Foodsharing: Kampf gegen die Wegwerf-Gesellschaft
Eine Gurke landet im Müll, weil sie schief gewachsen ist. Milch, die kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum ist, wird aus dem Verkauf genommen. Diese Lebensmittel würden normalerweise in der Entsorgung landen oder der Tafel zu Gute kommen. Oder Melanie Bollmann und ihre Mitstreiter holen sie ab.
„Es kann doch nicht sein, dass wir essbare Lebensmittel entsorgen, weil sie kleine Schönheitsfehler haben“, sagt die 29-jährige Velberterin. „Auch eine krumme Gurke schmeckt.“ Und so hat sie sich der Foodsharing-Bewegung angeschlossen, die deutschlandweit aktiv ist, und versucht, mit drei Mitstreitern das Thema in Velbert publik zu machen. Die vier retten Lebensmittel vor dem Müll und verteilen sie weiter. „Ein großer Abnehmer unserer Spenden ist das Café Intakt, eine Einrichtung für Suchtkranke.“ Aber auch Nachbarn oder bedürftige Familien profitieren von der kostenlosen Nahrung, die aber aus verschiedenen Gründen unverkäuflich geworden ist.
„Wir holen Lebensmittel in Geschäften ab, die nicht mit der Tafel kooperieren“, erklärt Bollmann. Derzeit fahren die Foodsaver jede Woche die Velberter Kaufpark-Filialen sowie einige Gemüsehändler an. Für sie steht weniger der soziale Aspekt als vielmehr der ökologische im Mittelpunkt. „Lebensmittel ernähren uns. Deshalb sollten wir sie wertschätzen“, sagt Bollmann.
Sie hofft, dass die Bewegung weiter wächst und sich weitere Firmen, aber auch Privatleute mit dem Thema auseinandersetzen. „Auf Facebook habe ich eine Gruppe gegründet, da können Privatleute Lebensmittel tauschen oder verschenken, beispielsweise, wenn ein Urlaub bevorsteht.“
Infos per Mail an mellibollmann@googlemail.com.
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