Eltern eines an Diabetes erkrankten Kindes wollen Vorurteile ausräumen

Kleine, tapfere, süße Sophie (4 Jahre)
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Das Ehepaar Romina und Ralf mit ihren beiden Töchtern Sophie (4) und Emilia Marie (5 Monate) sind eigentlich eine ganz normale junge Familie.
Eigentlich - denn Tochter Sophie erkrankte vor zwei Jahren an Diabetes Typ I. Die Eltern stellten fest, dass es viele Vorurteile gegenüber an Diabetes erkrankten Kindern gibt und wollen über die Krankheit aufklären.

Diabetes Typ I ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Zellen vom eigenen Körper zerstört werden.

Die Lebensführung spielt dabei keine Rolle, außerdem ist Diabetes Typ I bisher nicht heilbar, besteht lebenslang und ist nicht durch eine Ernährungsumstellung zu heilen. Typ I Diabetiker und auch ihre Eltern können nichts für diese Krankheit. Typ I Diabetes kann nur durch Insulin behandelt werden und ist nicht ansteckend. Typ I Diabetiker können ein ganz normales Leben führen, wenn ein paar Regeln befolgt werden.
Diabetes Typ I ist kein Altersdiabetes (Diabetes Typ II).

Mit zwei Jahren hatte Sophie Schnupfen, eine Mittelohrentzündung folgte, richtig gesund wurde sie nicht, verlor an Gewicht (wog statt 13 nur noch 9 Kilo), war müde, lustlos, teils apathisch. Eine Ärzte Odyssee folgte und endete glücklicherweise bei dem Kinder Diabetologen Dr. Dirk Bierkamp-Christophersen im St. Agnes-Hospital Bocholt, wo Sophie auf den festgestellten Diabetes Typ I eingestellt wurde.

Seither trägt sie eine Insulinpumpe, die, entsprechend programmiert, die benötigten Insulindosen über einen Katheder und eine Edelstahlnadel (6mm lang) abgibt. Alle zwei Tage wird diese Nadel gewechselt. Eine Stunde vorm Wechsel wird an die neue Stichstelle ein Betäubungspflaster geklebt, damit der Einstich schmerzfrei ist. Zusätzlich trägt Sophie einen Glucose Mess-Sensor mit einer 9 mm langen Teflon Nadel, die alle 6 Tage gewechselt wird. Der Sensor schlägt bei kritischem Wert Alarm.

Mama Romina ist erleichtert, seit Sophie gut eingestellt ist. „Nun rennt sie rum und spielt wie früher und hat wieder Lebensfreude.“
Durch die Klinik waren die Eltern plötzlich nicht mehr alleine mit ihren Sorgen um Sophie. Aber eigene Erfahrungen, Kontakt mit anderen Eltern diabetischer Kinder und Berichte in Foren zeigen zugleich Vorurteile gegenüber Kindern mit Diabetes Typ I auf.

Erkrankte Kinder werden bei Klassenfahrten oder Kindergeburtstagen ausgegrenzt, von verstecktem Verdacht auf Kindesmisshandlung (Verhungern lassen) wegen der starken Gewichtsabnahme bei Ausbruch der Krankheit oder auch Ansteckungsgefahr und dergleichen mehr ist die Rede.

Sophie ist im evangelischen Kindergarten Flüren, wo dankenswerterweise die Leiterin und zwei Mitarbeiterinnen Lehrgänge absolvierten, um Sophies Insulinpumpe bedienen zu können.
Papa Ralf quält schon jetzt die Frage, „wie es wird, wenn sie in die Schule kommt?“
Sophie ist einfach - im doppelten Sinne - süß und hat vorbildliche, liebevolle und fürsorgliche Eltern.

Autor:

Jutta Kiefer aus Wesel

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