„Heimatsucher“ - Ein Blick auf die Shoah-Überlebenden heute

Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, Judith Neuwald-Tasbach, ist erfreut über diese besondere Ausstellung in der Gelsenkirchener Synagoge. Foto: Gerd Kaemper
  • Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, Judith Neuwald-Tasbach, ist erfreut über diese besondere Ausstellung in der Gelsenkirchener Synagoge. Foto: Gerd Kaemper
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Die Eröffnung der Zeitzeugenausstellung „Heimatsucher - Shoah-Überlebende heute“ findet am Mittwoch, 22. Januar, um 18 Uhr in der Neuen Synagoge an der Georgstraße statt und damit fünf Tage vor dem Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Sie wird eröffnet von Bürgermeister Klaus Hermandung und musikalisch begleitet von dem Gelsenkirchener Klezmermusiker Norbert Labatzki.

Die Juden von damals mal anders

Die Projektmacherinnen Sarah Hüttenberend und Anna Damm haben in einem einzigartigen, interdisziplinären und herzenswarmen Ansatz ein fotografisches Projekt umgesetzt, das „die Juden von damals“ nicht als ein historisches, anonymes Phänomen aus verstaubten Büchern erscheinen lässt.

Zeitzeugen der Shoah kommen zu Wort

Sie haben die Überlebenden als Menschen porträtiert und interviewt, die leben und die Zeitzeugen eines Teils unserer gemeinsamen Geschichte sind. Lebendige Porträtaufnahmen ergänzt durch Interviewtexte und einen Bildkommentar, der das Leben nach der Shoah symbolhaft darstellt, laden zu einer Begegnung ein, die man nicht vergisst. Sie machen eine Kernbotschaft sichtbar: schau mich an und nicht an mir vorbei, hör mir zu und nicht weg und schenke mir deine Aufmerksamkeit und Achtsamkeit! Nimm meine Geschichte mit, meinen Traum vom Leben, teile ihn und gib ihn weiter.
Sarah und Anna sind davon überzeugt, „dass durch Aufklärung und Dialog noch viel bewegt werden kann, bevor Ahnungslosigkeit, Relativierung, Überdruss und sogar Rassismus und Antisemitismus noch stärker werden.“
Erst im Oktober wurden die „Heimatsucher“-Initiatorinnen von Land NRW für ihr ehrenamtliches Engagement in die Bürgerdelegation des Landes NRW ernannt und durften auf Bundespräsident Joachim Gauck treffen.

Kindgerechte Führungen für Schulklassen

Die jüdische Gemeinde Gelsenkirchen freut sich sehr, dass die Ausstellung bis zum 13. Februar in der Neuen Synagoge zu Gast sein wird und hofft, dass auch viele Schulklassen ihren Weg in die Synagoge finden werden. Die Projektinitiatorinnen bieten für Schulklassen ab der 4. Jahrgangsstufe extra kindgerechte Führungen an. So können jung und alt die Geschichten der „Heimatsucher“ kennenlernen.

Öffnungszeiten und Anmeldungen zu Führungen

Die Ausstellung ist montags und mittwochs jeweils von 9 bis 17 Uhr und dienstags und donnerstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung für die Führungen ist aber unbedingt erforderlich. Diese sind bitte an: kontakt@heimatsucher.eu zu richten.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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