Serie: Ich bin interessiert! > Sport Nr. 2

Nilüfer Akcay

Wie ihr ja wisst, habe ich als Mitglied des Sportausschusses einige Interviews durchgeführt. Da liegt noch Großes in meiner Schublade!

Das heutige Interview fand mit Herrn Ünal Öztürk statt, der Trainer im Taekwondo Verein Gladbeck ist. Auch auffindbar unter: www.taekwondo-gladbeck.de.

FOtos kommen später!!!

Ich folge der Einladung von Herrn Ünal Öztürk. Er ist Trainer des Taekwondo Vereins Gladbeck e. V. In den Vereinsräumlichkeiten ist viel Andrang: Eltern kommen, um Fragen zu stellen, junge Schüler haben Dringendes zu klären. „Es ist viel los bei uns“, führt mich Herr Öztürk ein. Dennoch erzählt er mir einiges über den historischen Hintergrund der Gründung und auf Nachfrage über seine persönliche Entscheidung für diesen Sport.

Herr Ünal Öztürk kann auf eine Erfahrung-reiche Zeit zurück blicken. Bereits im Kindesalter hatte er das große Bedürfnis Kampfsport zu betreiben – er war in der Türkei geboren und aufgewachsen; konnte aber aus verschiedenen Gründen diesem nicht nachgehen. Die Umstände in seinem Umfeld boten keine Möglichkeiten dafür. Daher entschied er sich zunächst für Fußball. Als sich im Alter von 17 Jahren – damals war er bereits nach Deutschland gekommen - die Gelegenheit bot, in einem Taekwondo-Verein (Shin in -Shik in Essen) mitzumachen, ergreift er die Chance und wird Mitglied. Er sammelt essentielle Skills, die er später als Trainer im VfL-Gladbeck, Abteilung Taekwondo umsetzen kann.

Knapp mehr als 10 Jahre später hat sich eine ausreichende Grundlage für Herrn Öztürk gebildet, um seinen eigenen Verein zu gründen. Damit entstand der Taekwondo Verein Gladbeck im Jahr 1999.

Dies sind die grundlegenden Informationen zu seiner Person und des Vereins.

Natürlich recherchiere ich auch für dieses Gespräch im Internet. Auf der Seite http://www.taekwondo-gladbeck.de sind in einer ellenlangen Liste alle Erfolge seiner Schützlinge eingestellt. Ausführliche Informationen über die teilnehmenden Sportler, den Verein und die Kämpfe etc. sind einzusehen.

Wir führen den zweiten Teil an einem anderen Tag fort. Zu diesem Termin bringt der Trainer, dem man übrigens rein äußerlich ansieht, dass er Sportler sein muss, drei seiner besten Sportler mit. Jeder von ihnen hat andere Stärken; jeder von ihnen ist der beste seiner Klasse. Auch im Ausland haben sie bereits einige Siege erzielt auf den verschiedensten Plätzen (1.-6. Platz).

Zu Beginn ist den Jugendlichen wichtig, dass der Begriff „Taekwondo“ erklärt wird: TAE= Fuß, Sprung im Sinne von Beintechniken, KWON=Faust, Arm, Hand Und Schulter im Sinne von Hand und Fausttechniken bzw. die Beherrschung des Oberkörpers, DO=Weg, Kunst bezeichnet den körperlichen und geistigen Reifeprozess.

Meine Besucher sind neben dem Trainer Yonca und Volkan Çelik und Yusuf Özkaya. Die beiden Geschwister sind seit 2002 dabei, Yusuf seit 2004. Herr Öztürk bezeichnet sie als erfolgreiche Sportler; in meinen Augen sind sie schon Spitzensportler.

Ihr Motto ist:

Taekwondo ist ein Sport für jung und alt;
Taekwondo ist ein Sport für Körper und Seele;
Taekwondo ist ein Sport der Zukunft.

Sie bezeichnen den Taekwondo nicht als „Sport“, obwohl sie ihre Neigung mit „Aus Liebe zum SPORT“ begründen. Trainer Öztürk kennt noch mehr Gründe, warum man gerade diesen Sport betreiben soll. Im Vordergrund stehe vielmehr die geistige Entwicklung und die soziale Eingliederung in die Gesellschaft. „Damit habe ich schon einige Schüler von der Straße geholt. Außerdem stärkt er die Gesundheit nachhaltig. Und ich benutze Taekwondo als erzieherisches Mittel.“

Die drei haben aber auch ganz persönliche Zielvorstellungen und Interessen, weshalb sie gern Taekwondo betreiben. Yonca, das Mädchen im Bunde, schreibt Ehrgeiz ganz groß. Anfangs noch Angst vor dem Trainer, der „Kiyaps“ (=Kampfschreie) von sich gab, holte sie sich bereits nach einem Jahr Training den 1. Landesmeistertitel. Sie hat nicht nur im Sport hohe Ziele, sondern ist auch im „wahren“ Leben sehr zielstrebig. Beruflich hat sie ins Auge gefasst, Polizistin zu werden. Denn aufgrund ihrer Leistungen hat sie bereits sehr gute Plätze belegt. Den 3. Platz in ihrem ersten Turnier im Jahre 2004; 2005 1. Platz. Bei den Europameisterschaften in 2009 belegte sie den 1. Plätze. 2010 kam sie in der Weltmeisterschaft sogar auf den 5. Platz. Dabei unterstreicht sie, dass ihr nicht nur der Familienzusammenhalt sehr wichtig ist, sondern auch die Unterstützung innerhalb des Vereins (Trainer, andere (erfolgreiche) Mitglieder, etc.). Yonca gibt diesem Bereich ihres Lebens ebenso große Bedeutung und Wichtigkeit wie für die Familie und die Schule.
Ihr Fernziel ist es, in einer zukünftigen Teilnahme an der Weltmeisterschaft unter die besten 3 zu kommen und außerdem die Teilnahme an den Olympischen Spielen.

Ihr Bruder, Volkan Celik, betont, dass die sportliche Einstellung hilfreich ist in seiner Entwicklung, insbesondere in der Schule. Er kann sich gut vorstellen, Sportmanagement zu studieren oder ebenfalls zur Polizei zu gehen.
Sein Fernziel ist, bei den EU-Meisterschaften mitzumachen und 2016 in Brasilien anzutreten und eine Medaille holen. Einen Schwerpunkt legt er deshalb auf schulische und disziplinarische Gesichtspunkte zur Erreichung seines Zieles. Denn beide Komponenten brächten ihm in allen Lebensbereichen große Sprünge: „Ich habe diesem Sport sehr viel zu verdanken! Mit der Unterstützung meines Trainers und meiner Eltern konnte ich bisher viel erreichen und möchte es auch in Zukunft noch.“

Sein Trainer Ünal ergänzt, dass Erfolg ein Ergebnis des Zusammenhalts der Schüler, Eltern und Trainer sei.

Der dritte im Bunde, Yusuf Özkaya, hat auf Vorschlag seines Vaters im Alter von 5 Jahren in den Verein hineingeschnuppert. Nach zweiwöchiger Probe habe er sich selbst entschieden dabei zu bleiben. Sein Idol sei Jackie Chan. „So kämpfen zu können und so erfolgreich zu sein wie er, ist mein Traum!“ Sein Ziel ist größere Turniere zu gewinnen und an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Sein Berufswunsch ist, Kfz-Mechaniker zu werden. Er findet, dass der Sport und dieser Berufszweig das Praktische und die Leidenschaft gemeinsam haben.

Auf der Homepage des Taekwondo Verein Gladbeck e. V. Kann man die Öffnungszeiten einsehen: Mo, Mi, Fr, jeweils von 17-21 Uhr.

Mir persönlich gefallen die subjektiven Motive und Einstellungen der Schüler und des Trainers sehr. Es hat was persönlich Betroffenes. Das berührt mich auch als Außenstehende.

Die jüngsten Ergebnisse zeigen, dass der TKD Gladbeck den ersten Platz in ziemlich allen Kategorien belegt. Mit Abstand 18 Mal 1. Platz, 12 Mal 2. Platz und 12 Mal 3. Platz! Dieser Verein ist einen Einblick wert!

von Nilüfer Akcay

Autor:

Akcay Nilüfer aus Gladbeck

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