Monheim am Rhein feiert die Schuldenfreiheit

Als Trost dafür, dass es nun von Monheim fortan keine Zinsen mehr gibt, gab es für Sparkassenchef Arndt M. Hallmann, eine der tausend Münzen, die aus Anlass der Schuldenfreiheit geprägt worden waren. Der gebürtige Monheimer trug es mit Fassung und einem deutlichen Lächeln.
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  • Als Trost dafür, dass es nun von Monheim fortan keine Zinsen mehr gibt, gab es für Sparkassenchef Arndt M. Hallmann, eine der tausend Münzen, die aus Anlass der Schuldenfreiheit geprägt worden waren. Der gebürtige Monheimer trug es mit Fassung und einem deutlichen Lächeln.
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Monheim am Rhein ist seit diesem Wochenende schuldenfrei! Am Stadtfest-Samstag zahlten Bürgermeister Daniel Zimmermann und Kämmerer Max Herrmann gemeinsam den letzten Kredit der Stadt, einen sogenannten Swop, über knapp drei Millionen Euro an die Stadtsparkasse Düsseldorf zurück.

Das geliehene Geld nahmen der Vorstandsvorsitzende, Arndt M. Hallmann, und Monheims Filialdirektor Roland Schwind nach eigenem Bekunden "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" zurück. Hallmann augenzwinkernd: "Wir verlieren natürlich ungern einen guten Schuldner. Aber wir sind auch als Anlageberater richtig gut." Zudem stellte der Düsseldorfer Sparkassen-Chef heraus:
Es ist nicht nur die hinter dem Erfolg steckende Idee der Gewerbesteuer-Senkung, sondern es gehört auch der Mut dazu, diese Idee umzusetzen. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass es dann auch so gut funktioniert wie hier. Denn wenn es so einfach wäre, dann würde es ja jeder machen. Mein Glückwunsch – und mein Respekt vor dieser Leistung.“

Bürgermeister Daniel Zimmermann erinnerte noch einmal daran, dass die Stadt 2010 noch von einer Schuldenlast in Höhe von 130 Millionen Euro gedrückt wurde. Erst im März 2012 wurden mit der massiven Gewerbesteuersenkung von 435 auf 300 Punkte die Weichen für eine neue Monheimer Zukunft gestellt. Ebenso betonte das Stadtoberhaupt einmal mehr, dass dies ein gemeinsamer Erfolg aller Monheimer Ratsfraktionen gewesen sei, die diesen mutigen Schritt mitgetragen hätten.

Die Folgen dieses Schulterschlusses, der obendrein für erfolgreiche Verhandlungen hinter den Kulissen auch noch bemerkenswert lange geheim gehalten werden konnte, waren in jeder Hinsicht bahnbrechend. Während Monheim am Rhein bis 2011 jährlich noch Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von zumeist etwa 20 Millionen Euro verbuchen konnte, rechnet man inzwischen für die nächsten Jahre stabil mit der zehnfachen Summe. Aufgrund von Nachzahlungen werden für das laufende Jahr 2013 inzwischen sogar 250 Millionen Euro erwartet. Möglich machen das vor allem Neuansiedlungen. Daniel Zimmermann: „Monheim am Rhein ist damit die Kommune mit dem niedrigsten Steuersatz in NRW. Das hat eine enorme Sogwirkung verursacht. Unsere 20 größten Gewerbesteuerzahler hier im Stadtgebiet sorgen heute für etwa 96 Prozent der gesamten Gewerbesteuer – und 12 dieser Unternehmen waren 2011 noch gar nicht da.“

Im Anschluss an die Scheckübergabe trugen sich Bürgermeister, Stadtkämmerer und die Sparkassen-Vertreter gemeinsam ins „Goldene Buch“ der Stadt ein. Dort steht nun im Wortlaut: „Monheim am Rhein ist schuldenfrei. Im Rahmen des 4. Stadtfestes begleicht die Stadt bei der Stadtsparkasse Düsseldorf ihre letzte offene Kreditverpflichtung über 2,897 Millionen Euro. Damit ist Monheim am Rhein schuldenfrei. Dieser Erfolg war möglich, weil der Rat einvernehmlich den einstimmigen den weitblickenden Beschluss gefasst hatte, die Gewerbesteuer auf 300 Punkte zu senken – den landesweit niedrigsten Satz. Dadurch wurden viele neue Unternehmen für eine Ansiedlung in Monheim am Rhein gewonnen und dass Gewerbesteueraufkommen erheblich gesteigert. Monheim am Rhein, den 8. Juni 2013.“

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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