Landrat a.D. Willi Müser verstarb im Alter von 84 Jahren - Landrat Thomas Hendele trifft der Tod seines Amtsvorgängers und langjährigen Weggefährten tief: „Er wird mir fehlen!“

Foto: Archiv/Bangert

Landrat a.D. Willi Müser ist im Alter von 84 Jahren verstorben.
Thomas Hendele, Landrat des Kreises Mettmann, trifft der Tod seines Amtsvorgängers tief: „Der Kreis Mettmann hat mit Willi Müser einen hochverdienten und geschätzten Politiker verloren. Seine Leistungen werden seinen Tod überdauern. Bleiben wird die Erinnerung an eine beeindruckende Persönlichkeit, einen engagierten Politiker und an einen verlässlichen, liebenswürdigen Menschen. Er wird mir fehlen.“

Kaum ein Politiker hat sich im vergangenen Jahrhundert so für den Kreis Mettmann eingesetzt. Ununterbrochen war Müser Mitglied des Kreistages von 1956 bis 1999. Früh übernahm er in der CDU-Kreistagsfraktion Verantwortung, zunächst als stellvertretender Vorsitzender, ab 1965 als Vorsitzender. 1969 wurde er zum Landrat gewählt. Dieses Amt übte er bis 1989 und noch einmal von 1994 bis 1999 aus.
Besonders unvergessen ist Willi Müsers beherztes politisches Handeln, als es 1974 um die Rettung des Kreises Mettmann ging. Die Städte sollten im Rahmen einer Neugliederung Düsseldorf, Wuppertal, Solingen und Essen zugeschlagen werden. Mit weiteren Mitstreitern hat er erreicht, dass der Kreis Mettmann weiter Bestand hatte. Dabei engagierte sich Müser so sehr, dass er vor dem Landkreistag NRW anerkennend als „Meister der Rundumverteidigung“ gelobt wurde.

Die Reihe seiner Aktivitäten ist lang: Mit Nachdruck sorgte er für den Ausbau der Behindertenbetreuung und die Herrichtung der dafür notwendigen Einrichtungen. Auch die Kreisschulden ließen ihn nie unberührt. Dennoch hat er immer mit dafür gesorgt, dass den Schuldenaufnahmen feste Werte gegenüber standen: Schulneubauten, Kindergärten und moderne Kreisstraßen.
Auch den Bundespolitiker Willi Müser gab es. Von 1965 bis 1969 war er Abgeordneter für den Nordkreis im Deutschen Bundestag. Zu Recht haben ihn drei Bundespräsidenten mit verschiedenen Stufen des Bundesverdienstordens ausgezeichnet: 1978 mit dem Verdienstkreuz am Bande, 1986 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse. 2004 erhielt er das selten verliehene „Große Verdienstkreuz“. Darüber hinaus hat ihn der damalige Ministerpräsident Johannes Rau 1991 mit dem Verdienstorden des Landes NRW geehrt.
„Keine Politik mehr, jetzt ist meine Familie dran“, so Müser beim Ausscheiden aus dem Amt. Er hat sich daran gehalten, um als Ehemann, Vater und Großvater Zeit für die Familie zu haben.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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