Exklusiv-Interview: BÄRENDELLE mitten im Planungs-Marathon

Neuer Investor „Stiftung Mein Wohnen“ - Stadt Essen sperrt bis 30.9. Ex-Schule für andere Bewerber!

Charmant klingt anders. „Das Gebäude wurde 1914 in Massivbauweise erstellt…Die Hauptschule an der Bärendelle wurde zum 1. 8.2011 schulisch freigezogen…Das gesamte Schulgebäude weist massive Bauschäden auf. …Obere Etagen-Räume sind wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt…Werteermittlung April 2013 beträgt 1,2 Mio. Euro…“ Die Stadt muss schnell das einstige „Baby Bärendelle“ abstoßen. Es könnte jetzt klappen. Ein Investor steht schon mitten in der „Beatmung“…

Die Zeit eilt. Deshalb landete der Stadt-Beschlussvorschlag zur Einräumung einer Kaufoption bzw. öffentlichen Ausschreibung des bebauten Grundstücks Hauptschule Bärendelle 15-21 kurzfristig in der Bezirksvertretung III; die allerdings nur „Anhören“ darf. „Zu kurzfristig, zu wenig Information“, entschied die CDU; verschoben bis Juni. Nun schwebt das Papier am 3. April in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung…

Fakt ist, die Stadt Essen steht bereits intensiv in Verhandlungen. Auf dem Papier heißt es: Mit Cepheus Wohnen GmbH & Co KG… Bis 30. September wird die Bärendelle nicht öffentlich zum Kauf angeboten. Cepheus, Sitz Wachtendonk. Ja, die Firma ist Eigentümerin der umliegenden Wohnbebauung an der Burckhardt-/, Dahn-/-, Kerckhoffstraße. Immeo Servie GmbH verwaltet diese Wohnungen.

Der Stadtspiegel sprach mit Reinhard Fleurkens, Management Cepheus; Vorstand der “Stiftung Mein Wohnen“, Dachgesellschaft der Cepheus.
Gehören die umliegenden Bärendelle-Häuser der Cepheus?
Ja, das Bärendelle-Karee; ehemals alte Krupp-Häuser. Auch um die Bärendelle kümmert sich die Cepheus.
Was soll mit dem Gebäude in der Größe von 5.250 m2 geschehen?
Wir sprechen von einer Nutzungsfläche von ca. 4000 – 4500 m2. Geplant sind circa 60 Wohnungen, mit Balkon oder Loggia.
Die Lage ist optimal - Park, viel Grün, zentrale Lage. Was sollen die Wohnungen kosten?
Es soll bezahlbarer Wohnraum entstehen.
Die Stadt Essen legt Wert auf Konzepte, die ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt, Seniorenwohnen oder einen Anteil gemeinnütziger Nutzung vorsieht. Die Bürgerinitiative Bärendelle kämpft für Fläche…
Geplant sind 500 – 1000 qm Nutzfläche. Gegen vernünftige Mieten. Unklar ist noch, ob wir die Fläche fertig machen oder sie so überlassen. Bedingung, die Nutzung muss kompatibel mit den Wohnungen sein – was mit den Mietern verträglich ist. Also, was ist für Frohnhausen am Notwendigsten, was findet im Stadtviertel den meisten Bedarf…Wir lassen alles offen. Lassen planen.
Wie weit ist „Mein Wohnen“ bis jetzt in der Planung?
Wir stehen mit den betroffenen Ämtern im Gespräch; Stadt Essen, Denkmalschutz, Bauamt, politischen Gremien…Wir brauchen noch gut zwei Monate, um zu Ende zu planen. Viel ist schon abgestimmt worden mit der Stadt; aber es sollen nicht zig Monate ins Land ziehen. Wir wissen, was wir dürfen, nicht dürfen - und was wir wollen. Ende Mai geht’s um Feinabstimmungen. Danach folgen die politischen Gremien. In der zweiten Jahreshälfte könnten die Pläne umgesetzt werden. Augenblicklich stimmen wir uns mit dem Denkmalamt ab.
Größe der Wohnungen?
Die sollen sich möglichst aus den Gegebenheiten der ehemaligen Klassenräume ergeben; vernünftige, bezahlbare Wohnungen wollen wir schaffen. Größe circa 50-70 m2.
Die Kosten für eine Gebäude-Sanierung wurden mit 6-7 Mio. Euro geschätzt? Fantasie-Summe?
Nein. Realistisch sind schon 5-6 Mio. Euro.
Was liegt Ihnen als Stiftungs-Vorstand am Herzen?
„Stiftung Mein Wohnen“ bedeutet: langfristig orientierter Bestandshalter. Wir sind keine Spekulanten! Keine Heuschrecken!

Endlich - Aufbau statt Abbruch in Frohnhausen? Ein kleines „Schlösschen“ mitten im Park, mit viel Leben drin und drum herum; statt Bärendelle-Zaunschlösser…Könnte eine schillernde Ringeltaube werden.