Lügen die Medien?

Ein Vorurteil, Medienmüdigkeit, Manipulation oder… ? Diesen Fragen und Ursachen der Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise geht Jens Wernicke in drei Kapiteln kritisch nach. Er interviewt in Kapitel eins „Die Macher“ Journalisten. Im Zweiten Kapitel „Die Denker“ kommen Wissenschaftler und Forscher und im Dritten Kapitel „Akteure der Zivilgesellschaft“ zu Wort.

Im Buch werden viele Facetten der Medienlandschaft beleuchtet. Wem die Namen der Beiträge unbekannt sind, helfen die Überschriften, die Erwartungen aufzubauen oder gezielt Argumente nachzulesen. Der politisch interessierte Leser versteht die Veränderung in der Medienlandschaft. Hintergründe, Schwierigkeiten in der heutigen Berichterstattung werden deutlich aufgezeigt.

Ein überaus lesenswertes aktuelles Buch. Es zeigt die heutige Nähe der politischen Journalisten zu dem Politikbetrieb. Sogenannte Sachzwänge und Eingebunden Sein in die Strukturen lassen einer vierten Macht wenig Spielraum. Desinformation, Propaganda und Manipulation durch Sprache werden gezielt als Machtmittel in allen Bereichen eingesetzt. Im zweiten Kapitel werden die Fakten wissenschaftlich aufbereitet, die wirklichen globalen Meinungsmacher genannt.

Durch die eingestreuten Nach- und Sachfragen erschließt sich das Thema leichter. Eine stringente wissenschaftliche Abhandlung wird vermieden. Der Unterschied von Meinungsfreiheit und Pressefreiheit und die Abhängigkeiten werden sichtbar.

Das Buch ist nicht zu empfehlen für Bürger, die dem Mainstream anhängen und Ihre Meinung bestätigt sehen wollen, nein es fordert den Leser zum Nachdenken, zur Gegenprobe, zur Überprüfung der eigenen Sicht, zur Selbstreflexion auf.

Wer Lügen in den Medien anprangert, wird an den Halbwahrheiten, dem sorgfältigen Vokabular der Thinks-Tanks, scheitern, sie konkret  zu benennen.

Das Buch ist am 1.9.17 im Westendverlag Frankfurt erschienen.
Seitenzahl: 368
Ausstattung: Klappenbroschur
ISBN: 9 783864 891885

Leseprobe