Die Stadtverantwortlichen Mülheims und die Staatskrise

Ein Kommentar des Mülheimer Schriftstellers Joachim H. E. Endemann:

"Wie ich erfahren habe, meint der Rechts- und Personaldezernent sowie Stadtdirektor der Stadt Mülheim, daß wir deshalb keine Staatskrise hätten, da die Unschuldsvermutung auch gegen den OB der Stadt Mülheim gelte.

Sollten die Stadtverantwortlichen möglicherweise,

also u.a.,

auch dabei sein, den, die eigene Bedeutung betreffenden Überblick zu verlieren?

Denn zwar läßt sich in diesem Zusammenhang von allem möglichen reden, allerdings einmal weder von Charakter, da sich in solchen Situationen lediglich der Charakter der Beteiligten unter der Bedingung zeigen könnte, hätten diese einen, noch von einer dadurch ausgelösten Staatskrise, und zwar deshalb nicht, da diese längst existent ist.

Diese fällt den Damen und Herren des deutschen Establishments nur deshalb nicht auf, da ihr Blick zu sehr auf andere gerichtet ist, so bspw. auf Griechen, Italiener, Briten, ja eigentlich auf jeden, der mit durchaus guten Argumenten anderer Meinung ist.

Und was wäre die Ursache dieser längst existenten Staatskrise?

Nun, unsere Gesellschaft krankt an zwei Dingen:

a) an Intransparenz auf der Verwaltungsebene und

b) daran, daß über die Zugehörigkeit zu einer Partei die Besetzung von politischen und verwaltungsmäßigen Mandaten bestimmt wird.

(__Das läßt übrigens auch die Gewaltenteilung zur Farce werden.__)

Folglich ist der Parteienstaat die Ursache dieser real existieren Staatskrise, ereignet sich diese doch sowohl auf lokaler Ebene, als auch auf Landes- wie auf Bundesebene.

Oder wissen Sie etwa um die _wahren_ Gründe, wieso gerade diese oder jene Person diesen oder jenen Verwaltungs- oder politischen Posten bekleiden soll?

Die eine können Sie sowieso nicht wählen und die andere können Sie zwar wählen, da Sie über die aber lediglich jenes erfahren, was Sie die staatstragenden Medien wissen lassen, also jenes nicht, das Sie erst dann erfahren, hat eine solche Person ihre Funktion erfüllt, handelt es sich dabei nicht um eine Wahl, sondern um eine demokratievortäuschende Augenwischerei.

(__Jemand hat das einmal als “Demokratieoptik” bezeichnet und diese mit jener Holzoptik verglichen, die mitunter Laminat zeigt.__)

Im übrigen bin ich der Meinung, daß jemand, der, bspw. auf der Verwaltungsebene einer Stadt tätig ist, weder ein Parteibuch haben noch sich als OB zur Wahl stellen darf — denn genausowenig wie ein Unternehmer geeignet ist, einer menschlichen Gesellschaft gewählt vorzustehen, trifft das ebenso auf jemanden zu, der auf der Verwaltungsebene in Verantwortung (__?__) ist, da beide über einen ausgeprägten Tunnelblick verfügen, der für jedes Gemeinwesen schädlich ist.

Also ganz abgesehen von den damit einhergehenden
seilschaftlichen Besonderheiten und Konsequenzen.

Nun, da die Staatskrise eine parteienbedingte und schon längst daseiende, folglich nichts Neues ist, muß ich an dieser Stelle einmal feststellen, daß die eigentliche Sauerei darin besteht, daß, da diese Krise mit stetig sich ereignenden real_satirischen Phänomenen einhergeht, es kaum noch möglich ist, dagegen satirisch anzustinken. Auch dies also ein wichtiger Grund, den Parteienstaat abzuschaffen — wegen der Ehre."

Autor:

Kirsten Grunau aus Mülheim an der Ruhr

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