Leserbrief: über den Kahlschlag in DInslaken von Karla Hutmacher

Der Respekt vor Naturdenkmälern sollte vor wirtschaftlichen Interessen stehen. Denkt mal über ein Denkmal nach und über die Schönheit der Schöpfung!

Wie eine Neuanpflanzung von über zehn Jahren aussieht ist gut in Hiesfeld am Rotbach zu sehen. Sie ähneln eher einem umgekehrten Kehrbesen als gesunden Bäumen. Sie haben offensichtlich Probleme mit dem Anwachsen. Die zukünftigen vermehrt trockenen Sommer und feuchtwarmen Winter werden den Junganpflanzungen zu schaffen machen. Mann sollte alte Bäume nicht krank reden, dass heißt nicht kranker machen als sie sind. Linden können bis 1000 Jahre alt werden. Um den Umweltnutzen einer einzigen Linde auszugleichen, müsste man 100 Neuanpflanzungen vornehmen.

Ein ausgewachsener Baum verdunstet bis zu 30000 Liter Wasser im Jahr, welches er dem Boden entzieht und über seine Blätter gereinigt wieder an die Luft abgibt. Durch Fotosynthese verwandelt er 1,5 Kilogramm schädliches Kohlendioxyd pro Stunde in Sauerstoff um, den 50 Menschen atmen und damit leben können. Bäume tragen somit zu einem angenehmen und ausgeglichenem Klima bei und bieten vielen Insekten und Kleintieren Lebensraum, der uns Menschen auch zu Gute kommt.

Unsere Stadt trägt mit ihrer rücksichtslosen Abholzung Jahr für Jahr dazu bei, dass unsere schöne grüne Lunge, jedes Frühjahr neu ein jämmerliches Zeugnis brutaler Abholzpraxis darbietet. Anstatt die vorhandenen Flächen liebevoll zu gestalten, ziehen die Ordnungskräfte der Stadt es vor Radikahlschlag zu begehen, um Gottes Willen jeder geringsten Art von eventueller Haftbarkeit – meiner Meinung nach nicht gegeben – zuvorzukommen.

Oder ist es gar der verzweifelte Versuch unserer kahlgeschlagenen Stadtkasse, sich durch den Verkauf von Feuerholz ein paar Mehreinahmen zu sichern? Wie auch immer, ich bin mir sicher, dass viele Dinslakener Bürger mit Trauer im Herzen dieses Spektakel (das ja wegen des Landes verordneten Gesetzes noch schnell vor dem 1. März vollzogen werden musste) verfolgt haben. Ob Protest etwas an den seit Jahren vollzogenen Praktiken ändern kann weiß ich nicht, ich würde es mir aber wünschen.

Karla Hutmacher
aus Dinslaken

Autor:

Günter Hucks aus Dinslaken

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