Kaltstart für den Motor

Tim Lindemann versucht, den elffachen Werdener Torschützen Pfeffer zu bremsen.
Foto: Bangert / Archiv
2Bilder
  • Tim Lindemann versucht, den elffachen Werdener Torschützen Pfeffer zu bremsen.
    Foto: Bangert / Archiv
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Spiele der Handballer: Der Verbandsligist musste in eiskalter Styrumer Halle antreten

Der Verbandsligist musste im wahrsten Sinne des Wortes im Kaltstart seinen Motor erst zum Laufen bringen. Eine ausgefallene Heizung hätte fast das Spiel in Styrum verhindert. In Werden waren die Temperaturen in Ordnung, doch die Kettwiger Reserve benötigte dennoch Starthilfe. So etwas Ähnliches erhoffen sich die Damen von Rückkehrern und Neuzugängen.

DJK Styrum gegen Kettwig 1. Herren 30:33
Tore: Pfeiffer (6), Schwartz (6), Mühlenhoff (5), Bing (4), Käsler (4), Röckmann (2), Stempel (2), Brix (2), Gehenio, Heiderich.
Werner Dörnenburg zog ein ehrliches Resumee: „Da haben wir viel Glück gehabt!“ Zunächst war der Abteilungsleiter jedoch entsetzt: „Ich kam zur Halle und die Jungs spazierten noch draußen rum. Die Heizung war ausgefallen und es war wirklich bitterkalt. Erst wollten wir gar nicht antreten.“ Es drohte eine Verlegung. Nach langen Diskussionen wurde doch angepfiffen, obwohl speziell für die von der Bank kommenden Spieler durch die eisigen Temperaturen erhöhte Verletzungsgefahr bestand. Nach einer katastrophalen Anfangsphase bereuten die Verantwortlichen ihre Entscheidung bereits. Die Gastgeber lagen mit 7:3 vorne, die erste Viertelstunde sah „eingefrorene“ Kettwiger. Besonders die gefährlichen Halben der Styrumer waren überhaupt nicht in den Griff zu bekommen, zudem hatten beide Florians im Kasten einen unglücklichen Tag erwischt. Weder Kundt noch Henseler konnten die Würfe entschärfen, bei 5:9 sollte eine Auszeit für die Wende sorgen. Die Deckung wurde umgestellt, das zeigte auch Wirkung. Doch die Styrumer Halben trafen weiter. Erst als beide in Manndeckung genommen wurden, lief es besser, innerhalb von drei Minuten konnten fünf Treffer erzielt werden. Mit 18:18 wurden die Seiten gewechselt.
Aus offensiver Deckung konnte schnell und erfolgreich gekontert werden, selbst die fragwürdige rote Karte gegen Jan Käsler wurde weggesteckt. Zehn Minuten waren noch zu gehen, bei 27:27 alles offen. Als es eng wurde, wechselte sich der endlich wieder genesene Spielertrainer Moritz Brix ein, erzielte direkt zwei ganz wichtige Treffer und wies mit gescheiten Anspielen den Weg. Fünf Tore in Folge entschieden die Partie zugunsten des Tabellenzweiten. Mit viel Charakter holte Kettwig die Kastanien aus dem Feuer, sollte aber für die kommenden Aufgaben im Angriff konzentrierter agieren und hinten stabiler stehen. Am Samstag kommt die HSG um 17.30 Uhr ins THG, dann geht es gegen die schärfsten Konkurrenten Wuppertal und Ratingen.

Verschlafener Anfang

TG Düsseldorf gegen Kettwig Damen 30:25
Tore: Laermann (7), I. Schulz (6), Schoenke (5), Kloss (4), Bernstein, Lambach, Museiko.
Komplett verschlafene Anfangsminuten verhinderten ein besseres Abschneiden in Düsseldorf. Ein Punktgewinn war auf jeden Fall möglich. Durch viele einfache Tore und mit schnellem Spiel konnte sich die Heimmannschaft bis zur zehnten Minute auf 9:2 absetzen. Die Kettwiger Damen hatten zu diesem Zeitpunkt wenig entgegenzusetzen, erst nach einer Auszeit und eindringlichen Worten von Trainer Michael Risse fand seine Truppe immer besser ins Spiel. Nachdem in der Abwehr auf eine 5:1-Deckung umgestellt wurde, konnte der Abstand verkürzt werden. Auf Seiten der Kettwiger sorgte dafür vor allem Ines Schulz für reichlich Gefahr aus dem Rückraum, zur Halbzeit lagen die Gäste mit 13:20 hinten. Sie kamen deutlich konzentrierter aus der Kabine, verkürzten auf 18:20. Hoffnung keimte auf, doch bald häuften sich die Fehler und die Zeitstrafen, was Düsseldorf in die Karten spielte, der Rückstand wurde wieder größer.
Über weite Strecken hatte Kettwig durchaus auf Augenhöhe gespielt. Das gibt Mut für die kommenden Aufgaben. Beim Team von Trainer Michael Risse entspannt sich die personelle Situation. Die Torhüterinnen Julia Hellbusch und Kati Schürmann kehren nach ihren Babypausen zurück, Neuzugang Ines Schulz konnte mit sechs Toren sofort überzeugen. Auch Fiona Krieger wird bald wieder zur Verfügung stehen. Am Samstagabend geht es in heimischer Halle ab 19.15 Uhr gegen den HSV Wuppertal II.

Sieg beim Nachbarn

DJK Werden gegen Kettwig 2. Herren 24:26
Tore: J. Müller (10), Brix (4), Scheid (4), R. Schinke (3), S. Schinke (3), Beede, Luhrenberg.
Kein schönes Spiel, aber eins, das man erst einmal gewinnen muss. Zu Beginn sah es so aus, als wenn die Gastgeber dieses Spiel bereits früh für sich entscheiden könnten. Bei Kettwig passte wenig zusammen, in der Defensive löchrig und im Angriff fahrig. Der Rückstand von 7:12 war durchaus gerechtfertigt. Doch auch Werden fehlte irgendwie das Durchsetzungsvermögen, Kettwig holte etwas auf. So ging es nur mit zwei Toren Rückstand in die Pause, aus Kettwiger Sicht recht glücklich. Mit insgesamt 13 Hinausstellungen war es ein hart umkämpfter Kräftevergleich. Bitterer Beigeschmack, dass die Schiedsrichter eine Rote Karte gegen Riccardo Schinke aussprachen. Zudem knickte Sebastian Bach um und fehlte fortan. Da traf es sich gut, dass Moritz Brix aus der Ersten nach langer Auszeit wieder Spielpraxis sammeln wollte. In der zweiten Halbzeit fanden die Gäste langsam besser ins Spiel und konnten das Spiel erstmals mit 17:16 zu ihren Gunsten drehen. Die Abwehr stand nun besser, Julian Müller steuerte 10 Treffer bei und Sven Eumann im Tor tat sein Bestes. Es blieb spannend, bis kurz vor dem Schlusspfiff war es mit 23:23 noch völlig offen. Dann hatte das Team von Trainer Daniel Averbeck das glücklichere Händchen und siegte nach einer spannenden Schlussphase.
Beim Blick auf die Tabelle wird den Verantwortlichen warm ums Herz. Der sechste Platz mit nur einem Punkt Rückstand auf den Dritten ist eine schöne Bestätigung des gelungen ersten Saisondrittels. Jetzt kommen Kellerkind Bayer Uerdingen und die Möglichkeit, in der Liga zu klettern.

Tim Lindemann versucht, den elffachen Werdener Torschützen Pfeffer zu bremsen.
Foto: Bangert / Archiv
Kai Mühlenhoff traf fünfmal ins Mülheimer Netz.
Foto: Bangert / Archiv
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.