„Mister Handball“ sucht den Nachwuchs

Die C-Junioren der DJK Grün-Weiß Werden mit Trainer Dennis Kerger, Klaus Bieker (2.v.l.) und Heinz Dressler (3.v.r.).      Foto: Henschke
  • Die C-Junioren der DJK Grün-Weiß Werden mit Trainer Dennis Kerger, Klaus Bieker (2.v.l.) und Heinz Dressler (3.v.r.). Foto: Henschke
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Der EM-Erfolg soll für Zulauf bei der Jugend der DJK Grün-Weiß Werden sorgen

Das Endspiel läuft. Torwart Andreas Wolff hält Unglaubliches, im Gegenzug stürmt Kai Häfner nach vorn und wirft Deutschland zum Titel. Die Europameisterschaft war der Triumphzug einer jungen Außenseitermannschaft. Attraktiver Sport, Spannung bis zum Nägelkauen, eine ganze Nation drückte ihren Jungs die Daumen. Großer Gewinner war der Handball.

Werdens grün-weiße Ikone Heinz Dressler schwärmt von seinem Sport: „Beim Handball sind laufen, fangen, werfen, springen gefragt, alles abgestimmt mit Mitspielern. Das ist motorisch anspruchsvoll und schult längst verloren gegangene Fertigkeiten. Und Mannschaftssport fördert die sozialen Fähigkeiten enorm. Es macht einfach Spaß, in einer Gruppe Sport zu treiben.“
Dennoch muss der Verein DJK Grün-Weiß Werden zurzeit im Jugendbereich eine Durststecke durchlaufen. Dressler erinnert sich nur zu gern an frühere Jahre, als gerade die Werdener Nachwuchsarbeit als Vorbild gelobt wurde. Immer wieder stießen Talente in den Seniorenbereich, verstärkten mit jugendlicher Frische die Herren- und Damenteams der Löwentaler. Der letzte Boom war 2007 zu verzeichnen, als beim „Wintermärchen“ Deutschland Weltmeister wurde.

Gemeinsam anpacken

Seitdem waren die Werdener Handballer oft in einer unglücklichen Schleife gefangen, so Heinz Dressler: „Bis zur C-Jugend können wir gut mithalten, dann werden uns die guten Spieler weggefischt und bei den Senioren kommt wenig an.“ Zuletzt waren die Schützlinge des jetzigen Abteilungsleiters Alfred Krausenbaum auch im höheren Jugendbereich erfolgreich. Das ist schon ein paar Jahre her. Dressler möchte aber gar nicht erst selig in Erinnerungen schwelgen, sondern gemeinsam mit DJK-Jugendwart Klaus Bieker die aktuelle Situation anpacken.
Einige Lichtblicke gibt es nämlich, die Werdens „Mister Handball“ positiv stimmen: Die B-Jugend tritt in einer Spielgemeinschaft mit dem SUS Haarzopf an. Die C-Junioren werden trainiert von Fynn Radloff und Dennis Kerger, beides Spieler der 1. Herrenmannschaft. Ihnen zur Seite steht „Backup“ Bodo Kamphausen, der sich im Hintergrund um die Mannschaft kümmert.
Die E-Junioren konnten sich in einer erfolgreichen Vorrunde mit zehn Siegen in 13 Begegnungen und beeindruckenden 305:142 Toren für die Kreisliga der besten Teams qualifizieren und dort zum Auftakt die HSG Am Hallo deutlich mit 22:9 Treffern besiegen.

Offensive Trainersuche

Nun möchten Klaus Bieker und Heinz Dressler mit einer Offensive an die Spieler der Seniorenteams herantreten. Wenn nämlich wie geplant die DJK Werden zukünftig wieder deutlich mehr Jugendmannschaften haben möchte, werden auch etliche Trainer gebraucht. Klaus Bieker ist zuversichtlich, eine A-Jugend stellen zu können, die derzeitige C-Junioren rutschen eine Altersklasse hoch, die E-Junioren ebenfalls. Zudem soll mit dem Neuaufbau eines Bambini- und F-Bereichs die Basis für erfolgreichere Zukunft gelegt werden. Hier soll es eine Zusammenarbeit mit den Grundschulen geben, denn Heinz Dressler, selbst Pädagoge, hat einen der Gründe für die momentane Flaute ausgemacht: „Handball ist kein Schulsport mehr.“ Seine jüngeren Kollegen scheinen andere Sportarten zu bevorzugen. Dressler seufzt: „Bei uns gab es sogar noch Lehrermannschaften…“
Nun also die Offensive, die DJK Grün-Weiß Werden wird auf den Nachwuchs zugehen und für ihren Sport werben. Vielleicht jubeln irgendwann einmal Werdener Handball-Eigengewächse: „Wir sind Europameister!“ Warum eigentlich nicht?

Trainingszeiten

C-Junioren (Jahrgänge 2001 bis 2003)
Dienstags im Löwental: 18.30 bis 20 Uhr
Donnerstags im Mariengymnasium: 18 bis 19.30 Uhr
E-Junioren (Jahrgang 2004 und jünger)
Dienstags im Löwental: 17.30 bis 18.30 Uhr
Donnerstags im Mariengymnasium: 16.45 bis 17.45 Uhr.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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