Das Haldern Pop 2014: „Merkwürdig anders“ - Bewegende Momente und tosender Applaus

Ihren Indie-Rock zum Besten geben konnten "The Districts" in einem prall gefüllten Spiegelzelt. | Foto: Wachter Storm
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  • Ihren Indie-Rock zum Besten geben konnten "The Districts" in einem prall gefüllten Spiegelzelt.
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Haldern. Einmal im Jahr werden Verkehrsregeln gebrochen, teilen Halderner mit Fremden Haus und Garten, werden Einkaufswagen zum Transportmittel zwischen Dorf und Festivalgelände umfunktioniert und getreu dem diesjährigen Motto ist eben irgendwie alles „merkwürdig anders“.

Auch in diesem Jahr fand der Auftakt des Haldern Pop Festivals in der St. Georg Kirche statt. Schon eine halbe Stunde vor dem Auftritt des Londoner „Tom the Lion“ war das Mittelschiff komplett belegt und schon kurz darauf füllten sich nicht nur die an den Seiten verbleibenden Bänke, sondern auch der Fußboden. Während der Altarraum von pinkfarbenem Licht geflutet war, überbrückten einige Festivalbesucher die Wartezeit sogar mit einem Kartenspiel. „Die Kirche ist ein ganz besonderer Ort für Konzerte“, fand nicht nur die 24-jährige Friederike aus Kleve, die regelmäßig in der Haldern Pop Bar zu Gast, aber erst zum zweiten Mal auf dem Festival ist.
Wenig später, fast zeitgleich zum Auftritt von „Ed Harcourt“ in der Kirche, hatte Mariam Wallentin unter dem Namen „Mariam the believer“ im schwül warmen Spiegelzelt die Ehre, ihr Können Preis zu geben. Sie betonte zu Beginn: „Wir werden jetzt tun, was wir am Besten können“ und überzeugte mit einer sehr besonderen Stimmfarbe.

Chance

Dass Haldern immer wieder für eine Überraschung gut ist, zeigte sich nicht nur beim Auftritt des New Yorker Hardcore-Quartetts „Big Ups“, die das Publikum auf der Bühne im Biergarten doch eher polarisierte, sondern auch in der Haldern Pop Bar. Nachdem die Indie-Rock-Band „Big Sixes“ kurzfristig absagen musste, rückte Jeff Beadle mit seinem Auftritt nach hinten. Das bot den Kölner Newcomern „AnnenMayKantereit“ eine einzigartige Chance. Nachdem sie auf einer Seite im Internet lediglich „ein kleines Straßenkonzert vor der Halderner Kirche“ angekündigt hatten, durften sie spontan einspringen. „Das hat uns natürlich riesig gefreut“, schilderte Schlagzeuger Severin Kantereit, noch immer bewegt vom Erfolg des Auftritts. Mit ihren Songs über die Liebe und das Leben war es ihnen sichtlich gelungen, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Mit ihm freute sich auch eine Gruppe Kölner, die das außerplanmäßige Konzert miterleben durften. „Ich gehe nächste Woche auf ein Konzert von ihnen“, lachte der 28-jährige Clemens, der sich dem nicht enden wollenden Applaus, der letztlich sogar zu einer Zugabe führte, gemeinsam mit seiner Familie und Freunden angeschlossen hatte.
Den Veranstaltern des Haldern Pop nichts desto trotz mit auf den Weg geben wollten Vego (31) und Chris Kazoo (32), dass sie sich insgesamt mehr Tanzbands wünschen. Als Mitglieder der Kölner Coverband „Turboboost – Harte Band“ waren sie jedoch nicht nur Gäste des Festivals, sondern ließen sich auch nicht nehmen, ihr Straßenequipment auf dem Marktplatz zum Einsatz zu bringen. Für dieses Jahr gaben sie Musiklegende „Patti Smith“ als ihr ganz persönliches Highlight des Festivals an, bevor der erste Tag des ganz besonderen Musikereignisses im Lindendorf in den frühen Morgenstunden seinen Ausklang fand.

Autor:

Daniela Schlutz aus Rees

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