10. Marler Diabetikertag, Aktionstag im Rathaus am 21. April

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Viele „Menschen mit Diabetes“ haben oft ein schlechtes Gewissen, weil sie glauben, sich nicht genug um ihren Diabetes zu kümmern. Perfekt sein ist schwer, aber in aller Regel nicht notwendig.. Ein Diabetes entsteht in der Regel schleichend und verursacht häufig erst einmal keine akuten Beschwerden.

Hinter der Bezeichnung "Diabetes mellitus" verbergen sich verschiedene Krankheiten. Ihnen ist gemein, dass eine Störung des Stoffwechsels vorliegt, die erhöhte Blutzuckerspiegel zur Folge hat.

Was ist Typ-2-Diabetes?

Beim Typ-2-Diabetes, der häufigsten Diabetesform, reagieren die Körperzellen zunehmend unempfindlich auf das Hormon Insulin. Dieses soll die Aufnahme von Traubenzucker (Glukose) aus den Blutbahnen in die Zellen fördern, wo der Zucker zur Energiegewinnung dient. Als Folge der zunehmenden Unempfindlichkeit der Zellen steigt der Blutzuckerspiegel. Risikofaktoren für diese Diabetesform sind vor allem eine genetische Veranlagung, Übergewicht und Bewegungsmangel. Betroffen sind meist Ältere, zunehmend häufiger aber auch junge Menschen. Ausführliche Infos zu dieser Form finden Sie in unserem Ratgeber Diabetes Typ 2.

Was ist Typ-1-Diabetes?

Die zweithäufigste Form ist der Typ-1-Diabetes. Bei ihm handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Das eigene Immunsystem zerstört die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin herstellen. Es entsteht deshalb ein Insulinmangel. Um die erhöhten Blutzuckerspiegel zu behandeln, müssen Betroffene meist ihr Leben lang Insulin spritzen. Typ-1-Diabetes tritt oft im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter auf. Näheres zu Ursachen und Behandlung erfahren Sie im Ratgeber Diabetes Typ 1.

Mögliche Symptome, die auf einen Diabetes hindeuten:

Häufiges Wasserlassen: Der Körper versucht bei Diabetes, den vermehrt im Blut vorhandenen Zucker über den Urin auszuscheiden. Betroffene haben deshalb unter Umständen einen verstärkten Harndrang (Polyurie). Oft handelt es sich dabei um das erste Anzeichen für einen Diabetes.
Starke Durstgefühle: Ein verstärkter Harndrang kann einen Wassermangel zur Folge haben. Betroffene verspüren dann ein erhöhtes Trinkbedürfnis.
Trockene oder juckende Haut: Eine trockene Haut kann ein erstes Anzeichen eines Diabetes sein. Auch sie entsteht, wenn der Körper verstärkt Zucker über den Urin ausscheidet und dabei Flüssigkeit verliert.

Müdigkeit:

Ein Diabetes kann dazu führen, dass sich Betroffene schlapp fühlen.
Gewichtsverlust: In manchen Fällen kommt es bei Diabetes zu Gewichtsverlust. Dieser ist zum einen auf den Flüssigkeitsverlust in Folge des verstärkten Harndrangs zurückzuführen. Eine weitere mögliche Ursache, die aber vor allem bei Typ-1-Diabetes vorkommt: Können die Zellen ihren Energiebedarf wegen der verschlechterten Blutzuckerverwertung nicht mehr ausreichend abdecken, greift der Körper auf Fettdepots zurück – und die Betroffenen nehmen ab.
Wunden verheilen schlechter: Bei einem Diabetes ist oft das Immunsystem geschwächt. Das und eine schlechtere Durchblutung der Haut tragen dazu bei, dass Wunden langsamer verheilen.
Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen: Diabetiker sind anfälliger für verschiedene Infektionskrankheiten, etwa Harnwegsinfektionen, Fußpilz oder andere Infektionen der Haut. Parodontitis tritt bei Diabetes ebenfalls häufiger auf.

Mehrere Wege, einen Diabetes zu diagnostizieren

Oft sind es der Durst und das vermehrte Wasserlassen, das die Betroffenen zum Arzt treibt. Bei dieser Gelegenheit stellt der Mediziner dann den Diabetes fest. Der Arzt stellt die Diagnose "Diabetes", wenn   Grenzwerte überschritten isind und eine wiederholte Messung das Ergebnis bestätigt:
Die Diagnose Diabetes bedeutet immer einen Wandel im Leben der Betroffenen. Typ-1-Diabetiker müssen fortan Insulin spritzen, Typ-2-Diabetiker werden sich zumindest auf einen neuen Lebensstil mit mehr Bewegung und gesunder Ernährung umstellen müssen. In jedem Fall stellt die Diagnose aber auch eine Chance dar. Denn bei entsprechendem Vorgehen können viele Patienten ihren Stoffwechsel verbessern, die Symptome oft deutlich lindern und somit mehr Lebensqualität gewinnen.

Wie funktioniert ein Blutzuckermessgerät?

Diese und weitere Fragen beantworten Diabetes-Beraterin Petra Kotlar und Dr. Nikolas Scheper beim 10. Marler Diabetikertag.
Diabetes Typ 2 gilt heute als Volkskrankheit. Sie wird gefördert durch Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Eine Fülle an Informationen rund um die Erkrankung gibt es beim Marler Diabetikertag am 21. April. Die Themen Ernährung und Bewegung bilden in diesem Jahr den Schwerpunkt im Marler Rathaus.

Experten berichten

In Vorträgen sowie praktischen Demonstrationen werden zahlreiche Experten anschaulich darstellen, wie man sich richtig ernährt und bewegt. Die Referenten sind sowohl selbst betroffen als auch in ihrer täglichen Arbeit mit Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, und ihren Problemen beschäftigt und werden ihre praxisnahe alltägliche Sicht und Erfahrung einbringen.

Podiumsdiskussion

Darüber hinaus beleuchtet die Praxis Dr. Hoffmann aus Castrop-Rauxel die diabetische Augenhintergrundserkrankung. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion sollen insbesondere die Fragen der Gäste und Besucher im Fokus stehen. Zur Auflockerung bringen Mitarbeiter von „physioactive“ die Besucher in bewährter Form in Bewegung.

"Forum für Betroffene"

„Ziel des Diabetikertages ist es wieder, die Erkrankung ins Bewusstsein der Menschen zu bringen“, erklärt Dr. Nikolaus Scheper, Vorsitzender des Diabetes-Schulungszentrums Marl. 

Diabetes-Mobil

lm Rahmen der Veranstaltung werden sich außerdem Anbieter von Diabeteshilfsmitteln und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich in einer kleinen Ausstellung präsentieren. Auch die Diabetes-Selbsthilfe ist mit dem Diabetes-Mobil dabei. Der Diabetikertag wird ohne Unterstützung der pharmazeutischen Industrie ausgerichtet. Der Eintritt beträgt zwei Euro.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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