Zentrales Flüchtlings-Übergangswohnheim in Schuir soll kein "Ghetto im Grünen" werden

Zahlreiche interessierte Bürger und Bürgerinnen stellten Fragen zum neuen Übergangswohnheim Schuir. Das Treffen fand in Haarzopf statt.
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Für viele Fragen und Auskünfte stand Sozialdezernent der Stadt Essen, Peter Renzel, in der Kirche Christus König am Tommesweg in Essen-Haarzopf parat. Eingeladen waren am Mittwoch, 17. Mai, alle interessierten Bürger und Bürgerinnen, die wissen wollten, wie es in Essen mit den vielen bestehenden Übergangswohnheimen weitergeht, wenn das ehemalige Kloster Schuir bezugsfertig für Flüchtlinge ist.

Auch bereits aktive Offizielle, wie ein Mitarbeiter von ProAsyl und Ehrenamtliche, wie Bürger des "Runden Tisches Haarzopf", waren der Einladung gefolgt. Nach Deutschland kommende Flüchtlinge werden nach einem Verteilungsschlüssel auf die Bundesländer und entsprechend auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilt. Für Essen wird in diesem Jahr mit rund 2.000 neuen Flüchtlingen gerechnet, die gemäß gesetzlicher Verpflichtung unterzubringen sind.

„Wir versuchen alle Behelfseinrichtungen Stück für Stück zu schließen“, so Peter Renzel. „Nie wieder möchten wir in die Situation kommen, Menschen in Turnhallen aufzunehmen oder in Zelten wohnen zu lassen“.

Auch deswegen hat die Stadt Essen das ehemalige Kloster der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth am Schuirweg für die nächsten fünfzehn Jahre angemietet. Für 514 Menschen ist dort Platz geschaffen worden, der aus Schlafräumen, sowie aus gemeinsamen Wohnzimmern, Küchen und Waschräumen besteht.
Qualifizierte Fachkräfte und ehrenamtliche Helfer übernehmen die Betreuung, wobei noch nicht feststeht, aus welcher Institution diese kommen werden. Für die Mitarbeiter wird es im Gebäude eigene Büros geben, von denen aus alles geplant werden kann, bzw. wo auch Beratungsgespräche stattfinden können. „Sobald die Betreuung vergeben wird, geht es los. Wir rechnen etwa in der zweiten Junihälfte damit“, erklärt Peter Renzel.

Busanbindung in andere Stadtteile?

„Können die Familien, die in den jetzigen Übergangswohnheimen wohnen, zusammenbleiben?,“ fragte ein interessierter Bürger. „Ja, wenn möglich werden wir dies selbstverständlich berücksichtigen“, so Renzel.
Busanbindung zu Einkaufsmöglichkeiten sowie Schulen und Kindergärten war ebenfalls ein sehr wichtiger Aspekt für die doch recht abgeschiedene Unterkunft des einstigen Klosters. „Ja, auch hier wünschen wir uns ein standortabhängiges Konzept und dass der zukünftige Betreiber mit allen umliegenden Stadtteilen zusammenarbeitet“, erläuterte Peter Renzel. "Wir werden auch alles für eine gut funktionierende Nachbarschaft tun.“

„Wie setzen sich die zukünftigen Bewohner zusammen, aus Einzelpersonen oder Familien, und wie kann sich deren Tagesablauf gestalten?“ fragte ein Teilnehmer. Auch hierzu gibt es bereits gut funktionierende homogene Strukturen, erklärte Peter Renzel. Für Beschäftigungen für Jugendliche im Haus wird gesorgt, die umliegenden Sportvereine haben auch noch Kapazitäten für Neuaufnahmen. Die Möglichkeit, gemeinnützige Arbeit, wie Pflege des Gartens, Hofes oder Arbeiten in der Waschküche für ein kleines Entgelt zu leisten, wird auch von vielen Bewohnern gerne angenommen.
Auch die Frage nach dem Sicherheitsdienst kam auf, denn es steht leider bei vielen Bürgern und Bürgerinnen die Angst im Raum, dass die Kriminalität zunehmen könnte. „Wir haben mit unseren bisherigen Sicherheitsdiensten gute Erfahrung gemacht, so dass wir direkt an eine Beauftragung für das Objekt Schuir anknüpfen werden“, beruhigte Sozialdezernent Renzel.

Lob für Renzel und seine Mitarbeiter

Abschließend meldete sich ein Bürger mit den Worten: „Es wird einmal Zeit, sich für die gute Arbeit vom Sozialdezernent der Stadt Essen Peter Renzel und seinem Team zu bedanken. Er und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben in der letzten Zeit Großartiges geleistet“! Zustimmend applaudierten alle Anwesenden, und Peter Renzel freute sich: „Gerne gebe ich die Wertschätzung weiter und werde zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu dieser Runde aufrufen".

Autor:

Carmen Dluzewski aus Essen-West

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