Die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf

Man schreibt das Jahr 1898. Das Deutsche Kaiserreich erwirbt das Pachtgebiet Kiautschou mit der Hauptstadt Tsingtau. Ob dies der erste Kontakt zwischen dem Reich der Mitte und dem Reich in der Mitte Europas war? Keine Ahnung. Sicher ist aber, daß seit dieser Zeit immer wieder Chinesen zu uns nach Deutschland gekommen sind.

"Bei uns in Düsseldorf leben rund 20.000 ethnische Chinesen, von denen rund 15.000 inzwischen einen deutschen Paß haben," berichtet Dieter Böning. Er ist Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf.

Die Aktion Gastfreundschaft ist eine der regelmäßigen Veranstaltungen des Vereins. Gemeinsames Essen mit den in Düsseldorf lebenden Chinesen, Ausflüge, Besichtigungen und Feste stehen hier auf dem Programm. Bei dieser Veranstaltungsreihe sind auch Gäste willkommen.

Kochkurse, Backkurse, ein Stammtisch und Chinareisen sind weitere Aktivitäten der deutsch-chinesischen Gesellschaft. Außerdem gibt sie einen Newsletter sowie die Zeitschrift "Drachenboot" heraus.

Sporadisch gibt es auch Einzelveranstaltungen, beispielsweise zusammen mit der örtlichen Volkshochschule.

Rund 200 Personen gehören der Gesellschaft an. Ein Dunstkreis von rund 900 Adressen kommt hinzu. Die Gesellschaft gibt es seit 1976. Es sind hauptsächlich Studenten, die zu Studienzwecke nach Deutschland gekommen sind und dann hier eine neue Heimat fanden. "Die Leute haben sich dann selbständig gemacht oder eine gute Arbeit gefunden," blickt Bönung zurück. Politische Flüchtlinge oder Heiratsmigranten haben nach seinen Worten keine Rolle gespielt.

Düsseldorf gilt als japanische Hochburg in Europa. "Es gibt aber inzwischen rund 700 chinesische Firmen bei uns in Düsseldorf und Umgebung," berichtet Böning. Und damit meint er nicht nur die vielen chinesisch-asiatischen Restaurants, die es überall gibt. Auch Großunternehmen haben inzwischen ihren Weg nach Düsseldorf gefunden.