Auf Achse

Klaus-Peter Thaler | Foto: Lokalkompass

Manchmal kommt es anders, als man denkt. Vor zwei Jahren stieß Klaus-Peter Thaler auf seinem Fahrad mit einem Hund zusammen. „In meiner gesamten Profikarriere habe ich nie so einen schweren Sturz erlebt wie da“, sagt der mehrfache Querfeldeinweltmeister

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Thaler ist im Siegerland geboren und aufgewachsen. In den 70er Jahren lernte er seine spätere Frau kennen. Die kam ursprünglich aus Haspe und lebte bereits in Gevelsberg. „Da befand sich ein altes, saniertes Haus von 1850“, erinnert sich Thaler an das Fachwerkhaus mit Schieferfassade. Dort sind die beiden eingezogen. „Dadurch habe ich den Bergischen Stil kennengelernt.“

Damals war Klaus-Peter Thaler bereits ein erfolgreicher Radsportler. 1973 und 1976 wurde er Weltmeister Querfeldein bei den Amateuren. Später, 1985 und 1987, holte er den Titel bei den Profis. Doch auch bei Straßenrennen sammelte Klaus-Peter Thaler einige Erfolge, holte insgesamt drei Etappensiege bei der Tour de France. 1978 trug er vorübergehend das gelbe Trikot. Ein Jahr zuvor hatte er den dritten Platz bei der Spanien-Rundfahrt erreicht.

Querfeldein- und Straßenrennen – geht das überhaupt zusammen? „Querfeldein ist eigentlich als Winterbetätigung fur Straßenradfahrer entwickelt worden. Diese eigentlich für die Übergangssaison gedachte Disziplin hat sich zu einer Spezialdisziplin entwickelt“, erläutert Thaler. „Ich bin beides vollwertig gefahren. Für mich hatte die Straße denselben Wert wie Querfeldein.“

1964 begann Klaus-Peter Thaler seine Radsportkarriere. 1983 war eigentlich Schluss und der Wahl-Gevelsberger war zwei Jahre lang als Bundestrainer tätig. 1985 erfolgte das Comeback im Sattel. Drei Jahre lang fuhr Thaler noch Rad, bevor er 1988 seine Karriere beendete.

Bereits Mitte der 80er Jahre kam der Radprofi mit dem Motorsport in Kontakt. „Interessiert hatte mich das immer schon“, erinnert sich Thaler. Er fuhr einen Mini Cooper – „Mit dem bin ich immer Slalom gefahren“ –, hatte er während der Jahre als Radsportler die vier Räder etwas aus dem Blick verloren. Bereits in den 80-er Jahren war Thaler mit der Motorsportbranche in Kontakt gekommen und nahm an der VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring teil. Beim 24-Stunden-Rennen erreichte Thaler einen 4. und einen 5. Platz. „Für mich“, erläutert der ehemalige Radprofi, „war das wichtig. Der Motorsport hat mir viel gebracht, er hat mir den Ausstieg aus dem Radsport erleichtert.“

Auch wenn Klaus-Peter Thaler keine Rennen mehr fährt – weder auf zwei- noch auf vierrädrigen Untersätzen –, ist er immer noch aktiv. Seit 32 Jahren engagiert er sich für krebskranke Kinder. „1983 kamen ein paar Leute auf mich zu und fragten, ob ich bei einer Radtour für krebskranke Kinder mitmachen möchte“, erzählt Thaler. Aus der Tour für die Station Peiper an der Universitätsklinik in Gießen ist mittlerweile die bundesweit aktive „Tour der Hoffnung“ geworden. „Ich bin Kapitän des Fahrerfeldes“, sagt Thaler. „Ich muss vorne ein Tempo fahren, das alle mithalten können.“ Für sein soziales Engagement hat Thaler 2003 das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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