SGV-Aplerbeck wandert um Beckum

Wegezeichen Beckumer Rundweg
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Peter Gerber hat mich mit seinen Artikeln auf die Idee gebracht, mit meinen Wanderfreunden vom SGV-Aplerbeck den Beckumer Rundweg zu erwandern.
Die Gegend hat Erstaunliches zu bieten:

Beckum ist ein Ortsteil der Stadt Balve und liegt in der Nähe des Sorpesees. Beckum wurde für seine Bemühungen um die Freundschaft mit der französischen Stadt Roussay bekannt. 1985 wurde durch eine Privatinitiative einiger Beckumer Bürger eine Partnerschaft zwischen dem französischen Gemeinde Roussay und Beckum offiziell beurkundet. Der 14 km lange Rundweg um Beckum wurde anlässlich der 725-Jahr-Feier von Beckum im Jahr 2010 vom Partnerschaftskomitee Beckum-Roussay eingerichtet.

Der Rundwanderweg bietet viele Sehenswürdigkeiten und ist mit zahlreichen Ruhebänken ausgestattet, die zum Verweilen einladen, darunter auch die „Liebesbank“ unter dem Kirschbaum im Beckumer Feld, die insbesondere im Abendrot bei so manchem Beckumer Großbauern innige Gefühle geweckt hat. –Die hier ausgetauschten „ersten Küsse“ waren häufig der Beginn einer glücklichen und lebenslangen Beziehung (wie auf der Hinweistafel an der Bank zu lesen ist).

Der Rundwanderweg beginnt an der Schützenhalle in Beckum, wo die Wandertafel steht. Er liegt in einer abwechslungsreichen Landschaft mit bewaldeten Kalkkuppen, Bachtälern, landwirtschaftlich genutzten Hochflächen u.a. mit Maisanbau, Dörfern, Kalksteinbrüchen, alten Gütern und Wassermühlen mit Teichflächen. Zu nennen sind insbesondere Schloss Melschede, die Melscheder Mühle, Gut Wocklum und die dortige Reitsportanlage, die Biogasanlage und die Windräder zur Stromerzeugung.

Von einer Wanderung mit mir im August schwärmte Botaniker Dietrich Büscher:
„Bei gutem Wetter sahen wir etwa 320 verschiedene Pflanzenarten, so blühten (noch) u.a. Wirbeldost und Dost, Tollkirsche, Wiesen-Flockenblume, Nesselblättrige Glockenblume und Sumpf-Storchschnabel. Der Artenreichtum an Pflanzen basiert auch darauf, dass im Wandergebiet verschiedene Böden über Kalk- und Silikatgesteine, sumpfige Täler mit bewaldeten Höhen, artenreichen Wald- und Wegrändern abwechseln. Wir kamen auch an den Naturschutzgebieten Orlebachtal und Wocklumer Burgberg vorbei. Schließlich bereicherten die alten Mauern der beiden Güter mit ihren seltenen Farnen, u.a. der Hirschzunge, die an sich schon reichhaltige Vegetation.“

Es scheinen die in dieser Gegend reichlich vorhandenen Erzvorkommen gewesen zu sein, die keltische Einwanderer um 500 v.Chr. veranlassten, sich in dieser bis dahin unbesiedelten, gebirgigen Waldlandschaft sesshaft zu machen.

Schloss Wocklum liegt im landschaftlich noch fast unberührten Orletal. Der altfränkische Ursprung wird durch die Reste einer sächsischen Wallburg dokumentiert. Eine 1000 Jahr alte Hainbuchenallee führte als ehemalige Poststraße zu dem alten Wasserschloss.- Im Gebiet Wocklum-Balve wurde früher umfangreich Bergbau auf Eisenstein, Schwefelkies, Blei- und Zinkerz, Eisen- und Manganerz, und Marmor betrieben. Mittelpunkt der Wocklumer Betriebe stand die Schmelzhütte, die Luisenhütte. Der Rundweg führt uns an einem imposanten Kalksteinbruch vorbei, der heute in Betrieb ist.

Im Sommer 2011wurde das sauerländische Balve zur Hauptstadt der deutschen Reiterei: Beim Balve Optimum wurde die Deutschen Meisterschaften ausgetragen. Matthias Alexander Rath und mit seinem „Wunderpferd“ Totilas standen bei dem Reitturnier am Schloss Wocklum im Blickpunkt.

Wo heute Schloss Melschede steht, befand sich im Mittelalter ein zweigeteilter Herrensitz. Melschede wird als Ort urkundlich erstmals 1281 als Vogtei der Grafschaft Arnsberg erwähnt, seit 2010 befindet es sich im Privatbesitz einer Unternehmerfamilie. Schloss Melschede bietet an einigen Tagen im Jahr die Möglichkeit, einen Blick in das Innere des prächtigen Schlosses zu werfen. Es gibt regelmäßige Kammerkonzerte im großen Barocksaal und Ausstellungen.

Ich freue mich, wenn im Dezember zahlreiche Wanderfreunde des SGV-Aplerbeck an einer Wanderung in diesem schönen Gebiet teilnehmen.- Zum Abschluss der Wanderung ist eine Einkehr mit Kaffee und Kuchen geplant

Horst Heinrichs
Wanderführer
SGV-Aplerbeck

Autor:

Horst Heinrichs aus Dortmund-Süd

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