Kolleg-Studierende bestehen Kniggetest

So ist es richtig: Der Tischherr rückt seiner Tischdame den Stuhl zurecht, ehe er selbst Platz nimmt. Es sind manchmal nur die Kleinigkeiten, die ein gutes Benehmen ausmachen. Aber was in anderen Ländern zum guten Ton gehört, muss das noch lange nicht in Deutschland. Foto: Gerd Kaemper
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Studenten des Weiterbildungskollegs Emscher-Lippe und Azubis der Sparkasse meisterten den Kniggetest in Sachen Speisen in einer gehobenen Gastronomie.

Die Geschäftsführerin der AWO, Gudrun Wischnewski, staunte, als sie die Kandidaten begrüßte. 26 Studenten des Kollegs und acht Azubis der Sparkasse standen in eleganter Kleidung und gepflegten Frisuren vor dem Restaurant Green Olive mit leuchtenden Augen vor ihr, um gemeinsam den Praxistest in der gehobenen Gastronomie zu bestehen.
Anika Küchenhoff, die Sprecherin der Studierendenvertretung, hatte in der Vergangenheit unermüdlich AWO-Patenschaften zwischen Geflüchteten und Einheimischen vermittelt. Das Angebot der Patenschaftskoordinatorin der AWO, Brigitte Becker, einen Kniggekurs für diesen Kreis anzubieten, gefiel ihr sofort. Eine begeisterte Lehrerin am Kolleg war auch schnell gefunden. So lud Ute Minor-Jacobi die ehemalige Benimmtrainerin der Gesamtschule Berger Feld in ihren Unterricht ein.

Andere Länder - andere Sitten auch bei Tisch

Für die Flüchtlinge am Kolleg, die in ihrer Heimat bereits lange zur Schule gingen, ist gutes Benehmen eine Selbstverständlichkeit. Dieses ist allerdings in jedem Land unterschiedlich. Teilweise wird nicht mit Besteck gegessen, in muslimischen Ländern muss die linke Hand unter dem Tisch bleiben (dies gilt auch in den USA), in manchen Ländern geht man nicht mit Frauen ins Restaurant.
Also erklärte Brigitte Becker die deutschen Tischsitten. Aber auch die Rolle des Gentleman. Der Dame aus dem Mantel helfen, am Tisch einen Smalltalk führen, der die Dame wertschätzt.
Ute Minor-Jacobi vertiefte den dreistündigen Benimmkurs in ihrem Unterricht und sorgte für eine gründliche Vorbereitung ihrer Schützlinge.
Das Konzept hat auch die Sparkasse Gelsenkirchen überzeugt. Sie ermöglichte das Benimmessen. Katrin Adam aus der Abteilung Personalentwicklung nahm mit ihren Azubis teil. „In unserer Ausbildung legen wir großen Wert auf soziale Kompetenzen“.
„Es war super“, strahlt Anika Küchenhoff. „Ganz unterschiedliche Menschen verbringen eine schöne Zeit zusammen“.
Auch Katrin Rückwald, die Restaurantleiterin, die die leckeren Speisen mit kniffligen Aufgaben organisiert hatte, zeigte sich zufrieden: „Nette Gäste mit perfekten Manieren“. 

So ist es richtig: Der Tischherr rückt seiner Tischdame den Stuhl zurecht, ehe er selbst Platz nimmt. Es sind manchmal nur die Kleinigkeiten, die ein gutes Benehmen ausmachen. Aber was in anderen Ländern zum guten Ton gehört, muss das noch lange nicht in Deutschland. Foto: Gerd Kaemper
Spaghetti in einem feinen Restaurant mit Gabel und Löffel zu essen, stellt schon eine Herausforderung dar. Spaghetti mit Löffel und Gabel vornehm essen: Eine Kunst... Foto: Gerd Kaemper
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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