Gladbach-Torwart zu stark: Schalke spielt nur 1:1 im Hinspiel

Johannes Geis (r.) hatte überraschend den Vorzug vor Nabil Bentaleb erhalten und lieferte eine gute Partie ab. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Johannes Geis (r.) hatte überraschend den Vorzug vor Nabil Bentaleb erhalten und lieferte eine gute Partie ab.
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Weder Schalke noch Mönchengladbach konnten das deutsche Duell im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League für sich entscheiden. Nach rassigen 90 Minuten mit vielen Torchancen für den S04 stand es 1:1 unentschieden. Damit stehen die Königsblauen im Rückspiel am Donnerstag unter Zugzwang.

Theoretisch reicht Mönchengladbach im Rückspiel ein 0:0, um in das Viertelfinale einzuziehen, da bei internationalen Spielen bei Gleichstand die Auswärtstore doppelt zählen. Somit läuft Schalke, so kurios es klingt, nach einem 1:1 im Hinspiel einem Rückstand hinterher. Dabei hätten sich die „Knappen“ mit etwas mehr Zielwasser einen komfortablen Vorsprung erarbeiten können. Doch entweder scheiterten sie am eigenen Unvermögen oder am starken Torhüter der Borussia, Yann Sommer. Der Schweizer Nationaltorwart durfte sich nach Spielschluss sowohl von Schalkern als auch von direkten Teamkollegen viele Schulterklopfer abholen.

Schalke spielt wieder mit dem alten System

Dass Sommer so im Fokus stand, lag an formverbesserten Schalkern. Insbesondere im Vergleich zum vergangenen Duell der beiden Klubs, das die „Fohlenelf“ am Samstag in der Bundesliga noch mit 4:2 gewinnen konnte. S04-Trainer Markus Weinzierl stellte erstmals seit dem 25. September 2016 sein System wieder auf das altbewährte 4-2-3-1 um und setzte darüber hinaus Nabil Bentaleb auf die Ersatzbank. Überraschend hatte Johannes Geis den Vorzug für die Startelf erhalten. So viel sei verraten: Geis nutzte seine Chance und zeigte eine gute Partie.

Dennoch waren es die Gäste, die in einer rassigen Anfangsphase – vor der zunächst Schalke-Fans in der Nordkurve Pyrotechnik zündeten und nach Anpfiff sich erst Gladbachs Tobias Strobl und dann Schalkes Thilo Kehrer frühe Gelbe Karten einhandelten – die erste Torchance gleich zum Führungstreffer nutzten. Alessandro Schöpf leistet sich im Spielaufbau einen leichten Fehler, ehe Gäste-Kapitän Lars Stindl den gewonnenen Ball mit einem feinen Pass in die Schnittstelle der Schalker Abwehr spielte. Jonas Hofmann nutzte das Zuspiel und traf zum 0:1 (15.).

Die Führung der „Fohlenelf“ hielt aber nur zehn Minuten. Dieses Mal war es der S04, der sich im Mittelfeld den Ball eroberte und in Person von Leon Goretzka mit viel Tempo den Gegenangriff einleitete. Der beste Schalker an dem Abend passte dann im genau richtigen Moment in den Laufweg von Guido Burgstaller, der von der rechten Seite im Strafraum ins linke Eck zum 1:1 traf (25.).

Sieben Torchancen in 15 Minuten

Im Anschluss ging das Spiel rauf und runter. Im Minutentakt erarbeiten sich beide Mannschaften gefährliche Torraumszenen. Sieben insgesamt gab es ab der 30. Spielminute bis zum Halbzeitpfiff. Drei davon für die Gäste vom Niederrhein.

Die zweite Halbzeit fing aus Schalke-Sicht vorsichtiger und gefährlicher an. Zunächst gab es in der 48. Spielminute eine strittige Szene zwischen Kehrer und Johnson, ehe Selbige 15 Minuten später auch an einer weiteren, auffälligen Szene beteiligt waren. Kehrer vermutete, dass der herauseilende Fährmann den Ball wegschlagen wollte. Doch Fährmann kam nur halbherzig aus seinem Tor heraus, so dass Johnson das runde Leder zwischen beiden Schalkern vorbeispitzelte. Glück für den S04: Nastasic war auch in der Nähe und konnte im letzten Moment die Situation bereinigen.

Eingewechselter Choupo-Moting hätte vier Tore schießen können

Fortan war es dann aber nur noch Schalke, das spielte und die Gäste vor allem in die eigene Hälfte einschnürte. Insbesondere der eingewechselte Choupo-Moting sorgte für viel Gefahr bei der Borussia. Erst zwang er Sommer zu einer Glanzparade, als der Torwart einen Schuss des Schalkers gegen den Pfosten lenken konnte, von wo aus der Ball zum Eckball abprallte. Diesen köpfte Choupo-Moting auf den zweiten Pfosten, wo das runde Leder nur hauchdünn vorbeistreifte. Burgstaller kam einen Tick zu spät an den Ball. Wiederum nur 50 Sekunden später landete ein abgefälschter Choupo-Schuss auf der Latte und den Nachschuss von Caligiuri wehrte Sommer mit einem super Reflex zur Seite ab.

In der 87. Minute war es dann abermals Choupo-Moting, der mit seinem Schuss am gut aufgelegten Sommer scheiterte. Der Gladbach-Torhüter war es auch 100 Sekunden später, der einen Freistoß von Geis mit einer schnellen Reaktion über die Latte lenken konnte. Glück hatte der Schlussmann, dass Goretzka den Ball in der 89. Minute nach einer guten Hereingabe vom zuvor eingewechselten Di Santo nicht voll traf, so dass es am Ende beim 1:1 blieb.

Bildergalerie zum Achtelfinal-Hinspiel

Johannes Geis (r.) hatte überraschend den Vorzug vor Nabil Bentaleb erhalten und lieferte eine gute Partie ab. | Foto: Gerd Kaemper
Schalke im Glück: Fabian Johnson spitzelt den Ball zwischen Ralf Fährmann und Thilo Kehrer hindurch, weil beide sich nicht einigen konnten. Doch Matija Nastasic (nicht im Bild) eilte zur Hilfe und schoss den Ball in höchster Not weg. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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