Gemeinschaftsgärten in Essen: Vielfalt und Fülle – an zahlreichen weiteren Orten soll Essen erblühen!

Vorbereitung des Haumanngartens (Virchowstraße/Pelmannstraße), Foto: Michael Maas
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  • Vorbereitung des Haumanngartens (Virchowstraße/Pelmannstraße), Foto: Michael Maas
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Mit der Gründung der Initiative „Transition Town – Essen im Wandel“ wurde im Jahr 2012 zusammen mit dem städtischen Grünflächenbetrieb Grün und Gruga die Entstehung von Gemeinschaftsgärten auf öffentlichen Flächen initiiert und von der BUND Kreisgruppe Essen unterstützt. Seither sind mehrere Gärten in verschiedenen Stadtteilen entstanden und zahlreiche weitere Flächen werden nun von der Stadt zum gemeinschaftlichen Gärtnern bereit gehalten. Im Rahmen der Grünen Hauptstadt 2017 ist Urban Gardening eine der zwölf Handlungs-Schwerpunkte.

Für alle Interessierten wird es beim nächsten Transition Town Treffen am Dienstag, 20. Oktober ab 18.15 Uhr in der VHS Essen und beim Gesamt-Gartentreffen am Donnerstag, 12. November ab 19 Uhr in der Villa Rü, Girardetstraße 21 u.a. um die neuen Gärten gehen: Wo können sie entstehen? Wer möchte mit gärtnern? Welche Ideen sind vorhanden? Alle Interessierten sind herzlich eingeladen dabei zu sein und mehr zu den vielfältigen Möglichkeiten des gemeinschaftlichen Gärtnerns in Essen zu erfahren und beizutragen (Kontakt: wiegel.susanne@web.de, Tel. 02054/80680).

Bereits an sechs Standorten wird in Essen gemeinschaftlich gegärtnert und jeder Garten hat sein eigenes Flair. Nach den Beeten am Storpplatz im Südostviertel – eingerichtet und betreut von Mitarbeiterinnen des „Storp9“, dem Haus für Bildung und Kultur (Kontakt info@storp9.de, Tel. 0201 8398796) - und an einem lauschigen Ort in Rüttenscheid (Kontakt: rudolfrabe50@gmail.com) konnte im März 2013 der Siepengarten (Siepenstraße/Ahrfeldstraße) in Bergerhausen eingeweiht werden und lädt nun schon im dritten Jahr zum Gärtnern, zur Begegnung, zur Erholung und zu besonderen Veranstaltungen ein. Oft wandeln dort interessierte Menschen zwischen Beeten, Kräuterspirale und Insektenhotel umher oder ruhen sich an den Sitzplätzen aus. Jugendliche treffen sich dort in ihrer Runde. Gärtnernde bringen eben Wasser, schauen nach den Pflanzen, sammeln Schnecken ab oder richten die Kaninchenzäune. Samstags von 15-18 Uhr und auch mittwochs wird richtig angepackt: Boden gelockert, gesät, gepflanzt, geerntet, geplant (Kontakt: petra.fiedler@posteo.de, Tel. 0201/732883). An jedem ersten Mittwoch im Monat ab 16.30 Uhr findet sich die Heilpraktikerin Jeannette Schulz zum „Gesundheitsgarten“ ein und spricht mit Interessierten über die Gesundheitswirkung und Anwendung verschiedener Gartengemüse und Wildpflanzen.

Ähnlich geht es in dem erst 2015 entstandenen Haumanngarten (Virchowstraße/Pelmannstraße) in Rüttenscheid/Holsterhausen zu: Neben begeistert Gärtnernden finden sich viele Menschen ein, die immer wieder nach den Beeten schauen und sich an der neuen Gestaltung des ehemaligen Spielplatzes erfreuen. Gegärtnert wird samstags ab 14 Uhr und von Mai bis September auch mittwochs ab 19 Uhr (Kontakt: mi.maas@t-online.de). Auch in Frohnhausen existiert bereits nun im zweiten Jahr ein gemeinschaftlich bewirtschafteter Garten auf einem ehemaligen Spielplatz: der Nachbarschaftsgarten Diergardtstraße, initiiert durch Mitwirkende der Bürgerinitiative Bärendelle. Anzutreffen sind die Gärtner und Gärtnerinnen jeden Mittwoch ab 14.30 Uhr (Kontakt: utejot@gmx.de).

Neu hinzu gekommen ist in diesem Jahr auch eine kleine Streuobstwiese (Bergerhauser Straße in Höhe Pregelstraße) nahe des Bergerhauser Siepengartens. Nachbarn haben Patenschaften für Bäume übernommen und sorgen gemeinsam mit den Siepengärtnern und -gärtnerinnen für das Wässern der jungen Bäume in Trockenzeiten und für das Mähen der Wiese. Sensen-Erahrene sind an der Streuobstwiese sehr willkommen, denn mit der Handsense zu arbeiten hat bei der Sommermahd viel Mühe bereitet, wenn es auch gleichzeitig ein besonderes Erlebnis war.

Auch noch in diesem Jahr hat die Planung und Vorbereitung des nächsten Transition Town Gartens begonnen: In Altendorf (Kopernikusstraße/Ohmstraße mit Zugang über den Penny-Parkplatz) wird ein Hochbeetgarten zum Gemüse- und Beerenanbau entstehen. Garteninteressierte, die sich beim Gärtnern und vorerst beim gemeinschaftlichen Bau der Hochbeete beteiligen wollen, werden mit Freude erwartet, denn schon bald sollen die Vorbereitungen des Lorengartens beginnen. Planungsabende finden an jedem 1. Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Treff Altendorf statt (Kontakt: lorengarten@posteo.de).

Weitere Plätze für Gemeinschaftsgärten sind in Heisingen und Burgaltendorf bereits vorbereitet. Erste Gartenaktive haben sich gemeldet und warten nun noch auf Verstärkung, denn gemeinsam geht alles viel leichter, zudem bereitet die Gemeinschaft oft viel Freude. In Heisingen bietet der ehemalige Spielplatz Spiekbank/Baderweg ein herrliches Fleckchen zum Gärtnern. Sonnig ist es dort, die Bodenuntersuchungen sind abgeschlossen und Planungen und Vorbereitungen für die nächste Gartensaison können beginnen (Kontakt: Siggi Zahnke, Tel. 0201/8755903). In Burgaltendorf steht eine 500 m² große Fläche an der Burgstraße/Ecke Im Vaeste bereit und auch hier sind aktive Personen sehr willkommen. Im Frühjahr wird dort auch ein studentisches Projekt starten und die Einbeziehung der nahe wohnenden Migranten wurde vorgeschlagen (Kontakt: andre.matena@gmx.de).

Ein Konzept nachhaltiger Stadtentwicklung wird bereits seit fünf Jahren in Katernberg auf der Bonnekamphöhe verfolgt. Hier wird eine modellhafte, ertragsorientierte urbane Landwirtschaft aufgebaut, getragen von der gemeinnützigen Bonnekamp-Stiftung u.a. in Kooperation mit dem Franz Sales Haus und der Neuen Arbeit Essen auf ca. 3 Hektar stiftungseigenem Land, bei der engagierte Menschen auf verschiedene Weise mitwirken können. Natur- und Umweltbildung für Kinder, Heran- und Erwachsene findet in Form von Workshops und Seminaren regelmäßig statt. Die Mitmach- und Schaugärten werden stetig weiter ausgebaut. Seit Beginn der diesjährigen Gartensaison wird hier nicht nur gemeinschaftlich gegärtnert, sondern es werden auch Kräuter, Gemüse und Obst gegen Spenden, Mitgärtnern, Organisieren, Bewundern .... abgegeben. Während der Saison (20. März bis 20. Oktober) ist ein Besuch jederzeit möglich. Anmeldung per Email: info@bonnekamp-stiftung.de ist jedoch sinnvoll. Homepage: www.bonnekamp-stiftung.net

In jedem der 52 Essener Stadtteile können Flächen für Gemeinschaftsgärten gefunden werden, so dass alle interessierten Bürgerinnen und Bürger Handlungsmöglichkeiten haben und mit dafür sorgen können, dass die Stadtteile grüner und nachbarschaftlich belebt werden. Gerade mit dem Ausblick auf die Grüne Hauptstadt 2017 wird Vieles möglich werden: Von repräsentativen Gemeinschaftsgärten bis hin zur Gestaltung und Pflege von Baumbeeten in der ganzen Stadt. Auch Schulklassen und Jugendgruppen können eingebunden werden genauso wie Kindergartenkinder, Seniorengruppen und engagierte Einzelpersonen. Grün und Gruga hat bereits eine größere Zahl von zur Zeit nicht benötigten Spielplatzen und auch weitere kleinere Flächen zum Gärtnern frei gestellt wie eine Fläche in Stadtwald (Oberstraße/Ecke Stiftstraße) und drei Flächen in Bergerhausen (an der Weserstraße, an der Fuldastraße und Max-Keith-Straße/Sabinastraße).

Wer Kontakt zur Bewegung des städtischen Gärtnerns sucht, ist herzlich willkommen bei den monatlichen Treffen der Gesamt-Gartengruppe an jedem 2. Donnerstag im Monat ab 19 Uhr in der Villa Rü, Girardetstraße 21 dabei zu sein und zu den monatlichen Treffen der Initiative „Transition Town – Essen im Wandel“ an jedem 3. Dienstag im Monat von 18.15 bis 20.30 Uhr in der VHS, Burgplatz 1 zu kommen. Kontakt: wiegel.susanne@web.de oder telefonisch 02054/80680. Weitere Informationen: www.transitiontown-essen.de und www.gemeinschaftsgartenessen.wordpress.com.

Vorbereitung des Haumanngartens (Virchowstraße/Pelmannstraße), Foto: Michael Maas
Gärtnern im Haumanngarten, Foto: Michael Maas
Autor:

Susanne Wiegel aus Essen-Kettwig

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