mit ihrer landesweiten Aktion "Schick die Sonne in die Verlängerung" die Installation von PV-Anlagen mit Heimspeichern befördern und berät Verbraucher dazu. "Das ist ein relativ neues Thema für Privathaushalte", weiß Hartmut Weissler, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Castrop-Rauxel, und bezeichnet diese Speichertechnik als "guten Beitrag für die Energiewende". Neben einem eineinhalbstündigen Solarstromcheck inklusive Ertragsprognose bei den Interessierten zu Hause bietet die Verbraucherzentrale eine Checkliste unter www.verbraucherzentrale.nrw/sonne sowie eine Marktübersicht als Hilfe beim Speicherkauf an.
Weitere Informationen zum Thema Sonnenenergie im Allgemeinen vermittelt zudem die Solarfibel Castrop-Rauxel, die der EUV zusammen mit der Verbraucherzentrale und der Stadt herausgegeben hat. "Darin steht, an wen man sich in Castrop-Rauxel wenden kann", so Tobias Krampe vom Ressort Erneuerbare Energien.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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