Der Bärendelle-Aufbruch läuft lückenlos weiter...

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Tanz-Demo – Stadtteilfest – Offener Stadtbrief – Unterschriftensammlung - mehr!

Aufgewacht! Der Dornröschenschlaf „Bärendelle“ samt Park ist vorbei. Es weht heißer Auf-Wind. Menschen sprechen, diskutieren miteinander. Das bunte Völkchen zieht an. Es riecht gar nach Kult-Kiez-Kreuzberg? Fakt ist, die verrammelte Ex-Hauptschule ist plötzlich über Essens Grenzen nach 2-Tage-Besetzung in alle Munde. So soll es bleiben. Los geht’s mit dem offenen Brief an den Oberbürgermeister. Eine kostümierte Tanz-Demo macht den Auftakt am 3. August. Das Bärendelle-Spektakel mit Stadtteilfest startet am 7. September…

„Es muss endlich etwas Sinnvolles mit dem wunderschönen, leer stehenden Denkmal-geschützten Bärendelle-Gebäude passieren“, verdeutlicht sehr energisch Sabrina Dörr. Zusammen mit Freundin Anke Dussmann initiierten sie kurzfristig am Wochenende ein Anwohner-Treffen, um mit Fest-Planung, Unterschriften mehr Druck auf die Stadt auszuüben.

Sie waren nicht dabei? Schade. Aber nicht zu spät. Noch können auch Sie sich voll für die Bärendelle einsetzen. Denn schnell wurde gehandelt.

Rückblick Treffpunkt Sonntag, 28. Juli, 19.30 Uhr.
Sabrina Dörr bilanziert: „Über 50 Anwohner trafen sich im Bärendelle-Park. Fast jeder brachte etwas zu essen oder zu trinken mit. Es war ein gemütliches Beisammensein, das nur kurzeitig durch das Eintreffen zweier Polizisten in zivil gestört wurde, die offensichtlich Angst hatten, dass wir die Bärendelle wieder besetzen. Nach einer kurzen Beschwichtigung von Anke Dussmann und mir und der Angabe meiner Personalien, da ich als Ansprechpartnerin fungieren sollte, zogen sie aber wieder von dannen. Wobei einige von uns sich sicher sind, dass trotzdem noch andere Zivilpolizisten die Bärendelle rauf und runter gelaufen sind.“

Wie Ernst den Bürgern die Bärendelle und deren Erhalt sind, möchten junge Erwachsene noch in dieser Woche demonstrieren - am 3. August!
Die Tanz-Demo, organisiert von unabhängigen, privaten Leuten, findet unter dem Motto "selbstverwaltete, unkommerzielle Räume" am 03.08.2013 statt. Start ist und 15 Uhr, Essen West S-Bahnhof. Sie soll ein Zeichen setzten gegen die Leerstands-Politik in unserer Stadt und erinnert somit an die Ereignisse der letzten Woche in der Bärendelle. Alle Frohnhauser sind herzlich eingeladen, friedlich, fröhlich, bunt und laut ein bezauberndes Fest zu feiern. Alle Teilnehmenden dürfen verkleidet und/oder geschminkt kommen. Natürlich ihre Seifenblasen, ihr Konfetti, ihre Luftschlangen, Jonglier-Bälle nicht vergessen. Es wird ein Spaß für Groß und Klein.“

Jetzt zum schrillen Spektakel Anfang September.
„Das Stadtteilfest soll am 07.09.2013, 15.00 bis 20.00 Uhr stattfinden. Wir wollen eine kleine Bühne aufbauen, auf der ein - zwei Bands spielen. Mit Kinderprogramm, Kinderschminken, Stelzenläufern und Jongleuren. Es wird Getränke, Würstchen und Kuchen geben, für Mini-Preise. Der Erlös soll den Besetzern der Bärendelle zu Gute kommen, da auf sie für die Besetzung der Bärendelle einiges an Bußgeldern, Gerichts- und Anwaltskosten zukommen wird…
Außerdem wollen wir aus den Besetzung-Fotos und von der Räumung eine Ausstellung für die Bürger machen, die das Geschehen nicht so hautnah erlebt haben, wie wir, mit Infostand. Damit das Stadtteilfest ein voller Erfolg wird, sind wir Planer auf die tatkräftige Unterstützung der Anwohner und Einzelhändler angewiesen.

Über Spender würden wir uns riesig freuen!!!
Wie Stromgenerator, Bierzeltgarnituren, eventuell kleine Bühne, Toilettenwagen oder Dixi Klos, Pavillons, Getränkewagen mit Kühlung, 2 große Grills, Kohle, Grillanzünder, Grillbesteck. Natürlich auch über jede Menge freiwillige Helfer. Interessierte und Freiwillige wenden sich an: anwohnerbaerendelle@gmx.de
oder ab 19.00Uhr bis ca. 20.00 Uhr, Park Bärendelle, wo wir auch noch weiter fleißig Unterschriften entgegen nehmen.“

Ach ja, innerhalb von Stunden wurden für die Bärendelle 150 Unterschriften gesammelt. Listen werden u. a. am Frohnhauser Markt, beim Werbering ausgelegt.
Und – die Mutter von zwei kleinen Kindern, Sabrina Dörr mit Mitstreitern macht sich mit dem offenen Brief an die Stadt Essen auf – um ihn persönlich Oberbürgermeister Reinhard Paß zu überreichen.

"Übrigens, die Freitag von uns Anwohnern gegründete Facebook Gruppe "Vor der Bärendelle für die Bärendelle" (was auch das Motto des Stadtteilfestes sein soll) hat heute Abend innerhalb von 30 Minuten 70 neue Mitglieder bekommen. Mittlerweile sind es 103 Mitglieder. Hier tauschen wir uns über die Planung des Stadtteilfestes aus und verdauen die Ereignisse der letzten Woche.
Weiter haben wir noch mehr Forderungen an die Stadt formuliert, die wir in einem gesonderten Schreiben an sie weiter geben wollen. So wünschen wir uns als Bürger der Stadt Essen und Anwohner der Bärendelle ein unabhängiges Gutachten über den Wert der Immobilie und deren Sanierungskosten. Wir möchten wissen, was tatsächlich saniert werden muss und ob Einsturzgefahr besteht. Weiter möchten wir, dass die Stadt offen legt, wer die Interessenten sind und ob man das Gebäude oder Teile davon bis zum endgültigen Verkauf nutzen kann/darf…“

ANWOHNER BÄRENDELLE – OFFENER BRIEF AN DIE STADT ESSEN

Wir, Anwohnerinnen und Anwohner der Bärendelle, sind entsetzt über den martialischen Auftritt der Polizei und die völlig überzogene Räumaktion gegen die Besetzung der ehemaligen Hauptschule Bärendelle.

An zwei Tagen und in zwei Nächten konnten wir erleben, wie jugendliches Leben in der Bärendelle entstand und sich friedlich und kreativ entwickelte.
Viele von uns haben die Besetzung unterstützt, haben wir doch die Nase voll, dass die Stadt das schöne Gebäude verfallen lässt.

Die Besetzerinnen und Besetzer haben letzten Endes mehr gemacht als die Stadt: sie haben das Gebäude innen sauber gemacht und es sinnvoll genutzt.
Die Stadt behauptet hingegen, die BesetzerInnen hätten vieles kaputt gemacht, Scheiben eingeschmissen, etc.

Unter den UnterzeichnerInnen gibt es einige, die von den Schäden schon weit vor der Besetzung wissen (siehe auch im Internet: http://www.lokalkompass.de/essen-west/politik/auf-den-spuren-des-frohnhauser-baeren-d289015.html). Sie stellen sich als Zeugen zur Verfügung.

Wir fordern von den politisch Verantwortlichen der Stadt Essen eine öffentliche Richtigstellung dazu.

Ebenso fordern wir die Stadt Essen auf, die Kosten für den Polizeieinsatz öffentlich zu machen. Wir meinen, dieses Geld hätte in die Renovierung des Gebäudes fließen müssen.

Wir fordern die Stadt Essen ebenfalls auf, das Gespräch mit den BesetzerInnen und den AnwohnerInnen zu suchen und einen gemeinsamen Weg für eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes zu finden.
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Wenn Sie das genauso sehen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie sich in einer Liste mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse und Ihrer Unterschrift eintragen würden.
Wir stehen jeden Abend ab 19 Uhr vor der ehemaligen Hauptschule Bärendelle zur Unterschriftensammlung und Planung eines Stadtteilfestes.
Wir danken Ihnen im Voraus, Ihre Anwohner der Bärendelle

Email: anwohnerbaerendelle@gmx.de

Drogenkonsum an der Bärendelle:
Anwohnerin Sabrina Dörr zum Leerstand: „Er bietet einigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen Schutz, dort ihre Drogen zu verkaufen oder sie zu konsumieren. Zäune interessieren diese Personen nicht, sie klettern einfach drüber. Wäre das Gebäude endlich genutzt, würde das auch aufhören und die Kids, die hier im Park spielen wollen, müssten sich dieses Schauspiel nicht beinahe täglich mit ansehen. Mütter und Anwohner, die wir hier bei trockenem Wetter immer draußen sind mit unseren Kindern, haben das schon sehr oft mitbekommen.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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