Recovery - Genesung im Blick

„Wie gelingt Genesung speziell im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung?“ Dieser Frage gingen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Februar-Psychoseseminars nach. Margret Osterfeld, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie selbst Betroffene, führte durch die Diskussion.

Die überwiegende Zahl der Anwesenden bezeichnete sich selbst als seelisch gesund, wobei Gesundheit als die Abwesenheit von diagnostizierter Krankheit gesehen wurde. Aber auch wer eine psychiatrische Diagnose hat und als chronisch krank gilt, ist nicht ständig depressiv oder psychotisch. Und vor allem ist er nicht nur ein Depressiver oder Schizophrener sondern ein vielschichtiger Mensch. Das Konzept des Recovery-Modells, um das es bei diesem Termin ging, hebt das Genesungspotential Erkrankter hervor.

Recovery kann in diesem Zusammenhang mit „Wiedergesundung“ übersetzt werden, womit nicht ein Zurück zum vorherigen Zustand gemeint ist. Während in der Psychoedukation, eine in psychiatrischen Kliniken übliche Schulung Erkrankter, der Schwerpunkt auf Wissensvermittlung über die Erkrankung, Behandlungsmethoden und Vermeidungsstrategien liegt, geht es bei diesem Modell in erster Linie um die Entwicklung individueller Bewältigungsstrategien, das Erkennen von persönlichen Ressourcen und damit verbunden um die Vermittlung von Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben.

In der Diskussion zeigte sich, dass eine Beschäftigung mit eigenen Verhaltensmustern unerlässlich ist und das persönliche Umfeld eine wichtige Rolle spielt. Wird der Erkrankte im Bestreben nach Selbstständigkeit unterstützt oder eher ausgebremst? Nutzt der Betroffene, bewusst oder unbewusst, seine Erkrankung, um Zuwendung zu erhalten und umsorgt zu werden?

Ein Hinweis von Betroffenenseite war: Klarheit für sich selbst finden. An wen in meinem Umfeld kann ich welche Erwartungen stellen? Wer tut mir gut? Welchen Kontakt sollte ich besser meiden?
Ein anderer Tipp lautete: Kontakte zu Menschen schaffen, die nichts von meiner psychischen Erkrankung wissen und mir daher ohne Vorbehalte begegnen.

Veranstalter des Psychoseseminars ist die Gesellschaft für seelische Gesundheit (GSG).
Das Psychoseseminar findet üblicherweise am ersten Mittwoch eines jeden Monats im Reinoldinum, Schwanenwall 34, Dortmund Mitte, von 18 Uhr bis 20 Uhr statt.
Das Programm 2015 befindet sich auf der Homepage der GSG unter Aktivitäten/Seminare.

GSG- Homepage unter Aktivitäten/Seminare.
Ansprechpartnerinnen sind die Vorsitzende der GSG Heike Stechert (0160-97657683) sowie deren Stellvertreterin Sigrid Meyer (0231 94833836) www.gsg-dortmund.de

Autor:

Sylvia Spiegel aus Dortmund-City

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