Kernige Karrenbauer

Vor dem großen Tag des Schiebekarrenrennens (6. März) werkeln, sägen und malern die Jecken von der GKG "Gemütlichkeit" was das Zeug hält.   Foto: Lukas
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  • Vor dem großen Tag des Schiebekarrenrennens (6. März) werkeln, sägen und malern die Jecken von der GKG "Gemütlichkeit" was das Zeug hält. Foto: Lukas
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„Welche Farbe hat denn der Hut von der Merkel?“ - „Grün“. Die Frauen von der GKG „Gemütlichkeit Heisingen“ sind sich schnell einig bei der Gestaltung des Kanzlerinnenschopfes.

Samstagvormittag, kurz nach 11. In und vor den Garagen von „Jeck“ Jürgen Agatz herrscht entspannte Betriebsamkeit. Es ist das dritte Vorbereitungstreffen der Heisinger Narren zum Schiebkarrenrennen, das die Ortmitte am 6. März wieder in eine spaßige Rennpiste verwandeln wird.
Drinnen sind die Damen mit der Gestaltung der „Bracken“ - der Seitenwände für den Festwagen - beschäftigt. Bei den Motiven orientiert sich der Verein am Motto des FKK (Festausschuss Kupferdreher Karneval) „Politiker eiern, Narren feiern“.
Vereinsküken Ramona Winkelmann (14 Jahre) hat den feinsten Strich und zeichnet die Außenlinien der Motive am Festwagen vor. Ausgemalt wird dann in Gemeinschaftsarbeit mit bunter Abtönfarbe. Genug Orange braucht‘s auf jeden Fall, denn die Heisinger „Wottel“ (Möhre) taucht freilich gleich mehrmals auf.
Draußen widmen sich die Männer den Schiebekarren. Alte Schätzchen, die Jahr um Jahr tapfer ihren Dienst beim Rennen versehen und in jeder Session neu gestaltet werden. „Der hat bestimmt schon 30 Jahre auf dem Buckel“, erzählt Udo Klusemann, 1. Vorsitzender der GKG „Gemütlichkeit“ und deutet auf den ehemaligen Mistkarren, dem gerade zu neuem Glanz verholfen wird.
Zwölf Schiebekarren besitzt der Verein. Bis zum Stichtag gilt es, sie alle für das Rennen herzurichten. „Wir liegen sehr gut im Zeitplan“ und sind schon fast fertig“, berichtet Udo Klusemann gelassen. Nomen est omen: Ganz ohne Hektik bereitet man sich hier bei der „Gemütlichkeit“ auf den Tag X vor. Parallel zu den Schiebekarren wird an diesem Samstag der Bagagewagen präpariert. Das Gefährt, eigentlich ein Friedhofsfahrzeug, wird nach der Spezialbehandlung „aussehen wie ein Trecker“ und als Begleitfahrzeug beim Rennen Getränke und Süßigkeiten beherbergen.
Damit niemand vom Fleisch fällt, gibt es mittags ein Süppchen für die närrischen Handwerkerinnen und Handwerker, das reihum von den GKG-Frauen gekocht wird. Das eine oder andere Bierchen gibt es natürlich auch. Udo Klusemann: „Diese Treffen dienen ja auch dem Zusammenhalt - man kann schließlich nicht immer nur Sitzungen abhalten.“

Hintergrund:

Das Schiebekarrenrennen der GKG „Gemütlichkeit“ Heisingen findet seit nunmehr 29 Jahren in Folge statt. 1982, zum 100. Geburtstag der GKG „Gemütlichkeit“, haben die Heisinger Narren es wieder aufleben lassen. Davor hatte die alte Tradition längere Zeit geruht - das letzte Rennen fand Ende der 1950er Jahre statt.
In diesem Jahr findet das Schiebekarrenrennen am Sonntag, 6. März, statt und führt vom Heisinger Rathaus über Hagmanngarten und Zölestinstraße zur Dorflinde.
Starten kann jeder - mit einem eigenen Schiebekarren oder einem der zwölf von der GKG gestellten Vehikel. Wichtig: Die Teilnehmer müssen „Blotschen“ (Holzschuhe) an den Füßen tragen.
Jeweils zwei Karren treten gegeneinander an. Der schnellere von beiden kommt in die nächste Runde (Viertelfinale, Halbfinale und Finale). Pro Runde legen die Teilnehmer ca. 600 Meter zurück.
Nähere Infos und Anmeldung unter www.gkg-heisingen.de

Vor dem großen Tag des Schiebekarrenrennens (6. März) werkeln, sägen und malern die Jecken von der GKG "Gemütlichkeit" was das Zeug hält.   Foto: Lukas
Am 6. März haben die Schiebekarren wieder ihren großen Auftritt in Heisingen.   Archivfoto: Lukas
Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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