Schach! Das Freiluft-Schachspiel im Schatten der Luciuskirche

Beim Schachspiel für Kinder neben der Luciuskirche geht es unter Anleitung von Darius Christiani hoch her.
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Ein Spaziergang über den alten Werdener Friedhof an der Dückerstraße, das Grün schützt vor der Sonne, die Vöglein zwitschern, die „ollen“ Moltke, Willem Eins und Bismarck lächeln fast milde, das Idyll will nicht enden…

Doch was ist das? Schlachtengebrüll, ein fast martialischer Ruf: „Genau das wollten wir erreichen, dass ihr euer Pferd bewegt!“ Wo bin ich denn hier gelandet? Ganz einfach – die Vorschulkinder der Kita Lummerland probieren sich im Schach.
Im Schatten der Luciuskirche fristete es ein unbeachtes, kärgliches Leben: das anlässlich eines Pfarrfestes gebaute Freiluft-Schachbrett aus Steinplatten, längst schon von Moos und Gras überwachsen. Doch nun wurde es zu neuem Leben erweckt! Dr. Dietmar Rudert vom Heimatverein wohnt vis-à-vis, Detlef Symanski, einer der BV-Kinderbeauftragten, stellte die Verbindung her - die Schachfiguren haben eine neue Heimat, die Kita Lummerland.
Ursprünglich waren Figuren am Brett auf dem Platz der Feintuchwerke untergebracht, doch im Herbst 2001 gestohlen worden. Es fanden sich rasch edle Spender, die neue Figuren zur Verfügung stellten, die Schachfreunde Werden und der damals Heimatpflegeverein genannte Club boten sich so manche heiß umkämpfte Partie.

Zuflucht im Keller

2011 waren die von der BV gesponsorten Kisten reparaturbedürftig geworden, Dr. Dietmar Rudert gab ihnen in seinem Keller Zuflucht. Gut so, denn wenig später zerstörten Vandalen die Kiste. Die Figuren haben ihre besten Jahre hinter sich, mussten teilweise durch ähnliche ergänzt werden.
Im Herbst 2012 kam Detlef Symanski dann die Idee, die Schachfiguren in die Kita Lummerland am alten Werdener Friedhof zu bringen. Anlass war die dortige Schach-AG, die in sechswöchigen Blöcken für die Vorschulkinder durchgeführt wurde, unter der Anleitung des Vor-Praktikanten Darius Christiani, der den Kleinen die Grundzüge des „Spiels der Könige“ beibrachte.

Schachspielen fördert

Da geht es nun weniger um spanische Eröffnung, Damengambit, sizilianisch oder gar königsindisch! Die Werdener Kinder bevorzugen eher die Hauruck-Methode, nach und nach wird das Feld unerbittlich leergeräumt. Und dennoch: das Schachspiel fördert die Konzentration und gerade das Spiel mit den - aus Sicht eines Vorschulkindes - fast lebensgroße Figuren schärft das räumliche Denken. Dies bewog auch die Kita Lummerland, so Erzieherin Maria Kaspar, in das Thema Schach einzusteigen und den Figuren Asyl zu gewähren.
Rudolf Zannoni von den Schachfreunden Werden freut sich über die löbliche Initiative: „Mit dem Schachspiel kann man gar nicht früh genug anfangen. Wer ein Meister werden will...“

Schach-Training für Kinder

Selbstverständlich hat der Schachclub eine Jugendabteilung, die immer freitags von 17 Uhr an im JuBB am Wesselswerth spielt. Von 17.30 bis 18.30 Uhr bietet Kim Kludzuweit dort ein spezielles Training für Kinder von 6 bis 9 Jahren an. Rudolf Zannoni lächelt: „Vielleicht gibt es bald auch Werdener ‚Wunderkinder‘ im Schach?“
Dr. Dietmar Rudert denkt da ein wenig profaner: „Vielleicht findet sich ja ein Spender für einen neuen Satz Schachfiguren?“

Beim Schachspiel für Kinder neben der Luciuskirche geht es unter Anleitung von Darius Christiani hoch her.
Zünftiges Schlachtengebrüll!
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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