Hilfe für Cinderella: Mischlings-Hündin stürzte zehn Meter in die Tiefe

Thomas Goldschmitz mit der neunjährigen Hündin Cinderella, die sich bei einem Sturz schwer verletzte.
  • Thomas Goldschmitz mit der neunjährigen Hündin Cinderella, die sich bei einem Sturz schwer verletzte.
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Nevigeser Hundehalter verkauft sein Auto, um die Behandlungskosten seines Vierbeiners aufzubringen

"Für meine Cinderella würde ich nahezu alles tun! Sie ist für mich wie ein Kind", sagt Thomas Goldschmitz aus Neviges über seine neunjährige Mischlings-Hündin. Aktuell dreht sich rund um die Uhr alles um seinen geliebten Vierbeiner, der nach einem Sturz mit schwersten Verletzungen zu kämpfen hat. Und das sorgt leider nicht nur für ein blutendes Herz, wenig Schlaf und angespannte Nerven, sondern auch für einen leeren Geldbeutel. Allein die zwei bisher erfolgten Operationen haben 3.500 Euro gekostet, hinzu kamen bereits weitere 900 Euro für die Wundbehandlung und die Medikamente. "Um mir das leisten zu können, musste ich nun mein Auto verkaufen", so Goldschmitz. "Doch selbst dieses Geld ist bald aufgebraucht." Nun grübelt er, wie er das Geld für die weiteren Behandlungen aufbringen kann.

Doch was war passiert? Vor knapp zwei Wochen stürzte das Tier rund zehn Meter in die Tiefe. "Ich selber war nicht Zuhause, sondern bei der Arbeit", erläutert der Altenpfleger. "Wie mir aber mein Mitbewohner schilderte, war Cinderella auf dem Balkon. Das ist zunächst nichts Außergewöhnliches. Doch schließlich erschrak sie vor irgendetwas." Das habe dazu geführt, dass sie verängstigt vom Balkon aus auf ein daneben liegendes Garagendach geklettert sei. Warum genau sie dann abgerutscht ist, ist schwer zu sagen. Der laute Aufprall habe viele Nachbarn aufschrecken lassen, was folgte war ein noch lauteres Wimmern des Tieres.

Hundehalter wurde informiert und kam umgehend zu seinem Liebling

"Ich wurde sofort informiert und bin umgehend nach Hause gefahren. Als ich ankam, waren Polizei und Feuerwehr schon da", so der Tierfreund. Die Mischlings-Hündin lag verschüchtert mit einer klaffenden Wunde am Hinterlauf in einem Gebüsch und ließ sich nicht anfassen. "Ich musste zunächst beruhigend auf sie einreden. Sie freute sich sehr, mich zu sehen, aber an mir hochspringen, das war natürlich nicht möglich."

Und so schnell wird Cinderella das auch erstmal nicht machen können. "Die inneren Organe sind nicht verletzt, aber die beiden Vorderpfoten und ein Hinterlauf dafür umso schwerer", sagt Goldschmitz. Zur Erstversorgung ging es direkt zur Tierarztpraxis von Sylvia Reese. "Sie kennt Cinderella seit sie ein Welpe ist und hat sich um die erste Wundversorgung gekümmert, dann wurden wir zur Tierklinik Neandertal überwiesen." Was in den Tagen darauf folgte waren zwei Operationen am Hinterlauf, zahlreiche Verbandswechsel, die Verabreichung von Schmerz-Medikamenten und Antibotika sowie das Eingipsen der beiden Vorderpfoten. Noch einige Wochen beziehungsweise eher Monate wird es dauern, bis es Cinderella wieder deutlich besser geht. "So fit, bewegungsfreudig und flink sein wie früher, wird sie aber nicht mehr", weiß ihr Herrchen schon jetzt. Dennoch: "Ich tue alles, was nötig ist, damit sie sich von dem Unfall bestmöglich erholt!"

Erste Komplikationen beim Hinterlauf seien bereits eingetreten. "Es musste daher ein Stück des Knochens entnommen werden, so dass das Bein nun 1,5 Zentimeter kürzer ist." Jetzt sei es oberste Priorität eine weitere Entzündung zu vermeiden, die könne nämlich zu einer Amputation des Hinterlaufes führen. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt nicht gering. "Bei den Vorderpfoten sind neben den komplizierten Brüchen auch zusätzlich jeweils die Sehnen gerissen. Sie sind durch das Eingipsen zunächst ruhig gestellt." Auch hier wird die weitere Behandlung nicht unerhebliche Kosten verursachen. "Wenn ich Orthesen kaufe, werden diese pro Bein bei rund 800 Euro liegen. Was auch noch folgen sollte, ist eine Operation, bei der die Pfoten mit speziell angefertigten Schienen versteift werden. Das sind dann für rechts und links auch nochmal jeweils über 2.000 Euro."

Große Belastung für den Nevigeser

Für den Nevigeser ist der Vorfall natürlich auch eine große psychische Belastung. Nachdem erst im Dezember sein Lebensgefährte plötzlich verstarb, geht es nun seinem Hund schlecht. "Ich schlafe mit ihr gemeinsam im Wohnzimmer, so kann ich am besten und schnellsten reagieren, falls was sein sollte." Und falls er den Hund doch Mal für wenige Minuten aus den Augen lassen muss, legt er ihn in ein Kinderbett. "Außerdem trage ich sie regelmäßig in den Wald, damit sie ihre Notdurft verrichten kann." Seinen ganzen Alltag hat Thomas Goldschmitz nun auf Cinderella ausgerichtet, wegen Rückenbeschwerden kann er seiner Arbeit als Altenpfleger derzeit nicht nachgehen und ist selber krank geschrieben. Selbst an seinem 40. Geburtstag, der am heutigen Samstag ist, steht das Wohl seines Lieblings im Mittelpunkt. "Ich habe Cinderella als Welpe gekauft, sie liebevoll erzogen und behütet aufwachsen lassen. Wir haben eine intensive Verbindung, die mir jetzt sogar noch stärker zu sein scheint." Dass er bei sich Abstriche macht, um für ihr Wohl zu sorgen, sei selbstverständlich. Doch langsam wird es eng...vor allem finanziell.

Hilfe und Spenden für Cinderella

Und so ergriff eine aufmerksame, engagierte Nachbarin, die Thomas Goldschmitz bis zu dem Vorfall gar nicht kannte, nun die Initiative, informierte die Medien und trat auch an das Team der Fressnapf-Filiale in Velbert heran. "Ich bin Diana so dankbar dafür, das kann ich kaum in Worte fassen", sagt der Altenpfleger. "Und auch weitere Nachbarn haben mir schon geholfen." Und auch wenn es ihm sehr unangenehm ist, möchte er doch nun auch weitere Bürger bitten, ihm zu helfen, damit er Cinderella alles Nötige ermöglichen kann.

Spenden:
-Wer Geld spenden möchte, kann sich gerne an die Redaktion des Stadtanzeigers Niederberg wenden, entweder telefonisch unter 02051/412423 oder per E-Mail an redaktion@stadtanzeiger-niederberg.de. Wir stellen den Kontakt zu Thomas Goldschmitz her.
-Eine weitere Möglichkeit zu spenden gibt's bei Fressnapf, sowohl an der Schmalenhofer Straße 61 sowie an der Hebbelstraße 17.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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