Mit Leib und Seele im Einsatz

Foto: Jörg Vorholt

Die Oberhausener Polizei bietet zahlreiche Formen der Sicherheitsberatung an. Seit Jahren bewährt sich die ehrenamtliche Hilfe durch die Seniorensicherheitsberater. WA-Mitarbeiterin Verena Reimann begleitete sie auf der Marktstraße.

Offene Frauenhandtaschen oder Portmonees auf Rollatoren sind ihnen ein Dorn im Auge. Denn die Ehrenamtlichen der Senioren-Sicherheits-Beratung in Oberhausen wissen, wie schnell vor allem ältere Menschen Opfer von Diebstählen werden können. Um Aufklärung zu leisten und Senioren für dieses Thema zu sensibilisieren, sind die Berater mehrmals im Monat in Oberhausen im Einsatz
Einer der ehrenamtlichen Berater ist Dr. Dieter Nachtigall. Seit Jahren ist der Pensionär im Einsatz, um Oberhausener Senioren auf mögliche Gefahren im Bezug auf Diebstähle hinzuweisen. Bei seinem letzten „Streifzug“ über die Marktstraße, gemeinsam mit weiteren Ehrenamtlichen und Kräften der Polizei, fällt ihm gleich ein älteres Ehepaar ins Auge.
„Die Handtasche ist problematisch. Sie halten sie nur am Griff. Ein möglicher Dieb müsste ihnen nur auf die Hand schlagen und könnte Ihnen so ganz einfach die Tasche entreißen“, erklärt Dr. Dieter Nachtigall. Das Ehepaar Karl und Christel Gerth wirkt nachdenklich, freut sich aber sichtlich über die Beratung. Sie geben zu, dass sie im Urlaub vorsichtiger seien und dann nur einen Brustbeutel mit dem Nötigsten dabei hätten.
Bei Ruth Scholten, der nächsten Passantin, ist der Senioren-Sicherheits-Berater allerdings erfreut, denn sie trägt die Handtasche vorne und somit in ihrem Blickfeld. Und auch ihr Ehemann macht hier alles richtig. „Sie tragen das Portmonee vorne in der Hosentasche. Das ist wesentlich besser, als die Geldbörse in der Gesäßtasche zu tragen. So haben Sie eine bessere Kontrolle“, erklärt Dr. Dieter Nachtigall. Ruth Scholten: „Die Beratung gefällt mir super. Ich habe auch schon ältere Menschen beim Einkaufen angesprochen, wenn sie zum Beispiel beim Einpacken an der Kasse ihr Geldbörse achtlos neben sich hingelegt haben.“

Rundgang durch die City

Gut zwei Stunden dauert der Rundgang durch die Oberhausener City, bei der auch dieses Mal viele Passanten über Trickdiebstähle aufgeklärt wurden und bei dem das richtige Verhalten unter anderem beim Abheben am Geldautomaten erklärt wurde. Zudem wurde darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, immer wachsam zu sein, die Tasche vor dem Körper, möglichst unter der Jacke, zu tragen und Portmonees niemals einfach auf dem Rollator oder Einkaufswagen abzulegen. „Zuhause schon planen, wo ich hin möchte, wie viel Geld ich brauche und wie ich meine Wertsachen sicher transportiere“, erklärt Nachtigall.
Das Projekt Senioren-Sicherheits-Beratung (SESIBE) gibt es mittlerweile seit über fünf Jahren. „Mit 23 Ehrenamtlichen ist die Gruppe hier sehr stark. Die Ehrenamtlichen nehmen uns viel Präventionsarbeit ab und sind wirklich mit Leib und Seele dabei“, lobt Sandra Hut, Kriminalhauptkommissarin bei der Oberhausener Polizei. Geplant sei das Projekt, welches im Präventionsrat der Stadt - besteht aus Polizei, Stadt und Wohlfahrtsverbänden - entstanden ist, ursprünglich nur für fünf Jahre. Doch die gute Aufstellung und Arbeit der Ehrenamtlichen habe überzeugt. „Die Senioren-Sicherheits-Berater machen auch nicht nur Rundgänge, sondern sind auch mit Beamer und Laptop zu den verschiedensten Veranstaltungen und für Vorträge unterwegs“, berichtet Sandra Hut. Zudem gäbe es eine Telefonsprechstunde und eine eigene Internetseite.
Bei aller Präventionsarbeit sei allerdings jeder einzelne Bürger zu mehr Wachsamkeit angehalten. Sandra Hut: „Aufmerksam zu sein ist immer wichtig. Das Portmonee eng am Körper tragen, sich niemals am Geldautomaten ansprechen lassen und draußen im Café nicht einfach Geldbörse und Handy achtlos auf den Tisch legen.“ (von VERENA REIMANN)

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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