"Ohne Ehrenamt geht's nicht!" - Ingrid Kraemer engagiert sich

Sie lebt (auch) für die AWO: Ingrid Kraemer (3 v. li.) ist die Vorsitzende des Ortsvereins Oststadt und engagiert sich ehrenamtlich für Senioren im Stadtteil
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  • hochgeladen von Mareike Schulz

Ihr Beruf war für sie Berufung. 2008 aber war alles vorbei. Ab in den Ruhestand ging es da für Ingrid Kraemer. Doch der Ruhestand gestaltet sich mittlerweile als Unruhestand, denn die Powerlady ist Feuer und Flamme für ihren AWO-Ortsverein in der Oststadt. Hier engagiert sie sich ehrenamtlich und hat noch viel vor.

Mitglied in der AWO war Ingrid Kraemer schon lange. Auch die Clubnachmittage im Bürgerhaus Oststadt besuchte sie gerne. 2008 dann der Eintritt ins Rentnerleben und das war für Ingrid Kraemer einfach nur eines: öde! „Ich dachte mir, so kann‘s nicht weitergehen. Ich hab zuvor meistens zwölf Stunden gearbeitet, plötzlich war da nichts mehr. Das war hart. Ich überlegte dann, mich als ‚grüne Dame‘ im Krankenhaus ehrenamtlich zu engagieren“, erinnert sie sich.

Es sollte mehr Ehrenamtliche geben!

Doch es kam anders: Die Kassiererin des AWO-Ortsvereins Oststadt erkrankte schwer und der damalige Vorsitzende Willi Schaeben suchte händeringend nach Ersatz. Der war schnell gefunden. „Ich kam ja aus dem Büro und das lag mir“, lacht Ingrid Kraemer. Bei den nächsten Wahlen wurde sie als Kassiererin und stellvertretende Schriftführerin gewählt. „Die vorangehende Vertretungszeit als Kassiererin habe ich als Schnupperphase angesehen und bin dann gerne dabei geblieben“, beschreibt die 63-Jährige.
Im Ortsverein hat sie schnell Fuß gefasst und sich aufopferungsvoll vor allem um die Feste gekümmert. Saisonale Dekorationen, ein unterhaltsames Programm und kulinarische Genüsse plant die Freisenbrucherin mit Herzblut. Die Senioren in der Oststadt danken es ihr. Ingrid Kraemer ist beliebt bei allen. Kein Wunder, dass Willi Schaeben ihr Anfang des Jahres vorschlug, seine Nachfolge anzutreten. Zur ersten Vorsitzenden des AWO-Ortsvereins Oststadt wurde Ingrid Kraemer im März gewählt.
Ihr Ehrenamt führt sie mit unermüdlichem Einsatz aus. „Ich bin dem runden Tisch Seniorenarbeit im Brgmannsfeld beigetreten, organisiere unsere Tagesfahrten und Urlaubsreisen und plane die Feste.“ Aber: „Ohne ein verlässliches Team im Hintergrund wäre all dies nicht möglich“, betont sie.

AWO Essen - Ortsverein Oststadt

Der Ortsverein zählt aktuell rund 300 Mitglieder - 60 Mitglieder kommen regelmäßig donnerstags zum Seniorennachmittag. „Alle 14 Tage wird es da im Bürgerhaus rappelvoll“, lacht Ingrid Kraemer. Warum? „Dann ist Hansi da und sorgt mit stimmungsvoller Musik für beste Unterhaltung. Hansi gehört seit Jahrzehnten zur AWO-Familie.“
Familie, das ist es auch, was Ingrid Kraemer am Herzen liegt. „Gerne würde ich im Ortsverein auch Angebote für Familien installieren, die Weiterbildung und Integration vorantreiben und die Kinder- und Jugendarbeit ausbauen“, überlegt sie. Aber: „Hauptaugenmerk ist die Seniorenarbeit. Gerade viele Frauen sind alleinstehend und die gilt es aus der Isolation zu holen. Bei unseren Angeboten bekommen alle Aufmerksamkeit und sollen sich wohlfühlen. Ob beim Clubnachmittag oder auf Reisen. Das haben sie verdient“, betont Kraemer.
Ingrid Kraemer ist für ihre AWO-Mitglieder immer zur Stelle: „Ich helfe bei Anträgen, bei der Suche nach betreutem oder barrierefreiem Wohnen und stelle auch gerne Kontakte her, wenn sich jemand ehrenamtlich engagieren möchte.“ Denn ohne Ehrenamt geht‘s nicht, weiß Ingrid Kramer und betont: „Es müsste noch viel mehr von uns geben!“ Sie engagiert sich auch ehrenamtlich als Schöffin am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen und sagt heute: „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht beschäftigt bin. Man plant die Reisen und Ausflüge, überlegt sich neue Projekte, wie zum Beispiel die Spaziergangspaten, die es in Kürze auch in Freisenbruch geben soll. Dazu habe ich das Seniorenreferat der Stadt Essen kontaktiert und ich freue mich, dass wir nun schnell auch interessante Spaziergänge hier für Interessierte anbieten können. Ich würde dazu gerne auch den Heimat- und Geschichtskreis Eiberg ins Boot holen, der uns sicherlich bei so mancher Tour mit interessanten Informationen begleiten kann.“
Bei Festen, Clubnachmittagen und auch den Reise-Angeboten kann übrigens jeder mitmachen. „Das Alter, der Familienstand und der Wohnort spielen keine Rolle“, sagt Ingrid Kraemer. „Mitglied bei der AWO muss man auch nicht sein. Die Mitgliedschaft bietet letzten Endes aber finanzielle Vorteile.“ Wer den Ortsverein kennenlernen oder am Clubnachmittag teilnehmen möchte, ist donnerstags ab 14 Uhr im Bürgerhaus Oststadt, Schultenweg, willkommen.
Infos gibt‘s auch vorab unter Tel.: 21 03 67.

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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