Kolumne Aldenrade

Walsum - Aldenrade ist ein Duisburger Stadtteil ganz im Norden der "Metropole" im Grenzgebiet von Niederrhein und Ruhrgebiet. Dort finden regelmäßig die Olympischen Spiele der Kultur (der Neuzeit) statt. "So etwas ähnliches hat es schon in der Antike gegeben," berichtet Alexander Graf Notz von Nöchlingshaber, der Bezirksbürgermeister.

Der Anfang liegt nun schon einige Jahre zurück. Damals gab es ein Kultur-Förderprogramm der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Damals sollten die Städte und Kreise ihre Bürgervereine fördern. "Wir wollten nicht nur Geld geben, sondern auch eine Gegenleistung dafür haben," berichtet der niederrheinische Adelige. Die St. Sebastianus - Bruderschaften richteten in der Folgezeit ihre Fahnenschwenk-Meisterschaften im Duisburger Norden aus. Die örtlichen Autogrammjäger, Numismatiker / Münzsammler, Philatelisten / Briefmarkensammler zeigten ihre Schätze; es gab Carrera-Bahn-Wettrennen, Legostein-Modellbauten, Matchbox-Auto-Ausstellungen und Präsentationen von Ritterburgen im Miniaturformat.

"Diese Sachen waren für uns eine Herausforderung," berichtet Diethard Wuschmann. Er ist Stadtplaner und oberster Touristiker. "Irgendwann wollten wir auch Leute aus Dinslaken anlocken und vor allem: auch Besuchern von südlich der Ruhr zeigen, daß der Norden mehr zu bieten hat als türkisch besetztes Territorium."

Also wurden Kompositionsaufträge vergeben, so daß Kirchenchöre, Akkordeonvereine und Bergmannschöre - jeweils getrennt - Wettbewerbe austragen und neues Liedgut vorstellen könnten.

Interessant für das Handwerk waren Förderprojekte. Die örtlichen Raumausstatter sollten neue Ideen für die Wohnungseinrichtung präsentieren - wobei die jeweiligen Ausstellungsstücke handgemacht und selbst gefertigt sein sollten. Die Steinmetze sollten ihre Eigenproduktionen an Grabmälern, Wohnungsdekorationen, die Stukkateure ihre Ideen für Wohnungsverschönerungen zeigen. Ein qualitativer Quantensprung war die Aufforderung an die Glaser vor Ort, sich mit Glaskunst zu beschäftigen und herzustellen.

Das Ergebnis der Kulturolympiade? Es ist viel Geld als Anschubfinanzierung geflossen. Heute trägt sich die Veranstaltungsreihe anhand der vielen Besucher selbst.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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