Sturmtief zieht über Essen - Feuerwehr im Dauereinsatz

Warten, warten, warten, und niemand weiß, wie lange. Im Essener Hauptbahnhof heißt es, sich in Geduld zu üben.
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  • hochgeladen von Sabine Pfeffer

Aktualisierungen:

Wegen der nun erforderlichen Baumkontrollen bleibt der Grugapark auch am Freitag, 19. Januar, geschlossen.

Laut Polizei Essen hat sich die Zahl der Notrufe seit ca. 13 Uhr deutlich verringert. 

Die Bahn meldet: "In Nordrhein-Westfalen ist aufgrund des Orkantiefs Friederike der komplette Zugverkehr eingestellt und kann voraussichtlich heute nicht wieder aufgenommen werden.Eine Prognose für morgen Freitag, 19. Januar, ist wegen der umfangreichen Schäden noch nicht möglich.
Für weitere Fragen haben wir die kostenlose Sonderhotline 08000 99 66 33 geschaltet."


Und auch diesen Hinweis gibt die Feuerwehr: "Social-Media-Kanäle sind kein Medium zum Absetzen eines Notrufes." Das muss heutzutage eben gesagt werden.

Bis 13 Uhr zählte der Leitrechner der Feuerwehr Essen 353 witterungsbedingte Einsätze, davon sind noch mehr als die Hälfte nicht erledigt. Positiv ist, dass es bisher noch keine Verletzten gibt, bilanzieren die Verantwortlichen. 435 Einsatzkräfte sind an der Schadenbeseitigung beteiligt. Den Löwenanteil bringt die Freiwillige Feuerwehr mit 240 Kräften mit. 80 Kräfte der Berufsfeuerwehr werden von 25 Helfern des Technischen Hilfswerks und der Hilfsorganisationen unterstützt.
Weitere 90 Helfer kommen von Grün und Gruga. Pfingsten 2014 (nach dem Pfingststurm Ela) hat sich die Zusammenarbeit mit den städtischen Mitarbeitern als sehr effektiv erwiesen, heißt es.
An der Manderscheidtstraße in Frillendorf ist das Flachdach einer Halle eines KFZ-Betriebes abgedeckt. In Dellwig ist ein Baum auf eine Oberleitung der Bahn AG gekippt. Bis die Spannung durch Mitarbeiter der Bahn AG abgeschaltet werden konnte, bestand wegen der15.000 Volt-Versorgung in einem Radius von 50 Metern akute Lebensgefahr. In Steele ist das Dach des Kirchturmes der Laurentiuskirche beschädigt - in einer Höhe, die mit Drehleitern der Feuerwehr nicht zu erreichen ist. Im gesamten Stadtgebiet sind Bäume umgestürzt, Dächer beschädigt, Bauzäune und Schilder umgeweht, Leuchtreklamen beschädigt. 

Aufgrund der aktuellen Wetterlage kommt es im gesamten Gebiet zu Verspätungen auf allen Bus- und Tramlinien, meldet die Ruhrbahn.

Wie die Entsorgungsbetriebe mitteilen, sind alle Recyclinghöfe inklusive Werden und Altenessen geschlossen. Müllabfuhr und Straßenreinigung konnten morgens schon nur eingeschränkt arbeiten und sind mittlerweile ganz eingestellt. Das betrifft auch die Tannenbaum- und Sperrmüllsammlung sowie den Tonnentausch. Müllabfuhr, Tannenbaum- und Sperrmüllentsorgung werden nachgeholt. Die EBE plant, dies alles bis zum Wochenende einschließlich Samstag aufzuholen.

Innerhalb einer Stunde waren nach Beginn der Sturmböen nahezu 100 Einsatzstellen registriert, berichtet die Feuerwehr Essen. Inzwischen sind es ca. 200. Alle Freiwilligen Feuerwehren unterstützen die Berufsfeuerwehr mit mindestens einer Einheit, das Technische Hilfswerk ist ebenfalls alarmiert und bereits aktiv. 

Die Polizei Essen meldet: Seit heute Morgen sind die Einsatzkräfte ununterbrochen im Einsatz, um herabfallende Ziegel, umgefallene Mülltonnen, umgestürzte Bäume oder herumfliegende Verkehrszeichen abzusichern. Aber auch umgestürzte Baustellentoiletten, eingerissene Planen und umgefallenes Absperrmaterial stören den Verkehrsfluss nicht unerheblich. Bislang meldeten die Bürgerinnen und Bürger Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen durch herabfallende Ziegel, umgestürzte Bäume oder herumwehender Äste.

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Die Sturmböen haben Essen erreicht, und für die nächsten Stunden sind sogar Orkanböen möglich. Deshalb kann zum Beispiel der Grugapark am heutigen Donnerstag, 18. Januar, nicht besucht werden.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, öffnet der Grugapark nicht, auch die darin liegenden Einrichtungen bleiben geschlossen.
Auch den Sportanlagen der Stadt werden keine Trainingszeiten am 18. Januar durchgeführt werden. Nur die Hallenbäder haben geöffnet.

Für die Schulen im Stadtgebiet galt schon morgens der Hinweis des NRW-Schulministeriums, dass Eltern selbst entscheiden konnten, ob ihren Kindern der Schulweg zugemutet werden konnte. Viele Schulleiter haben beschlossen, den Unterricht nach der zweiten Stunde zu beenden.Für Kinder die in der Schule verbleiben, ist ein Angebot im Sinne einer "Notbetreuung" im Rahmen der regulären Unterrichts- bzw. Betreuungszeiten sicherzustellen, betont die Verwaltung.
Anders sieht es bei den städtischen Kindertageseinrichtungen aus, sie bleiben bis auf die im Grugapark geöffnet.

Die Feuerwehr Essen fordert die Bürger auf, Grünflächen zu meiden, sich vor herumfliegenden Gegenständen zu schützen und alle beweglichen Teile im Garten oder auf dem Balkon zu sichern.

Autor:

Lokalkompass Essen-Süd aus Essen-Süd

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