300 Euro Aufschlag am Wochenende: Beerdigungen bald auch samstags möglich

Beisetzungen auf Kommunalfriedhöfen (hier die Trauerhalle Ickern) sollen auch am Freitagnachmittag und Samstagvormittag möglich werden. | Foto: Stadt Castrop-Rauxel
  • Beisetzungen auf Kommunalfriedhöfen (hier die Trauerhalle Ickern) sollen auch am Freitagnachmittag und Samstagvormittag möglich werden.
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Bald sollen auch Freitagnachmittag und Samstagvormittag Beerdigungen auf den Kommunalfriedhöfen möglich sein. Im Bauausschuss (1. Juni) und im Rat (8. Juni) wird über eine entsprechende Änderung der Friedhofsgebührensatzung abgestimmt.

Damit reagiere man auf den vielfachen Wunsch von Bevölkerung und Bestattern, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Diese zusätzliche Dienstleistung, die freitags Beerdigungen bis 15 Uhr (bisher bis 11 Uhr) sowie samstags bis 11 Uhr ermöglicht, wird die Bürger jedoch mehr kosten. Die Stadt plant, dafür eine zusätzliche Gebühr von 300 Euro zu erheben.

Außerhalb der Dienstzeit

Bei einer Rasenreihengrabstätte, für die an Grabnutzungs- und Bestattungsgebühren insgesamt 3.016 Euro fällig werden, würde der Aufschlag damit etwa zehn Prozent betragen.
"Das beruht auf einer Kalkulation für den zusätzlichen Aufwand außerhalb der Dienstzeit", begründet Klaus Breuer, Leiter des Bereichs Stadtgrün und Friedhofswesen, den Zuschlag. Dies betreffe insbesondere den personellen Aufwand. "Das ist vor allem bei der Sargbestattung der Fall, bei der wir in der Regel eine Drei-Mann-Kolonne einsetzen", erläutert Breuer, wobei das Öffnen und Vorbereiten des Grabes am Vortag der Beerdigung erfolge.
Die Neuregelung soll für alle sieben kommunalen Friedhöfe gelten, und die zunächst ins Spiel gebrachte Idee, dafür am Montag keine Beerdigungen vorzunehmen, wurde verworfen. Laut Bestattungsstatistik gebe es keinen Tag, an dem grundsätzlich weniger beerdigt würde, erklärt Breuer, der davon ausgeht, dass die neue Regel von Dauer sein wird.

Bestatter begrüßen Pläne

Castrop-Rauxeler Bestatter beurteilen die Pläne positiv. "Das ist eine wahnsinnige Verbesserung", sagt Rüdiger Melzner. Genau wie sein Kollege Philipp Gösmann hat er beobachtet, dass die Nachfrage nach Wochenendterminen steigt.
Gründe für diese steigende Nachfrage sieht Rüdiger Melzner darin, "dass immer mehr Hinterbliebene von weiter weg zu einer Beerdigung kommen". Daher begrüßt er die geplante flexiblere Regelung der Termine.
Über den Aufschlag sagt er: "Andere Städte, die samstags beerdigen nehmen, auch eine Gebühr. Da ist halt die Problematik, dass die Termine außer Dienst sind."
Philipp Gösmann hat ebenfalls Verständnis für den Aufschlag und verweist darauf, dass auch die katholische Kirche am Samstag Gebühren erhebe. In St. Lambertus seien es 40 Prozent Aufschlag auf die Bestattungsgebühren plus einer Pauschale von 175 Euro. "Das sind Zusatzkosten von bis zu 1.000 Euro."
In wie weit die Termine am Wochenende tatsächlich von den Bürger angenommen würden, werde sich zeigen, so Melzner.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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