Kanupolo-Cracks - KG Wanderfalke Vierter bei Deutschen Meisterschaften

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Kanupolo auf dem Baldeneysee, bestes Wetter, mittendrin ein Werdener Team im Kampf um die Deutsche Meisterschaft, Sportlerherz, was willst du mehr?

Schon der Weg zur Wettkampfstätte hat seinen Charme: durchs malerische Werden, über das imposante Stauwehr, gerade wird ein Kahn durchgeschleust, immer wieder eine beeindruckende Szenerie.
Auf der anderen Seite des Baldeneysees geht es weiter, zwischen Golfspielern – die in Grüppchen zusammenstehen, ihre Schläge und die Chancen für den nächsten „Putt“ durchsprechen – und Seglern, die ihre Boote klarmachen. Es ist fast still, hier ein kurzes Klack beim Abschlag, dort leises Klirren der Masten. Was für eine Idylle...
Doch am Regatta-Zielturm ist es vorbei mit der Beschaulichkeit. Laute Rufe, Pfiffe, das Wasser wird aufgepeitscht von unzähligen Paddelschlägen. Die Deutsche Meisterschaft ist im vollen Gange, Rothe Mühle Essen trifft im Halbfinale auf die Wassersportfreunde Liblar aus Erftstadt, südlich von Köln. Es wird eng, die Essener siegen, stehen im Finale.
Die Liblarer Fangemeinde ist enttäuscht, einer meint dann tapfer-trotzig: „Jetzt bin ich für Duisburg, Hauptsache kein Essener Endspiel!“ Ein rein Essener Endspiel wäre möglich? Ja, denn im anderen Halbfinale steht die Kanugesellschaft Wanderfalke!
Die Werdener Polo-Cracks haben sich von Saison zu Saison gesteigert, wurden diesmal in der Bundesliga Sechster, schafften nun sogar den Sprung unter die besten Vier. Die Löwentaler sind allerdings im Nachteil, verloren das erste Spiel des Tages. Hauchdünn, nur per „Golden Goal“. Aber verloren halt.

Und der Schiedsrichter?

Diesmal soll es besser werden, doch zunächst wartet alles auf den zweiten Schiedsrichter. Der wird ausgerufen, eilt schnell herbei. Doch wie soll er auf seinen Steg kommen? Kurzerhand entert er ein Duisburger Kayak, lässt sich auf die andere Seite übersetzen. Ein Fähr-Service der besonderen Art…
Doch dann ist Schluss mit lustig, schon die rituelle Beschwörung lässt sensiblen Gemütern Gänsehaut über den Rücken laufen. Los geht es, ohne Pardon, aber schnell geht Meiderich in Führung. Werden hat sehr viel Ballbesitz, spielt geduldig, fast ein wenig zu abwartend. Die Fans werden unruhig, doch dann setzt Jonas Gauselmann vehement seinen Körper ein und trifft. Ausgleich!

Harte Sportart

Überhaupt beeindruckend, wie die Spieler den Ball, ihr Gefährt, sich selbst im Griff haben. Es ist eine harte Sportart. Sehr anstrengend.
Die Sonne knallt, die Spannung steigt. Ein Sieg muss her, um das dritte, entscheidende Spiel zu erzwingen. Es wird sich nichts geschenkt, oft verschwinden zwei miteinander Rangelnde unter Wasser, Luft weg, Ball weg, Paddel weg. Gut, dass alle Spieler Schwimmwesten und einen Helm mit Schutzgitter tragen. Aber es bleibt gesittet, auch wenn es um so viel geht.
Fünf Minuten vor dem Ende der 20-minütigen Spielzeit geht Meiderich wieder in Führung, die Wanderfalken verwerfen überhastet, Duisburg spielt die Zeit runter, zwölf Sekunden vor der Sirene das 1:3, die Fans der Meidericher skandieren „Finale, olé!“

„Finale, olé!“

Nutzte nicht viel, denn im Endspiel hatte Rothe Mühle Essen die Nase vorn. Zuvor holten sich die Kämpen der KG Wanderfalke den vierten Rang „bei der Deutschen“, aller Ehren wert. Und wer weiß schon, wie es im nächsten Jahr aussieht?

Beim Kanupolo geht es im Kampf um den Ball hoch her.
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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