Außergewöhnlicher Empfang mit Zündstoff...

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"Guck mal, wer da kommt....!" Ria Diel beim Tänzchen mit Matthias Hauer. Der Bundestagsabgeordnete lässt sich aber nicht aus dem Takt bringen beim großen Empfang mit viel Zündstoff in der Bockmühle-Schulaula. Fotos: Gohl
hochgeladen von Ingrid Schattberg

Stadtgespräche - europaweit: Tatsachen, Termine, Taktgefühl

15. Januar. 1,5 Grad! Brrr. Wer wagt sich bei dem kalten Wetter vor die Tür? Ha, die 3 Flöckchen können doch Essener nicht erschüttern. Geradezu heiß sind die auf den 23. Neujahrsempfang in der Bockmühle-Aula. Tratschen -Vergangenheit. Kracher werden abgeschossen. Klaus Persch, Bezirksbürgermeister, geht knallhart vor. Matthias Hauer, MdB, legt pfeilscharf nach…

Gemach. Die Altendorfer Schützen laden nicht nach - sondern ein. König Detlef I. (Diel) vergisst nicht die Gräueltat in Berlin bei seiner Ansprache „An Silvester feiert die ganze Welt, dass sich das Datum ändert. Ich hoffe, irgendwann feiern wird das Datum, an dem sich die Welt ändert…“

So, die Schützen starten mit Osterschießen am 8. 4., Vereinsheim des BSV Altendorf. Die Mammut-Maifeier folgt am 29. 4., Schulhof des Erich-Brost-Berufskollegs. O, Oktoberfest winkt im Vereinsheim, 30.9.! Ha – lali, 4.11., Hubertusfest Bockmühle-Aula. Rückfällig ist Detlef geworden. Seine Ria, Schützen-Königin, blieb standhaft. „Ich nicht. Der Geist ist willig, das Fleisch schwach!“ Detlef gesteht: „Beim Rauchen…“

Dicke Wolken bläst ebenfalls Thomas Mertinat, 1. Geschäftsführer Frohnhauser Schützen. Sein Schmankerl lockt vom 12.-15. Mai: „Schützenfest auf dem Frohnhauser Markt mit Wiesenfest.“ Also, Mädels und Männer: Holt die Dirndl und Lederhosen aus dem Schrank!

Ein Schrank von Statur ist Wolfgang Weber, EVAG-Aufsichtsrat. Zündstoff, dass zwei EVAG-Geschäftsführer nun mehr Geld bekommen, 250000 Euro jährlich! EVAG-Fahrer aber brutto im Anfang nur 2300 Euro monatlich, befristete Verträge. Warum keine unbefristeten? „Weil wir das noch im Aufsichtsrat diskutieren, ob wir die Befristung beibehalten, verkürzen oder abschaffen.“ Punkt.
Gewiss ist für Ratsherrn Weber, dass am 24. 9. für die Grüne Hauptstadt Europas die Altendorfer Straße gesperrt wird. „Dort gibt es massig Aktionen. Ich freue mich, wenn viele Bürger mitmachen, damit das größte Straßenfest ein voller Erfolg wird. Highlight: Gleichzeitig - Bundestagswahl.“ Erst wählen, dann feiern…!

Neujahrsempfang – neues Gesicht: Ratsherr Ahmad Omeirat, Landtagskandidat Grüne. Der 33-jährige, drei-fache Vater, skizziert: „1985 floh ich als kleiner Kerl mit meinen Eltern aus dem Bürgerkrieg, Libanon. Die Stadt Essen hat uns das Leben gerettet, uns aufgenommen. Dr. Burak Cour, erster türkisch stämmiger Ratsherr Essen, nahm mich in die Politik auf. Als 1. libanesisch stämmiger Ratsherr bin ich in Essen seit 2014 im Rat. Meine Meinung, dass Migranten und Flüchtlinge Rechte haben, aber auch Pflichten. Stinknormale Bürgerpflicht ist, sich mit Nachbarn im Stadtteil zu verbinden, zu engagieren. Etwas für die Gesellschaft tun.“

Stichwort Tun. Bezirksbürgermeister Klaus Persch liegt die Gesamtschule eng am Herzen, „die praktisch nur noch eine Ruine ist. Da viele Politiker hier sind, mein inniges Anliegen: Was den Schülern und dem Lehrpersonal hier zugemutet wird, ist eine Frechheit. Dieses Jahr fällt die Entscheidung: Entweder Schulabriss oder Sanierung.“

Tja, da kommt federleicht Matthias Hauer MdB. Acht Kilo hat der Hüne in gut einem Jahr futsch – mit bewusster Ernährung. Früher ging er regelmäßig Schwimmen; fiel ins Wasser. Doch jetzt will er wieder hohe Wellen schlagen. Der Abgeordnete zur Schulpolitik. „Das ganze Thema ist Aufgabe der Stadt Essen. Der Bund konnte bisher nicht helfen bei Sachen wie Schulgebäude, Toiletten… Weil es Aufgabe des Landes und der Stadt ist. Nun wurde es kurzfristig geändert. Jetzt darf der Bund helfen. 3,5 Milliarden Euro stellt er zur Verfügung! Da hoffe ich natürlich, dass Geld in Essen landet für Schulen, hier investiert wird.“ Er bleibt am Ball. Zahlen flattern… Fakten.
Hauer, MdB, setzt sich intensiv für „Essen Grüne Hauptstadt Europas“ ein. „Ich machte mich stark, dass Essen dieses Jahr drei Mio. Euro vom Bund bekam. Im letzten Jahr war es schon eine Mio. Euro. Ursprünglich war nichts vorgesehen im Bundeshaushalt. Aber es ist gelungen, das Geld noch nachtäglich bereit zu stellen.“ Hut ab!

Jau, auch Olaf Jasser, BV III, bekannt als „Heinzelmännchen-Initiator“, verrät: „Wir wollen eine Baumbeetpflanzaktion im Frühjahr starten mit Geschäftsleuten.“ Es grünt so grün wenn Blumen blühen auf der Berliner- und Frohnhauser Straße.

„Für mich ist es wichtig, dass man beim Neujahrstreffen mit vielen Leuten spricht. Dadurch kann man auch viel auf die Wege bringen“, weiß Ratsfrau Jutta Pentoch. So fruchtet ihr „Austausch“ wahrscheinlich mit dem Altendorfer Sauber-Manager Johannes Hüttemann, denn „nach einem schönen Gespräch mit ihm, versuche ich zu helfen beim Konzert am Niederfeldsee mit dem Folkwang Kammerorchester im Rahmen für die Europa Hauptstadt.“

Gekommen ist auch Georg Altenkamp, 69, zu seiner alten Bockmühle-Penne. „Eröffnet 1972. Ab 1974 war ich dort Lehrer, 10 Jahre; habe wahnsinnig viel gelernt in der Aufbauphase. Anschließend leitete ich in Gelsenkirchen eine vergleichbare Gesamtschule „Berger Feld“, Eliteschule des Fußballs, NRW-Schule.“ Zur Bockmühleschule? „Schnellstens grundsanieren.“

Guck mal! Auch Dr. Gereon Wolters, SPD-Kandidat für die Bundestagswahl ist da. Schaut, lauscht, informiert sich. „Ich möchte erst mal die Menschen, Vereine hier kennenlernen…“

Etwas still ist Schützenkönigin Ria Diel. „Ich vermisse so Andreas Koch, unseren Schützenbruder. Er setzte sich in all den Jahren intensiv für unseren Verein ein. Ich…“ Sie stockt. Andreas Koch starb plötzlich mit 52 Jahren. Ende November.