Das Rader Hohltauben-Projekt 2016 - Wohnungsbau für eine gefährdete Art

Hohltauben-Schutzprogramm 2016 Radevormwald: Anbringung der ersten Kästen am 3.7.2016
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(Radevormwald, 06.07.2016) Nachdem das Fledermausprojekt im letzten Jahr so gut "gelaufen" ist, startete die Jägerschaft Radevormwald - revierangrenzende Nachbarn der Ennepetaler Hegeringe - und der RBN Bergischer Naturschutzverein Radevormwald, erneut ein gemeinsames Projekt - diesmal zum Schutz der Holhltaube.

Wieder mit Unterstützung des Oberbergischen Kreises wurden 150 Hohltauben-Nistkästen in bewährter Qualität in der Tischlerei der JVA Remscheid angefertigt. Jörg Krogull, zuständig für Natur-Umwelt-Jagd Belange des Hegerings Radevormwald, holte die Kästen in mehreren Fahrten dort ab und lagerte sie auf dem Hof Rechelsiepen. Am 02.07 und besonders am 03.07.16 war dort mehr Betrieb als an anderen Hoftagen. Denn die engagierten Jäger, per se Naturschützer, holten in Rechelsiepen die für sie reservierten Kästen ab, die teilweise noch am gleichen Tag in den Laubwaldungen angebracht wurden. Der RBN betreut zudem einige Waldbiotope, wo jetzt die Hohltaube eine neue Heimat finden soll. 6 Hohltauben aus Pflegebeständen konnten bereits am 08.03.2016 in Radevormwald ausgewildert werden.

Die Hohltaube (Columba oenas) ist wesentlich kleiner als die bekannte Ringeltaube. Sie ähnelt einer schmuddelig-blauen Stadttaube mit unterbrochenen Flügelbinden und glänzende grüne Flecken an den Halsseiten. Im Gegensatz zur Stadttaube bevorzugt die Hohltaube Altholzbestände mit Schwarzspechthöhlen. Durch menschliche Aktivitäten, z.B. Waldrodungen, Wandlung forstlicher Betriebsformen und z.T. unbekannten Faktoren, wurden die Hohltaubenpopulationen negativ stark beeinflußt.

Wo die Hohltaube kaum noch Bruthöhlen in alten Bäumen fand, zog sie auch als Untermieter in Fuchs- und Kaninchenbauten ein. Auch Spezial-Nistkästen werden gerne von dieser Taube angenommen. Hohltauben brüten zwar im Wald, suchen aber in der Feldflur Nahrung. Es ist daher möglich und auch belegt, dass Hohltauben eng zusammen, fast kolonieartig brüten können. Die Hohltaube liebt hallenartige Althölzer, wo sie vom Nistkasten aus auf den Erdboden schauen kann. Mehrschichtig aufgebaute Bestände werden nur besiedelt, wenn zumindest freier Anflug zum Nistkasten besteht.

Übrigens: Auch Dohlen, Rauhfußkäuze, Eichhörnchen, Siebenschläfer und Baum-marder könnten sich für das neue Wohnungsangebot interessieren.

Kontakt:
jagd.honsberg@krogull.org
dfennel13@aol.com

Links:
forum.fluegelvieh.de
RBN Bergischer Naturschutzverein

Autor:

Jörg Krogull aus Wattenscheid

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