Streik: Statt 2-gleisig 6- rädrig - heiße Berlin-News

Foto: Bundesregierung/Atelier Schneider

Sonntag zischten 50 politisch interessierte Essener Bürger, davon viele Ehrenamtliche, mit dem ICE nach Berlin, besuchten den CDU Bundestagsabgeordneten Matthias Hauer. Geplante Abreise Mittwoch 13:55 Uhr. Pech. Der Lokführerstreik ab 14 Uhr machte einen Strich durch die 2-gleisige Abfahrt.

Nun? Tja, da glühten die Drähte im Hauer-Büro, dem Bundespresseamt mit der Bahn. Danach 51 Probleme gelöst. Davon später.

Die deutsche Bundeshauptstadt mit über 3,5 Mio. Einwohnern konnte zwar nur im „Herz-Stück“ bereist, besprochen, begangen werden, aber die Essener waren vom Kontrast-Programm begeistert.

Führungen im Bundeskanzleramt, Besichtigung des Plenarsaals, Vortrag über Aufgaben und Arbeit des Parlaments. Danach Diskussion mit Matthias Hauer; nahtlos, wie eine Arbeitswoche des Abgeordneten aussieht. Jedenfalls mal Beine hochlegen ist nicht. Moment. Vielleicht ab und zu dienstags.

Denn Hauer verriet Privates. Seine Leidenschaft ist rund. Nach der Fraktionssitzung spielt er etwa einmal im Monat Fußball im fraktionsübergreifenden Abgeordneten-Team des FC Bundestag. „Ein schöner Ausgleich für die viele Kopfarbeit. Regelmäßig absolvieren wir Freundschaftsspiele gegen andere Teams. Meine Position im Spiel: offensives Mittelfeld – genau wie in der Politik.“

Zurück zum Programm: Führung in der Gedenkstätte Potsdamer Abkommen, Schloss Cecilienhof, Potsdam, stimmten nachdenklich. Die Ausstellung im Deutschen Dom „Wege, Irrwege, Umwege“ warfen weitere forschende Fragen auf. Gänsehaut, Erschütterung hinterließ der Rundgang in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Mit auf „Berliner Spurensuche“ war der Essener Ordnungsdezernent Christian Kromberg. „Es hat mir sehr viel Freude gemacht, dass ich meinem 10-jährigen Sohn Berlin, insbesondere das Bundeskanzleramt zeigen durfte; um ihm damit ein Stück unserer Demokratie und das Funktionieren innerpolitischer Organe näher bringen zu können. Besonders beeindruckt hat uns natürlich das Gefängnis.
Ich bedauere sehr, dass die Stasi-Vergangenheit noch immer nicht vernünftig aufbereitet ist.“

Ach ja, am Abreisetag standen die Züge still. Sechs Gruppen wollten nach Berlin, 8 nach Hause. Für die Hauer-Gruppe stand mittags sonnenklar fest: Eckart Mann ist ihr Mann. Der Busfahrer von BVB - Bus Verkehr Berlin - hatte in den Tagen die Essener kennengelernt. Als er vom Streik erfuhr, signalisierte er prompt: „Wenn alle Stricke reißen, fahr ich euch. Vorher muss natürlich einiges geklärt werden.“ Geschafft, siehe oben. Zurück brauste mit 100 Sachen der sechs-rädrige Bus gen Essen. Aber wo kann der Fahrer nächtigen?

Die Essener Hotels in Bahnhofsnähe waren wegen Messetermine ausgebucht. Keinen Wimpernschlag zögerte Rolf Liebeskind, CDU stellv. Bezirksbürgermeister und seine Frau Gisela:
„Durch seine Freundlichkeit, uns mit dem Bus zu fahren, löste Herr Mann 50 Probleme, da sehen wir uns veranlasst, ein Problem zu lösen: Wir bieten ihm heute Nacht Gastfreundschaft bei uns Daheim an.“

Einhellige Meinung der Essener Gruppe: Durch den Besuch rückte uns Berlin ein Stück näher.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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