Umstellung S-Bahn-Takt Essen-West und Essen-Frohnhausen

Die Referenten des Abends:  (v.li) Lothar Ebbers ( Pressesprecher von Pro Bahn NRW), Moritz Balz (Sprecher der AG-Verkehrspolitik der Grünen) und Ernst Potthoff (Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion).
7Bilder
  • Die Referenten des Abends: (v.li) Lothar Ebbers ( Pressesprecher von Pro Bahn NRW), Moritz Balz (Sprecher der AG-Verkehrspolitik der Grünen) und Ernst Potthoff (Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion).
  • hochgeladen von Kathrin Hinterschwepfinger

Das Netz der Öffentlichen Verkehrsmittel in Essen und im gesamten Ruhrgebiet ist gut strukturiert und gut ausgebaut. Auch ohne privaten fahrbaren Untersatz kommt man ziemlich gut überall hin. Dennoch sind Regionalbahn, S-Bahn und Bus dem Wandel unterlegen, um das Verkehrsnetz noch effektiver zu gestalten und auszubauen.
Aus diesem Grund lud die Grüne Ratsfraktion zu einem Infoabend im Seminarraum des Lighthouses, um über die Änderungen im Angebot vor allem an den S-Bahnhöfen Essen-West und Essen-Frohnhausen zu informieren. Referenten an diesem Abend waren der Pressesprecher von Pro Bahn NRW Lothar Ebbers, der über die Hintergründe der geplanten Umstellung informieren sollte, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion, Ernst Potthoff und Moritz Balz, Sprecher der AG-Verkehrspolitik der Grünen.
Zu den Hintergründen des Vorhabens ist zu sagen, dass der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) eine Umstellung des S-Bahn-Taktes von bisher 20 Minuten auf künftig 30 beziehungsweise 15 Minuten ab dem Jahr 2019 beschlossen hat. Das bringt für einige Verbindungen in Essen zwar deutliche Verbesserungen, im Stadtbezirk III kommt es jedoch zu einer Ausdünnung im S-Bahn-Angebot. Durch die geänderten Takte entstehen Wartezeiten von bis zu 15 Minuten am Bahnhof Essen-West (8.800 Fahrgäste pro Tag), sowie bis zu 20 Minuten am Bahnhof Essen-Frohnhausen (3.500 Fahrgäste pro Tag). Diese können nur teilweise durch den zusätzlichen Halt von zwei Regionalbahnen ausgeglichen werden. Bei der Veranstaltung sollte nun diskutiert werden, wie die Angebotsverschlechterungen an den beiden S-Bahnhöfen durch den VRR oder im Angebot der Essener Verkehrs-AG (EVAG) kompensiert werden können. Konkret ging es um die Linien S1 und S3.
„Für die Kompensation der 15-Minuten-Lücken am Bahnhof Essen-West gibt es schon konkrete Pläne“, so Balz. „Es ist schon eine neue Linie aus Oberhausen, die Regionalbahn RB 41, eingeführt worden, die für die Schließung der meisten der 15-Minuten-Lücken sorgen soll. Die letzte Lücke soll über die Regionalbahn RB 33, die neu ins Leben gerufen wird, überbrückt werden. Diese Linie fährt bis nach Duisburg, soll aber in Zukunft auch Essen-West anfahren.“
Für Essen-Frohnhausen gibt es derzeit noch keine konkreten Pläne, denn mit der Planung ist man bisher an seine Grenzen gestoßen. Um diese Problematik zu beheben, setzten sich vor allem Die Grünen stark für weitere Denkanstöße ein.
Bevor es Anstöße zur Umstellung in der S-Bahn-Taktung gab, musste man sich zunächst vergewissern, dass sich die Umstellung im Ruhrgebiet im Allgemeinen lohnen und ein hoher Ertrag an Beförderung erfolgen würde. Bereits Ende des Jahres 2014 wurden die Diskussionen konkretisiert, da 2018/19 die Verträge auslaufen und, wenn man neue Taktungen will, man sich jetzt schon dafür oder dagegen entscheiden musste.
„Im Allgemeinen wird das gesamte Konzept begrüßt, aber Nachbesserungen müssen dennoch angestrebt werden, wie das Beispiel Essen-Frohnhausen zeigt. Auch die Verkehrsbetriebe und die Stadtverwaltung müssen nochmal darüber nachdenken“, so Potthoff.
Vor allem, weil sich auch der Pendler- und Fernpendlerverkehr erhöht hat, müssen die Axen daran angepasst werden.
„Wie es aussieht, werden die Gesamtvorteile im VRR-Bereich überwiegen“, meint auch Lothar Ebbers. „Insgesamt kommt es zu Angebotserweiterungen, schnelleren Verbindungen und neuen Direktverbindungen nach beispielsweise Oberhausen-Sterkrade, Dinslaken, Wesel, Herten und Gevelsberg. Konkret bedeutet das zum Beispiel eine Ausweitung auf der zentralen Ruhrachse Essen-Dortmund (S1) oder eine Angebotsausweitung auf der Achse DO-Mengede – UN-Königsborn mit der S24 als Ergänzung zur S2 und S4. Manche Angebotsreduzierungen, wie auf der Strecke Essen-Hattingen (S3) im 30-Minuten-Takt sind aufgrund der Fahrgastnachfrage vertretbar.“
Aber nochmal zurück zu Essen-West und Essen-Frohnhausen. Hier sind die Überlegungen noch nicht beendet und die Grüne Ratsfraktion bringt in der kommenden Ratssitzung einen Antrag zu diesem Thema ein.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.