Leuchtgiraffen begeisterten Josefschüler

Ein Höhepunkt der Lesung: Thommi Baake schmettert das Leuchtgiraffen-Seemannslied und erntet Begeisterung bei den Kindern.    Foto: Lukas
  • Ein Höhepunkt der Lesung: Thommi Baake schmettert das Leuchtgiraffen-Seemannslied und erntet Begeisterung bei den Kindern. Foto: Lukas
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Kein normaler Schultag erwartet die Mädchen und Jungen von der Josefschule in Kupferdreh an diesem Tag. Der Komiker, Schauspieler und mittlerweile auch Buchautor Thommi Baake hat sich angekündigt, um den Kindern aus seinem Erstlingswerk vorzulesen.

„Erwin und die Leuchtgiraffen“ heißt das Kinderbuch des Hannoveraners, den einige der Schulkinder sogar aus dem Fernsehen kennen. Der 48-Jährige hat schon in der „Sesamstraße“ mitgespielt. „Vielleicht kennt ihr mich auch aus ‚Schloss Einstein‘, da bin ich der grüne Polizist.“ Brav zeigen einige Kinder auf, dabei ist soviel Förmlichkeit gar nicht nötig. „Ich bin der Thommi Baake - ihr braucht mich nicht ‚Herr Baake‘ zu nennen“, stellt der Autor gleich zu Beginn klar.
Bevor es losgeht mit der Lesung, bittet Baake die Kinder um Unterstützung: „Ich brauche eure Hilfe für die Geräusche.“ Begeistert stimmen die Mädchen und Jungen der ersten und zweiten Klassen zu. Bjarne kommt die verantwortungsvolle Aufgabe zu, eine quietschende Tür akustisch darzustellen. Alle Kinder gemeinsam sorgen für die übrigen Geräusche - und davon gibt es eine ganze Menge in Baakes Kinderbuch. Fünf Erzählungen beinhaltet der Band. „Die Geschichten sind ganz unterschiedlich“, erzählt der Autor. „Es gibt z.B. eine Piratengeschichte, ein Märchen und eine Trollgeschichte“, so Baake, der dem Kinderbuch-Konzept der „Leselöwen“, „wo es nur Gespenster- und Räubergeschichten gibt“ bewusst etwas anderes entgegensetzen wollte.
Grundschulen in ganz Deutschland hat Thommi Baake schon mit seinem Kinderbuch im Gepäck besucht. An den kleinen Lesern schätzt der Autor, dass man für sie „viel absurder und fantasievoller schreiben kann als für Erwachsene“.
Die Josefschüler kommen in den Genuss, die Titelgeschichte zu hören. „Erwin und die Leuchtgiraffen“ handelt von drei kleinen Langhälsen, deren Geschlecht vor 2.000 Jahren von einem bösen Zauberer zur Kleinwüchsigkeit verflucht worden war. Nächtigen tun die Lichtwesen tagsüber in der Steckdose, während es nachts auf Futtersuche in den Kühlschränken der Menschen geht. Bei solch einem nächtlichen Mahl begegnen die drei Leuchtgiraffen Harald, Horst und Helga irgendwann einem Jungen namens Erwin Pubanski, dessen Eltern in Schwierigkeiten stecken, weil sie ihrem Vermieter Schönlieb 20.000 Euro schulden.
Baake liest nicht nur vor, er schlüpft in die Rollen seiner Figuren, durchmisst die Aula und spricht von verschiedenen Positionen zu den Kindern, damit niemand im vollbesetzten Raum etwas verpasst.
Große Erheiterung gibt es bei der Beschreibung des Vermieters: „Gottfried Schönlieb ist ein richtiges Ekelpaket. Klein, dick, hässlich mit dicker Hornbrille - und er hat fast keine Haare.“ Thommi Baake weicht von der gedruckten Vorlage ab und erläutert den Kindern: „So etwas kennt ihr doch bestimmt auch, wenn jemand nur noch drei fettige Haare hat und die quer über den ganzen Kopf legt, damit es aussieht, als hätte er fünf.“
Der fiese Vermieter setzt der Familie Pubanski ein Ultimatum. Um Mitternacht des folgenden Tages müssen die Schulden beglichen sein, andernfalls wird die Familie vor die Tür gesetzt. Erwin und seine drei neuen Freunde machen sich auf die Suche nach dem verborgenen Familienschatz - unterstützt von Erwins Oma und der Dackeldame „Shorty“, die plötzlich sprechen kann und nur noch „Lydia von und zu Pubanski“ genannt werden möchte. Und sie werden tatsächlich fündig. Hinter einer Geheimtür entdecken die Freunde eine wundervolle Welt mit vielen weiteren Leuchtgiraffen und tatsächlich einen Schatz, der die Pubanskis befähigt,ihr Wohnhaus zu kaufen.

Beim Seemannslied
kommt Stimmung auf

Mal trommelnd und polternd, mal mucksmäuschenstill folgen die Mädchen und Jungen der Lesung. Beim Leuchtgiraffen-Seemannslied, das Baake mit seiner Gitarre begleitet, klatschen alle begeistert und singen den Refrain „Hey, ho, du Seemann“ mit. „Toll, dass die den Schatz gefunden haben“, resümiert Jill Marie und auch Lina-Sofie und Lea Marie sind begeistert, dass die Familie das Haus behalten konnte. Die sprechende Dackeldame hat es der kleinen Svenja angetan und Eileen fand die Gesangseinlage mit Gitarre besonders schön. So fand jeder sein persönliches Highlight in der Geschichte und eine Schulstunde der ganz besonderen Art war es allemal.

Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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